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# taz.de -- Einstiger Ökostrompionier nicht mehr öko: Einfach aussortiert
> Die Umweltorganisation Robin Wood stört sich an der Mutterfirma des
> Ökostromers Lichtblick. Deswegen fliegt der aus der Liste empfohlener
> Anbieter.
Bild: Windenergie im Strommix genügt nicht: Robin Wood hält Lichtblick nicht …
Freiburg taz | Die Umweltorganisation Robin Wood hat ihren
[1][„Ökostromreport 2020“] veröffentlicht, der acht bundesweit tätige
Grünstromanbieter empfiehlt. Gegenüber dem vorherigen Bericht aus dem Jahr
2016 haben sich ein paar Veränderungen ergeben. Die wohl gravierendste: Der
große Anbieter Lichtblick ist nun nicht mehr in der Liste aufgeführt.
Neu hinzu kamen dafür die beiden Unternehmen Grün.Power und Mann Strom.
Erneut qualifiziert haben sich in diesem Jahr die Bürgerwerke, die
Elektrizitätswerke Schönau, Greenpeace Energy, Naturstrom, Ökostrom Plus
und Polarstern.
Die Energiereferentin von Robin Wood, Ronja Heise, begründet das
Ausscheiden des Hamburger Ökoenergie-Pioniers Lichtblick mit der
[2][Übernahme durch die Niederländische Eneco-Gruppe Ende 2018]. „Eneco
betreibt Gaskraftwerke und handelt mit Graustrom“, sagt Heise. Und das
widerspreche den von Robin Wood angesetzten Kriterien.
Hinzu komme, dass Lichtblick auch dem Kriterium der Zusätzlichkeit nicht in
ausreichendem Maße entspreche. Dieses verlangt, dass mindestens 33 Prozent
der genutzten installierten Kraftwerksleistung aus Anlagen stammt, die
höchstens zehn Jahre alt sind, oder dass der Anbieter die Energiewende mit
einem Mindestbetrag von 0,5 Cent pro verkaufter Kilowattstunde fördert.
## Robin Wood wertete 1.200 Angebote aus
„Anders als andere Anbieter hat Lichtblick keine feste Investitionszusage
pro verkaufte Kilowattstunde“, sagt Heise. Der errechnete Betrag, den
Lichtblick investiert, belaufe sich auf nur 0,2 Cent pro verkaufte
Kilowattstunde. Beim vorherigen Ökostromreport 2016 hatte Robin Wood sich
noch mit 0,1 Cent zufrieden gegeben, deswegen war Lichtblick damals noch
dabei.
Die Umweltorganisation wertete diesmal die Angebote von 1.200 Unternehmen
aus. Sie begründet ihre strengen Kriterien damit, dass es „ein Unding“ sei,
wenn das Geld von Ökostromkunden „direkt oder indirekt wieder bei Kohle-
und Atomkonzernen landet“.
Andere Ökostrom-Label sähen das weniger kritisch: So sei etwa ein Tarif des
Anbieters NaturEnergiePlus Deutschland mit dem „Grüner Strom“-Label
ausgezeichnet, obwohl der Anbieter zu 100 Prozent dem Energiekonzern EnBW
gehöre. Und dieser betreibt Atom- und Kohlekraftwerke. Ähnlich verhalte es
sich bei den Energiewerken Waldbröl, die das „OK Power“-Label tragen. Das
Unternehmen gehöre zu 51 Prozent den Aachener Stadtwerken, die an
Kohlekraftwerken beteiligt seien.
Neu am Ökostromreport von Robin Wood: Kunden können online nach regionalen
Anbietern suchen. Häufig heißt es in der Auswertung: „Der Anbieter hat zwar
einen Ökostromtarif, handelt daneben aber auch Strom aus Kohle- und
Atomenergie.“
13 Jan 2020
## LINKS
[1] https://www.robinwood.de/oekostromreport
[2] /Shell-und-gruene-Energien/!5563622
## AUTOREN
Bernward Janzing
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Lichtblick
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