Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Ausbau des deutschen Mobilfunknetzes: Regierung will Funklöcher st…
> Mit 1 Milliarde Euro sollen die weißen Flecken bei der Netzabdeckung
> verschwinden. Ängste vor Funkmasten soll eine große Werbekampagne
> beseitigen.
Bild: Wer hat Angst vorm Mobilfunkmast? In Köln Deutz werden die ersten 5G-Sen…
Meseberg dpa/taz | Die Bundesregierung will das Mobilfunknetz kräftig
ausbauen und dafür mit einer großen Informationskampange bei der
Bevölkerung um Zustimmung werben. Um mehr Verständnis und Akzeptanz für den
Bau von Mobilfunkmasten zu erreichen, soll es eine als mehrjährige Kampagne
angelegte „Kommunikationsinitiative“ geben. Das geht aus der
Mobilfunkstrategie der Regierung hervor, die der Deutschen Presse-Agentur
vorliegt.
„Alle wünschen sich eine leistungsstarke und flächendeckende
Mobilfunkversorgung“, heißt es darin. „Aber mitunter scheitert der Ausbau
von Standorten für Mobilfunkmasten an Widerständen vor Ort.“ Grund dafür
seien häufig Vorbehalte gegen Mobilfunkmasten – aus optischen Gründen oder
aus Sorge vor zusätzlicher Strahlenbelastung.
Die Mobilfunkstrategie ist ein Schwerpunktthema der Digitalklausur der
Bundesregierung in Meseberg, die am Sonntag begann und bis Montagmittag
dauert. Dabei hat die Regierung beschlossen, mehr als 1 Milliarde Euro zur
Verfügung zu stellen, um Funklöcher im Bundesgebiet zu schließen. Dafür
will die Regierung eine Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft gründen, um den
Ausbau zu unterstützen und wenn nötig selbst Aufträge zu vergeben.
In Deutschland [1][gibt es nach wie vor viele „weiße Flecken“ beim
Mobilfunk], vor allem auf dem Land. Auch die Verbindung in Zügen ist oft
schlecht. Um das zu ändern, mahnte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer
(CSU) am Sonntagabend schnellere Genehmigungsverfahren beim Ausbau der
Mobilfunk-Infrastruktur an. Zurzeit hingen rund 1.000 Standorte in
Genehmigungsverfahren. Deutschland müsse hier schneller werden. Dazu seien
auch weitere Gespräche mit Ländern und Kommunen nötig.
Ziel der Infokampagne sei es, „transparent und neutral“ über die
Entwicklungen im Mobilfunk zu informieren und in einen vertieften Dialog
mit den Bürgern zu treten. „Dabei sollen die technischen Eigenschaften, die
Anwendungsfelder und die Möglichkeiten neuer Technik ebenso im Fokus stehen
wie gesellschaftliche Auswirkungen und mögliche gesundheitliche Aspekte“,
heißt es in dem Papier.
## Tausende neue Mobilfunkstandorte benötigt
Derzeit werden in Deutschland rund 74.000 Standorte für den öffentlichen
Mobilfunk genutzt, wie es in der Strategie heißt. Um eine flächendeckende
Versorgung zu erreichen, müssten tausende neue Standorte erschlossen werden
und bereits bestehende aufgerüstet werden. Die Erschließung neuer Standorte
für Mobilfunknetze sei aber zunehmend schwieriger.
Die Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft soll laut Strategie als
Tochtergesellschaft des staatlichen Lkw-Maut-Betreibers Toll Collect mit
eigenem Aufsichtsrat eingerichtet werden. Sie soll von einem aus Vertretern
von Bund, Ländern und Kommunen zusammengesetzten Beirat unterstützt werden.
Der operative Start der Infrastrukturgesellschaft ist für das dritte
Quartal 2020 geplant.
Für den Ausbau der Mobilfunk-Infrastruktur soll außerdem die Zusammenarbeit
zwischen Bund, Ländern und Kommunen verbessert werden. Den Kommunen komme
eine zentrale Rolle zu, heißt es in der Strategie der Bundesregierung.
„Denn in der Praxis zeigen sich die Herausforderungen bei der konkreten
Realisierung von Sendeanlagen vor Ort.“ Bei Fragen der erforderlichen
Genehmigungen wiederum komme den Ländern eine entscheidende Rolle zu. Im
ersten Quartal 2020 ist ein zweiter „Mobilfunkgipfel“ geplant.
18 Nov 2019
## LINKS
[1] /Mobilfunknetz-in-Deutschland/!5637010
## AUTOREN
Bernhard Pötter
## TAGS
Mobilfunk
Bundesregierung
Funkloch
Netzabdeckung
Mobilfunk
Mobilfunknetz
Schwerpunkt Landtagswahlen
## ARTIKEL ZUM THEMA
Ein Hoch auf das Festnetz: Mutter aus Kalkutta
87 Prozent der 50- bis-69-Jährigen in Deutschland nutzen das Festnetz.
Nicht grundlos, weiß unser Autor. Es dient Müttern, Indern und zum
Handysuchen.
Mobilfunknetz in Deutschland: Deutschland, Land der Funklöcher
Die Bundesnetzagentur visualisiert die Ergebnisse der Funkloch-App in einer
interaktiven Karte. Doch die Darstellung ist zu optimistisch.
Sachsen einmal ganz anders: Der eigene Weg
Nebelschütz, sagt der Dorf-Bürgermeister, war früher ganz besonders
hässlich. Wie es eine Gemeinde geschafft hat, zum Vorzeigeort zu werden.
Mobilfunkausbau in Deutschland: Gestern UMTS, heute LTE, morgen 5G
Ab dem 19. März sollen die Frequenzen für den neuen Mobilfunkstandard 5G
versteigert werden. Ein ABC der wichtigen Begriffe.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.