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# taz.de -- Coronavirus breitet sich weiter aus: Coronavirus auf Weltreise
> Der Coronavirus ist auf dem Vormarsch – auch in Südkorea, in Italien, in
> Deutschland. Selbst Brasilien hat nun einen ersten Fall.
Bild: Nach einer Coronavirus-Infektion in Heinsberg, Nordrhein-Westfalen, bleib…
Berlin afp/dpa | Das neuartige Coronavirus hat sich in [1][Deutschland]
weiter ausgebreitet: Erstmals wurden Infektionen in Baden-Württemberg und
Nordrhein-Westfalen bestätigt. In beiden Bundesländern wurde jeweils ein
Patient positiv auf den Erreger getestet, wie die Behörden am Dienstagabend
mitteilten. Damit wurden in Deutschland bislang 18 Ansteckungsfälle
nachgewiesen.
Bei dem Patienten in Baden-Württemberg handelt es sich um einen 25-Jährigen
aus dem Landkreis Göppingen. Er war nach Angaben des Sozialministeriums in
Stuttgart kürzlich nach Italien gereist, dem mit inzwischen zehn Todes- und
mehr als 300 Ansteckungsfällen größten Herd des Coronavirus in Europa.
Bei dem Patienten in NRW handelt es sich um einen Mann aus dem Kreis
Heinsberg. Sein Zustand sei kritisch, er werde künstlich beatmet, sagte der
zuständige Landrat Stephan Pusch im WDR. Auch die Ehefrau des Mannes sei
mit Verdacht auf Lungeninfektion in einem Krankenhaus in Erkelenz behandelt
worden.
Bei ihr wurde der Coronavirus aber bis Dienstagabend nicht nachgewiesen.
Das Ehepaar aus der Gegend von Selfkant ist nach Angaben des Landrats
Anfang 50 und aus beruflichen Gründen viel unterwegs.
## Insgesamt 16 Infektionen in Deutschland
Sowohl in Baden-Württemberg als auch in NRW arbeiteten die Behörden unter
Hochdruck daran, sämtliche Kontaktpersonen der Coronavirus-Patienten zu
ermitteln, um eine weitere Ausbreitung des Erregers zu verhindern.
Im an die Niederlande angrenzenden Kreis Heinsberg sollten als
Vorsorgemaßnahme am Mittwoch die Kitas und Schulen geschlossen bleiben. Ein
dort eingerichteter Krisenstab appellierte an die Bürger, von Besuchen in
Gemeinschaftseinrichtungen wie etwa Krankenhäusern oder Pflegeheimen
vorerst abzusehen.
In Deutschland waren zuvor insgesamt 16 Coronavirus-Infektionen
nachgewiesen worden, die meisten dieser Patienten wurden inzwischen wieder
aus dem Krankenhaus entlassen. 14 der Fälle traten in Bayern auf.
Bei den anderen beiden Fällen handelte es sich um China-Rückkehrer, die von
der Bundesregierung ausgeflogen worden waren. Sie wurden in der Uniklinik
in Frankfurt am Main behandelt und Mitte Februar entlassen.
## Italien-Rückkehrer bringt Coronavirus nach Brasilien
Das Virus hatte sich in den vergangenen Wochen sukzessive außerhalb von
China ausgebreitet, von wo die Epidemie ihren Ausgang genommen hatte.
Außerhalb von China gibt es inzwischen mehr als 40 Todesfälle und mehr als
2.700 Infektionsfälle.
In Brasilien ist am Dienstag der erste Coronavirus-Fall in Südamerika
registriert worden. In einer offiziellen Mitteilung des
Gesundheitsministeriums hieß es, man untersuche zusammen mit den
städtischen und bundesstaatlichen Gesundheitsbehörden einen Fall in São
Paulo.
Die Erkrankung soll nach einem Bericht des Portals „G1“ das Krankenhaus
Albert Einstein festgestellt haben. Demnach habe ein 61 Jahre alter Mann,
der zwischen dem 9. und 21. Februar nach Norditalien gereist war, die
Symptome der Krankheit wie Husten gezeigt. Er sei nun zu Hause isoliert.
„Klar bereitet uns das Sorgen“, zitierte „G1“ den brasilianischen
Gesundheitsminister Luiz Henrique Mandetta. Die Millionen-Metropole São
Paulo ist die größte Stadt des Landes.
## US-Soldat in Südkorea unter Quarantäne
Der mit Abstand größte Herd des Virus außerhalb der Volksrepublik ist
[2][Südkorea]. Dort stieg die Zahl der bestätigten Infektionen bis Mittwoch
um weitere rund 170 Fälle auf insgesamt etwa 1.145. Ferner gaben die
südkoreanischen Behörden einen elften Todesfall bekannt.
Auch gibt es in Südkorea inzwischen einen ersten bestätigten Infektionsfall
unter den dort stationierten etwa 28.500 US-Soldaten. Der 23-jährige
Patient ist an der Basis Camp Carroll stationiert, wie die US-Streitkräfte
mitteilten. Er sei in seiner außerhalb des Stützpunktes gelegenen Wohnung
unter Quarantäne gestellt worden.
Camp Carroll liegt 30 Kilometer nördlich der Millionenstadt Daegu, des
Zentrums der Epidemie in Südkorea. Die meisten Infektionsfälle im Land
stehen mit der christlichen Sekte Shincheonji Church of Jesus in
Verbindung, die in Daegu ihren Hauptsitz hat.
Das Schulamt in Japans nördlicher Präfektur Hokkaido wird der
Nachrichtenagentur Kyodo zufolge ab Donnerstag alle öffentlichen Grund- und
Mittelschulen für einige Tage schließen. In der Region sind bisher 35 mit
dem Virus infizierte Personen bestätigt, darunter Schüler, Lehrer und
Schulbusfahrer. Die japanische Regierung verspricht, ein Team von
Spezialisten nach Hokkaido zu entsenden, um die größte Anzahl an
Erkrankungen außerhalb Tokios einzudämmen.
In China stellten die Behörden 97 Flugpassagiere unter Quarantäne, die von
der südkoreanischen Hauptstadt Seoul in die Stadt Nanjing gereist waren.
Bei drei der Fluggäste waren nach der Landung von Zollbeamten erhöhte
Körpertemperaturen gemessen worden, wie der Staatssender CCTV meldete.
Die chinesische Regierung teilte unterdessen mit, dass 52 weitere Menschen
an dem Coronavirus gestorben seien. Die offizielle Gesamtzahl der
Todesopfer in Festlandchina stieg damit auf 2.715. Allerdings handelte es
sich um die niedrigste Zahl neu registrierter Todesfälle innerhalb eines
Tages in China seit drei Wochen. In der Volksrepublik sind laut den
offiziellen Zahlen mehr als 78.000 Menschen an dem Coronavirus erkrankt.
26 Feb 2020
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