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# taz.de -- AfD-Landeschef in Brandenburg: Militärgeheimdienst prüfte Kalbitz
> Wegen Kontakten zu rechten Organisationen ist der AfD-Politiker Kalbitz
> mehrmals vom MAD interviewt worden. Laut „Spiegel“ ist er für
> Reservisteneinsätze gesperrt.
Bild: Gab er seine rechten Mitgliedschaften an? Andreas Kalbitz
Berlin afp | Der Bundeswehr-Geheimdienst hat nach Spiegel-Informationen
„Erkenntnisse über die Beteiligung an extremistischen Bestrebungen“ über
den AfD-Politiker Andreas Kalbitz gesammelt. Wie das Magazin vorab aus
seiner neuen Ausgabe berichtete, führte der Militärische Abschirmdienst
(MAD) mindestens drei Gespräche mit Kalbitz. 2001 baten ihn Bundeswehrleute
demnach zum Personalgespräch, ein MAD-Vermerk sei in seiner Akte gelandet.
Kalbitz war von 1994 bis 2005 Fallschirmjäger bei der Bundeswehr.
Der brandenburgische AfD-Landes- und Fraktionschef sei zudem für
Reservisteneinsätze gesperrt, [1][berichtete der Spiegel aus internen
Bundeswehrunterlagen]. Demnach befragte der Geheimdienst Kalbitz zu einer
nationalistischen Wallfahrt in Belgien, an der er sich 1999 und 2000
beteiligt hatte. Außerdem habe sich der MAD für seine Mitgliedschaft bei
der „Jungen Landsmannschaft Ostpreußen“ (JLO), interessiert. Die
rechtsextreme Organisation wurde vom Verfassungsschutz beobachtet und gilt
als Vorfeldorganisation der NPD.
Deren Nachfolger „Junge Landsmannschaft Ostdeutschland“ steht heute auf der
Unvereinbarkeitsliste der AfD. Bei Kalbitz' Parteieintritt 2013 gab es
diese Liste noch nicht, frühere Mitgliedschaften in extremistischen
Organisationen mussten aber schon immer angegeben werden.
Der Landesvorstand der Brandenburger AfD antwortete laut Spiegel nicht
darauf, ob Kalbitz die Mitgliedschaft offengelegt hatte. Kalbitz gab laut
MAD-Vermerk von 2001 zu, Mitglied der JLO zu sein, und das schon seit
mindestens sieben Jahren. Bislang war nur bekannt, dass er Texte für die
JLO-Zeitung „Fritz“ geschrieben hatte. Kalbitz habe dem Vermerk zufolge
außerdem gesagt, dass er Ende 2000 und Anfang 2001 zwei Veranstaltungen für
die JLO in den Räumen der rechtsextremen Burschenschaft Danubia
mitorganisiert habe, als Einladender und Veranstaltungsleiter.
Er habe damals versprochen, seine JLO-Mitgliedschaft zu kündigen,
berichtete der Spiegel weiter. Kalbitz teilte dem Magazin über seine
Anwälte mit, dass die „Verdachtsmomente nicht zutreffend“ seien.
Kalbitz hatte bei der Landtagswahl in Brandenburg für die AfD 23,5 Prozent
geholt. Er ist neben dem thüringischen Landeschef Björn Höcke der
einflussreichste [2][Vertreter des rechtsnationalen „Flügels“ in der AfD].
Dieser wurde vom Verfassungsschutz Anfang des Jahres als Verdachtsfall
eingestuft. Seit Ende 2017 sitzt Kalbitz zudem im AfD-Bundesvorstand.
8 Nov 2019
## LINKS
[1] https://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-andreas-kalbitz-geriet-als-s…
[2] /AfD-bei-Ost-Landtagswahlen/!5622173
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