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# taz.de -- Nach Listerien-Funden: Behörden sammeln Fleischspieße ein
> Nach einer anonymen Anzeige werden Grillfleisch-Produkte beschlagnahmt.
> Denn darin könnte auch Fleisch des Wurstherstellers Wilke sein.
Bild: Hessische Behörden haben 1,6 Tonnen Fleischprodukte beschlagnahmt – we…
WIESBADEN dpa | Im Zusammenhang mit dem [1][Lebensmittelskandal um den
Wurst-Hersteller Wilke] haben hessische Behörden 1,6 Tonnen Grillfackeln
und Fleischspieße sichergestellt. Die Ware müsse vernichtet werden, da
nicht ausgeschlossen werden könne, dass sie von Wilke stammt, teilte das
Verbraucherschutzministerium in Wiesbaden der Deutschen Presse-Agentur mit.
Auslöser sei eine anonyme Anzeige gewesen, die am 18. Oktober beim
Regierungspräsidium Kassel einging und auf den bislang nicht bekannten
Vertrieb der Grillfackeln und Fleischspieße im Landkreis
Waldeck-Frankenberg aufmerksam gemacht habe.
Die Ware soll demnach ausschließlich aus Produkten der Firma Wilke
hergestellt und über Verkaufsstände auf Großveranstaltungen wie Konzerten,
Märkten und im Kirmesgeschäft verkauft worden sein. Die zuständige Behörde
sei dem Verdacht noch am selben Tag nachgegangen, teilte das Ministerium
mit.
Die Firma, bei der die Ware gefunden wurde, habe zwar nachweisen können,
dass sie seit Oktober 2019 Fleisch von anderen Betrieben bezieht. Es sei
jedoch nicht absolut sicher, dass keine Wilke-Wurst mehr in den Beständen
war. Der Fund wurde der Kriminalpolizei gemeldet.
Anfang Oktober hatten Behörden den nordhessischen Fleischhersteller Wilke
geschlossen. [2][Zuvor waren wiederholt Listerien-Keime nachgewiesen
worden], die bei geschwächtem Immunsystem lebensgefährlich sein können.
Drei Todes- und 37 Krankheitsfälle werden mit Wilke-Produkten in Verbindung
gebracht. Die Staatsanwaltschaft Kassel ermittelt wegen fahrlässiger Tötung
gegen den Geschäftsführer.
Die Verbraucherorganisation Foodwatch, die bereits in den vergangenen
Wochen eine mangelnde Informationspolitik seitens der Behörden kritisiert
hatte, ist auch im aktuellen Fall unzufrieden. Geschäftsführer Martin
Rücker sagt: „Wieder fehlt die wesentliche, gesundheitsrelevante
Information: Wenn die Ware bereits an Endverbraucher gelangt ist, wo war
das, an welchen Verkaufsstellen? Und wo ist die öffentliche Warnung, die
dies bekannt macht?“
Erst am Donnerstag hatte Hessens Verbraucherschutzministerium
Schwachstellen im System der Lebensmittelsicherheit aufgezeigt. „Hier wurde
nicht so stringent und notwendig gehandelt, wie es eigentlich hätte sein
können“, sagte Ministerin Priska Hinz (Grüne). Sie räumte Versäumnisse auf
mehreren Ebenen ein. Gleichzeitig kündigte Hinz Verbesserungen an, etwa
mehr unangemeldete Kontrollen in Risiko-Betrieben.
1 Nov 2019
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[1] /Hygienemaengel-bei-Wurstfirma/!5633805&s=wilke/
[2] /Tote-durch-Listerien-in-Wilke-Fleisch/!5629644&s=wilke/
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