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# taz.de -- Rechtsextremer Aufmarsch in Eschede: Protest gegen NPD-Zentrum
> Die NPD hat einen Hof in Eschede gekauft. Viele befürchten, dass die
> Partei ein Zentrum etablieren will. Hunderte Menschen haben dagegen
> protestiert.
Bild: Auf diesem Hof in Eschede feiern Rechtsextreme regelmäßig „Wintersonn…
Eschede/Kr. Celle epd | Rund 650 Menschen haben am Samstag nach
Polizeiangaben friedlich gegen eine „Wintersonnenwendfeier“ des
NPD-Landesverbandes Niedersachsen in Eschede bei Celle demonstriert. Mit
Trillerpfeifen, Reden und Sprechchören protestierten sie lautstark gegen
das Treffen auf dem ehemaligen Bauernhof Nahtz, den die NPD im Frühjahr
erworben hatte.
Ein Teil der Demonstranten blockierte zudem einen geplanten Aufmarsch der
rechtsextremen Partei, an dem sich laut Polizei etwa zehn Menschen
beteiligten. Weil die Gegendemonstrant*innen eine Kreuzung besetzten, kamen
die NPD-Anhänger mit einem Lautsprecherwagen nicht bis in den Ort hinein
und mussten wieder umkehren.
An dem Treffen der NPD auf dem Hof Nahtz nahmen etwa 80 Personen teil. Zu
den Protesten dagegen hatten mehrere Bündnisse und Initiativen sowie der
Deutsche Gewerkschaftsbund aufgerufen. Die Partei wolle den Hof zu einem
festen Stützpunkt für Niedersachsen und Norddeutschland ausbauen, sagte
[1][Pastor Wilfried Manneke vom Netzwerk Südheide] gegen Rechtsextremismus
bei einer Kundgebung. „Deshalb wollen wir den heutigen Nazis weder hier in
Eschede noch sonst wo Raum lassen.“ Dem Aufruf zur Gegendemonstration
folgten laut Polizei weitaus mehr Teilnehmer*innen als erwartet. Sie trugen
Plakate und Spruchbänder mit Slogans wie „Die Heide blüht lila und nicht
braun“.
Der rund 5.000 Quadratmeter große Hof liegt etwa einen Kilometer außerhalb
des Ortes. Die NPD hatte das Anwesen im Frühjahr von dem Landwirt Joachim
Nahtz gekauft, der selbst Mitglied der Partei ist. Nahtz trat 2008 für die
NPD als Landtagskandidat an und bewarb sich 2013 für den Bundestag. Seit
mehr als 25 Jahren finden auf seinem Hof „Sonnenwendfeiern“ und
„Erntedankfeste“ statt. Gruppen wie die „Nationale Liste“ oder die
„Heimattreue Deutsche Jugend“, die später verboten wurden, veranstalteten
dort Wehrsportlager oder Pfingstlager. Seit 2007 gibt es vor Ort regelmäßig
Proteste gegen solche Treffen.
Manneke sagte bei der Kundgebung, die Besucher des Hofes auf seien „nicht
die netten Jungs von nebenan“, sondern sie gehörten zum harten Kern der
extremen Rechten in Norddeutschland. Er forderte die Behörden auf,
konsequent gegen das geplante NPD-Zentrum einzuschreiten. Gefragt sei auch
der Verfassungsschutz. „Es braucht nicht nur klare Worte, es braucht auch
ein rigoroses Vorgehen gegen militante Rechte und ihre Strukturen.“ Der
evangelische Pastor erinnerte daran, dass sich die Bürger*innen in den
vergangenen Jahren bereits erfolgreich gegen geplante Zentren von
Rechtsextremisten in Hetendorf und Faßberg bei Celle gewehrt hätten.
22 Dec 2019
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