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# taz.de -- Bündnis von Verdi und Fridays for Future: Arbeitskampf für Klimas…
> Gelungene Kombination: Die kommende Tarifrunde für den ÖPNV verbindet die
> Gewerkschaft mit der Klimakrise.
Bild: Verdi-Ausstand demnächst zum Klimastreik? Ein „normaler“ Warnstreik …
Was für ein geschickter Schachzug: Bei der kommenden Tarifrunde von Verdi
für die Beschäftigten im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) verbindet
die Gewerkschaft erstmals deren Lage mit einem höchst aktuellen
allgemeinpolitischen Thema: der Klimakrise. Der Gedanke der
GewerkschafterInnen ist richtig. Wer eine [1][ökologische Verkehrswende]
und deshalb viel mehr Busse und Bahnen als heute haben will, muss auch
dafür sorgen, dass es genug Menschen gibt, die die Fahrzeuge fahren. Dazu
müssen Löhne und Arbeitsbedingungen erheblich besser werden, als sie es
heute sind.
Verdi will aus diesem urgewerkschaftlichen Thema ein gesellschaftliches
machen – und liegt damit genau richtig. Denn wer etwas gegen die Klimakrise
unternehmen will, muss den Autoverkehr eindämmen und den öffentlichen
Verkehr attraktiver machen – für NutzerInnen und Beschäftigte.
Die [2][Strategie der GewerkschafterInnen] ist vielversprechend. Sie suchen
den Schulterschluss mit AkteurInnen wie den SchülerInnen von Fridays for
Future, die das Anliegen-Dreieck Klimaschutz – Verkehrswende – gute
Arbeitsbedingungen zu ihrem eigenen machen. Der Zeitpunkt ist günstig,
nicht nur, weil die Klimakrise zurzeit viel Aufmerksamkeit genießt. Zum
ersten Mal ist die Gewerkschaft bundesweit im ÖPNV streikfähig, weil sie es
geschafft hat, alle Manteltarifverträge gleichzeitig zu kündigen. Das gibt
Verdi neue Macht und ein Mobilisierungspotenzial, das die Gewerkschaft für
die AktivistInnen aus der Klimabewegung interessant macht.
Das neue Bündnis fordert zu Recht, dass die Politik schnell [3][mehr Geld
für den öffentlichen Nahverkehr] zur Verfügung stellt. Denn die vielen
Milliarden, die mit dem Klimapaket und diversen Förderprogrammen auf den
Weg gebracht wurden, verstellen den Blick auf die finanziellen Löcher, die
jetzt gestopft werden müssen und nicht erst in einigen Jahren. Schön wäre
es, wenn sich andere Gewerkschaften ein Beispiel an diesem neuen Bündnis
nähmen und sich etwa die IG Metall für ein Autobahn-Tempolimit ausspräche.
3 Mar 2020
## LINKS
[1] /Verkehrsforscherin-ueber-Nahverkehr/!5663956
[2] /Gruenen--und-Verdi-Chef-im-Interview/!5658807
[3] /Gruenen--und-Verdi-Chef-im-Interview/!5658807
## AUTOREN
Anja Krüger
## TAGS
Arbeitskampf
Berufsgewerkschaften
Schwerpunkt Fridays For Future
Verkehrspolitik
Verkehr
Lesestück Interview
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