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# taz.de -- Wissensvermittlung in Berlin: Eine Hochschule für alle
> Die Humboldt-Universität will die Wissenschaft wieder sichtbarer und auch
> verständlicher machen. Und zwar bereits ab diesem Jahr.
Bild: Statue von Alexander von Humboldt vor der Humboldt-Universität
Irgendwann bringt die Sozialwissenschaftlerin und Leiterin des Deutschen
Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung Naika Foroutan es sehr
plastisch auf den Punkt. „Wir kommen nicht mehr durch“, sagt sie am
Montagvormittag bei einer Pressekonferenz der Humboldt-Universität im
Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik, und nennt ein tolles
Beispiel.
Bestimmte gesellschaftliche Gruppen beschwören immer hartnäckiger den
Untergang Europas herauf, wenn von den neuen Migrationsbewegungen seit 2015
die Rede ist. Man kann dem mit der Gegenüberstellung von zwei Zahlen
begegnen. Während Europa seit 2015 nämlich 3,2 Millionen Geflüchtete
aufgenommen habe, so Foroutan, seien es in der Türkei 3,4 Millionen
gewesen. Und trotzdem ändere dies nichts am Bauchgefühl vieler.
Es ist genau dieses Dilemma, mit dem sich die Humboldt-Universität nun
begonnen hat auseinanderzusetzen. Unter dem Motto „Open Humboldt“ hat sie
Projekte der Wissensvermittlung angeleiert, die alle in diesem Jahr noch an
den Start gehen. Das wohl bekannteste ist das Humboldt Labor im
[1][Humboldt Forum], das im September eröffnen wird.
## Natur und Demokratie
Auf einer Fläche von 1.000 Quadratmetern wird es darum gehen,
niedrigschwellige Einblicke in die Vielfalt und Relevanz von Wissenschaft
zu geben. Die Präsidentin der Humboldt-Uni Sabine Kunst berichtet, dass
sich die erste Ausstellung um die Frage drehen wird, was die Krise der
Natur mit der Krise der Demokratie zu tun hat – und dass diese Ausstellung
derzeit wegen der Fridays-for-Future-Bewegung noch einmal stark
überarbeitet werde.
Neben dem Humboldt Labor gibt es aber auch noch weitere interessante
Projekte, mit denen sich die Humboldt-Universität ab diesem Jahr wieder
stärker zur Diskussion stellen will. So soll es einen Wissenschaftscampus
der Uni in Kooperation mit dem Museum für Naturkunde geben.
Gerade entsteht ein Onlineportal von Studierenden zum Thema Nachhaltigkeit
und seit Jahren arbeitet die Humboldt-Universität zudem an der Gestaltung
des U-Bahnhofs Unter den Linden, der nach der Einweihung der U5 ein
„Bahnhof der Wissenschaft“ werden soll. „In einem U-Bahnhof ist wenig
Zeit“, freut sich Sabine Kunst. „Ich bin gespannt, ob wir Menschen dazu
bewegen können, auch mal zwei Bahnen zu verpassen.“
Es sieht so aus, als würde sich die Institution Universität tatsächlich aus
ihrer Rolle des elitären Elfenbeinturms befreien wollen. Die
Humboldt-Universität ist nicht nur wegen ihrer exponierten Lage in der
Mitte Berlins dazu prädestiniert. Sie ist es auch aufgrund ihrer
Namensgeber, der Humboldts. Von den Kosmos-Vorlesungen von Alexander von
Humboldt 1827 und 1828 träumen bis heute Forscher. Die Vorlesungen waren
mit bis zu 1.000 Zuhörern nicht nur beliebt, sie wurden auch quer durch
alle Gesellschaftsschichten besucht.
28 Jan 2020
## LINKS
[1] /2020-eroeffnet-das-Humboldt-Forum/!5653111&s=messmer+humboldt+forum/
## AUTOREN
Susanne Messmer
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