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# taz.de -- Drohmails gegen Politiker: Linken-Chefin mit Mord bedroht
> Katina Schubert, Landeschefin der Berliner Linken, hat Morddrohungen
> wegen ihres Einsatzes für Geflüchtete erhalten. Sie ist nicht die
> Einzige.
Bild: Katina Schubert, Landeschefin der Berliner Linken, hier zusammen mit Katj…
Berlin taz | Es ist nicht das erste Mal, dass die Berliner
Landesvorsitzende der Linkspartei, Katina Schubert, Morddrohungen erhalten
hat. Man werde sie „niederstechen“, weil sie sich „für dreckige Asylante…
einsetze, heißt es in der Mail, die Montagabend im Wahlkreisbüro der
Politikerin eingegangen ist. [1][Schubert] kommentierte das gegenüber der
taz mit den Worten, sie lasse sich nicht einschüchtern. „Aber nach den
ganzen Anschlägen von rechts kann ich das auch nicht einfach ignorieren.“
„Wolfzeit 2.0“ war die Mail überschrieben. Schubert ist jedoch [2][nicht
die einzige Betroffene]: Auch die Hamburger Linken-Politikerin Christiane
Schneider und der grüne Europaparlamentarier Erik Marquardt haben kürzlich
Drohmails unter Verwendung des Wolfssymbols erhalten. „Offensichtlich ist
das eine rechte Kampagne gegen Politiker, die sich in der
Flüchtlingkampagne positionieren“, vermutet Schubert. Es würde sie nicht
wundern, wenn noch mehr Menschen ähnliche Mails bekommen hätten.
Der grüne Europaabgeordnete Marquardt ist wegen seiner kritischen Haltung
über den Umgang der EU mit Flüchtlingen ins Visier von Rechtsextremen
geraten. Seit er über die Zustände auf der griechischen Insel Lesbos
berichte, hätten die Bedrohungen zugenommen, schreibt Marquardt in seinem
Twitteraccount. Auch die Morddrohung hat Marquardt dort veröffentlicht:
„Wir finden Dich, wir schlachten Dich.“ “Verzieh dich mit deinen Helfern
aus Griechenland“: Es sei „Wolfzeit“.
Auch Schneider hat die Bedrohung – unter anderem wird sie als „dreckige
Antifaschistin“ bezeichnet – auf ihrer Facebookseite öffentlich gemacht. Ab
heute sei sie „offiziell zur Jagd freigegeben“, heißt es. Man werde sie
„bestialisch abschlachten“. Auch diese Mail endet mit „Es ist Wolfzeit“.
## Private Details
Die Drohmails stammen vom selben anonymen Mailprovider secmail.pro.
Schubert hat eigenen Angaben zufolge Strafanzeige erstattet. Die Polizei
habe ihr sofort ein Sicherheitsgespräch angeboten, wie sie sich besser
schützen könne, sagt sie. In ihrem Politkerinnenleben habe sie schon
etliche Drohmails bekommen.
Aber diese – die Mails an Marquardt und Schneider eingeschlossen – hätten
eine neue Qualität. Was sie stutzig mache, sei, dass sich die Verfasser
offensichtlich gründlich mit ihrem Leben beschäftigt hätten, so Schubert.
So werde in der Mail Bezug genommen auf einen medizinischen Notfall, der 12
Jahre zurückliege. „Unser Rachefeldzug im Namen Deutschlands, wird Dich
schlimmer treffen als dein Schlaganfall.“
Dass sie einen Schlaganfall gehabt habe, wüssten nicht viele, sagt die
Linkenchefin. „Das war kein öffentliches Thema.“
5 Mar 2020
## LINKS
[1] /Parteitag-der-Berliner-Linken/!5643175
[2] /Straftaten-gegen-Politiker/!5656454
## AUTOREN
Plutonia Plarre
## TAGS
Rechte Gewalt
Die Linke Berlin
Katina Schubert
Schwerpunkt Rassismus
Messerangriff
Schwerpunkt Rechter Terror
FDP
Schwerpunkt Rassismus
Schwerpunkt Rassismus
Mietendeckel
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