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# taz.de -- Ebola im Kongo: Das Ende ist in Sicht
> In der Demokratischen Republik Kongo wurde die letzte Ebola-Patientin
> geheilt entlassen. Nach 2.264 Toten beginnt die letzte Frist vor der
> Entwarnung.
Bild: Semida Masika gilt als die letzte Ebola-Patientin und wurde am dritten M�…
Berlin taz | In der Demokratischen Republik Kongo ist ein Ende der seit
über anderthalb Jahren grassierenden Ebola-Epidemie in Sicht. [1][Die
Weltgesundheitsorganisation (WHO) meldete am Dienstag], die letzte
Ebola-Patientin im Kongo sei geheilt aus der medizinischen Behandlung
entlassen worden. Die Epidemie kann offiziell für beendet erklärt werden,
wenn 42 Tage nach Ende der letzten bestätigten Infektion keine Neuinfektion
registriert worden ist.
Der Ausbruch der [2][Ebola-Epidemie im Osten der Demokratischen Republik
Kongo] wurde am 1. August 2018 [3][offiziell erklärt]. Seitdem hat es 3.444
bestätigte und vermutete Infektionen gegeben, von denen 2.264 tödlich
verlaufen sind. Es ist der zweitgrößte Ebola-Ausbruch der Weltgeschichte.
Der größte war in Westafrika 2014/15.
Videoaufnahmen aus der ostkongolesischen Stadt Beni, eines der Epizentren
der Epidemie, zeigten jubelndes und tanzendes Gesundheitspersonal. Die
Patientin, eine offensichtlich noch sehr schwache junge Frau, hält einen
Packen Medikamente in der Hand, wird von anderen Frauen gestützt und auf
der Straße gefeiert.
„Ein emotionaler Tag in Beni“, bestätigte das WHO-Team vor Ort auf Twitter.
Beni sowie Mabalako waren die letzten Gesundheitsdistrikte des Kongo, in
denen überhaupt noch neue Ebola-Infektionen in den vergangenen 42 Tagen
verzeichnet worden waren.
## Neuerkrankungen noch möglich
Die Wachsamkeit im Ostkongo gegen die wohl tödlichste Seuche der Welt soll
aber keineswegs nachlassen, wenn es nach Behörden und WHO geht. Denn nicht
nur läuft jetzt noch die Inkubationszeit der aktuellen Epidemie.
Aus der [4][Westafrika-Epidemie] haben die Mediziner überdies gelernt, dass
das Virus in den Körperflüssigkeiten geheilter Ebola-Patienten unter
gewissen Umständen erhalten bleibt und selbst nach Monaten noch zu
Neuerkrankungen und Neuinfektionen führen kann.
„Alle Aspekte der Ebola-Reaktion bleiben erhalten, damit neue Fälle rasch
entdeckt und behandelt werden“, betont daher jetzt die WHO. 46 Personen,
die mit der jetzt entlassenen letzten Patientin in Kontakt waren, bleiben
unter Beobachtung.
Zum Stichtag 1. März gab es nach Angaben des [5][neuesten WHO-Lageberichts]
vom Mittwoch 136 Beobachtungsfälle im Kongo. Pro Tag „werden über 5.100
Meldungen angenommen und untersucht. Davon werden über 400 – darunter rund
70 Todesfälle – als Ebola-Verdachtsfälle gewertet.“ Verdachtsfälle werden
in einem Ebola-Behandlungszentrum getestet.
Erst wenn zwei Tests mit einem Abstand von 48 Stunden negativ ausfallen,
werden sie entlassen. Laut WHO bleiben elf Ebola-Testzentren im Ostkongo
geöffnet.
5 Mar 2020
## LINKS
[1] https://reliefweb.int/report/democratic-republic-congo/democratic-republic-…
[2] /Ein-Jahr-Ebola-Virus-im-Kongo/!5610235/
[3] /Ebola-Ausbruch-im-Ostkongo/!5525314
[4] /Ein-Jahr-nach-Beginn-des-Ebola-Notstands/!5221404/
[5] https://reliefweb.int/report/democratic-republic-congo/democratic-republic-…
## AUTOREN
Dominic Johnson
## TAGS
Schwerpunkt Demokratische Republik Kongo
Ebola
Beni
Afrobeat
Gesundheitswesen
Ebola
Schwerpunkt Demokratische Republik Kongo
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