Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Verleger räumt auf: Personalaustausch bei der „Mopo“
> Redaktionsleitung und Geschäftsführung verlassen das Blatt, Maik
> Koltermann wird neuer Chefredakteur.
Bild: Zueletzt manchmal etwas inhaltsleer: Die „Hamburger Morgenpost“
Hamburg taz | Die Führungsspitze der Hamburger Morgenpost (Mopo) soll nach
dem Verkauf des Verlages an den Digital-Unternehmer [1][Arist von Harpe]
komplett ausgewechselt werden. Voraussichtlich am Montag, zwei Tage nach
der offiziellen Übernahme, soll die Personalie der Belegschaft verkündet
werden.
Nach Informationen der taz müssen Chefredakteur Frank Niggemeier und sein
Stellvertreter Alexander Krug gehen, auch Verlagsleiterin Susan Molzow, die
die Mopo selbst kaufen wollte, soll dem neuen Team nicht mehr angehören.
Molzows Platz will dem Vernehmen nach von Harpe selbst einnehmen.
Als neuer Chefredakteur soll der Ex-Vizechefredakteur [2][Maik Koltermann]
wieder an Bord kommen. Im vergangenen Sommer hatte er dem Boulevardblatt im
Streit mit Krug den Rücken gekehrt. Krug hatte die digitale Verbreitung der
Morgenpost-Inhalte auf Kosten der Zeitung massiv vorangetrieben und deren
Reichweite im Netz entscheidend erhöht.
Koltermann, ein Mopo-Eigengewächs – hatte Krugs Kurs, für Printartikel
keinerlei Rechercheaufwand zu betreiben, ein Bekenntnis zum
Qualitätsjournalismus entgegengesetzt. Doch Koltermann erhielt beim
Besitzer der Mopo, dem Kölner Dumont-Verlag keinerlei Rückendeckung.
In der Mopo-Belegschaft regiert derweil „verhaltener Optimismus“ über die
Zukunft des Blattes. Mit einer „Liebeserklärung an die gedruckte Zeitung
und den Qualitätsjournalismus“, so ein Mopo-Mitarbeiter, hatte sich von
Harpe Anfang Februar dem Team vorgestellt. Auch wenn der 41-jährige
Düsseldorfer, der seit 20 Jahren in Hamburg lebt, seine
„Herzblut“-Verbindung zu dem Boulevardblatt immer wieder wortreich
inszenierte, ist von Harpe, der jetzt als Geschäftsführer der
Internetplattform Xing ausschied, ein „Digitaler“.
Dass gerade jemand, der sich beruflich bislang ausschließlich in digitalen
Welten bewegt hat, die Printausgabe – die er als „Herzstück der Mopo“
bezeichnet – massiv stärken will, lässt Fragezeichen im Raum stehen. So
gibt es bislang auch keine Ansage, dass der ausgetrocknete Printbereich
wieder verstärkt werden soll. Wie genau die „Mischung aus Idealismus und
Realismus“, die der Mopo-Betriebsrat bei von Harpe ausmacht, sich auf die
Zukunft der Zeitung auswirkt, ist noch völlig offen.
26 Feb 2020
## LINKS
[1] https://www.horizont.net/medien/nachrichten/der-kuenftige-verleger-im-inter…
[2] https://kress.de/news/detail/beitrag/143040-hamburger-morgenpost-muss-vize-…
## AUTOREN
Marco Carini
## TAGS
Hamburger Morgenpost
Printkrise
Digitalisierung
Boulevardpresse
Hamburger Morgenpost
Hamburger Morgenpost
Zeitung
## ARTIKEL ZUM THEMA
Zeitung stellt Tagesausgabe ein: Sparsamer Boulevard
Bei der „Hamburger Morgenpost“ droht eine Entlassungswelle. Die tägliche
gedruckte „Mopo“ soll Anfang 2024 eingestellt werden.
IT-Manager kauft „Mopo“: Geld hinterhergeworfen
Die „Hamburger Morgenpost“ wird an Arist von Harpe verkauft. Und zwar laut
taz-Informationen zu einem Negativ-Kaufpreis.
Hamburger Boulevardblatt vor dem Aus: Die „Mopo“ wird filetiert
Mitarbeiter*innen befürchten, dass nur der Online-Auftritt „mopo.de“
verkauft wird – ohne die Belegschaft. Die Zeitung würde dann wohl
abgewickelt.
Zukunft der „Hamburger Morgenpost“: Die „Mopo“ buhlt um zwei Große
Noch im Januar soll entschieden werden, wie es mit der Hamburger Morgenpost
weiter geht. Auch die Schließung ist eine Option.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.