| # taz.de -- DUH will Silvester ohne Böller: Laser statt Böller | |
| > Lärm, Unfälle und dicke Luft – die Diskussion um Feuerwerk an Silvester | |
| > läuft schon länger. Nun fordert die DUH ein Verbot der Böller. | |
| Bild: Bald nicht mehr erlaubt? Silvesterknaller, die ordentlich Feinstaub verur… | |
| Berlin taz | Die [1][Deutsche Umwelthilfe (DUH)] will die | |
| Silvester-Böllerei in Städten einschränken. „Wir wünschen uns weiterhin | |
| freudige Feste zum Jahreswechsel, aber ohne verpestete Luft, brennende | |
| Häuser, verletzte Menschen und verängstigte Tiere“ sagte | |
| DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch am Mittwoch in Berlin. Der Verband der | |
| pyrotechnischen Industrie warnt hingegen vor Rechtsbruch. Die von der DUH | |
| geforderten [2][generellen Feuerwerksverbote] von Kommunen seien nicht | |
| zulässig. | |
| Laut Umweltbundesamt (Uba) wurden etwa zum Jahreswechsel 2018 rund 4.500 | |
| Tonnen Feinstaub freigesetzt. Diese Menge entspreche in etwa 15,5 Prozent | |
| der jährlich im Straßenverkehr abgegebenen Feinstaubmenge. Während das Uba | |
| Verbraucher*innen auffordert, ihr Feuerwerk freiwillig einzuschränken, | |
| fordert die DUH ein Verbot, um die Feinstaubbelastung deutlich zu | |
| verringern. | |
| Bereits im Juli beantragte die DUH in 98 Städten einen Stopp von | |
| Pyrotechnik auf kommunaler Ebene. In Städten wie Berlin, München oder | |
| Leipzig habe die Feinstaubbelastung laut DUH den Grenzwert der | |
| Weltgesundheitsorganisation (WHO) überschritten. | |
| ## Streit über Silvesterböller ist nicht neu | |
| Ein Verbot von Böllern an Silvester wird schon länger diskutiert. Städte | |
| wie München, Göttingen und Lüneburg haben die Knallerei schon | |
| eingeschränkt. In Nürnberg gibt es beispielsweise zwei sogenannte | |
| Verbotszonen und in Würzburg ist das Zünden von Feuerwerken im | |
| Innenstadtbereich verboten. Ein Verbot auf Bundesebene gibt es noch nicht | |
| und ist bislang auch noch sehr umstritten. Nun fordert die DUH | |
| Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) zu einer Gesetzesänderung auf. | |
| Außerdem sollen betroffene Städte zu einem innerstädtischen Böller-Verbot | |
| bewegt werden. | |
| Klaus Gotzen vom Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) sieht kein | |
| Problem beim alljährlichen Böllern mit Schwarzpulver. Würde ein Verbot von | |
| Feuerwerkskörpern durchgesetzt, wäre das für die Branche „ein erheblicher | |
| Verlust“, so Gotzen. | |
| Die vorgeschlagenen Alternativen sieht er kritisch: „Licht- und Lasershows | |
| sind kein Ersatz. Sie können, wenn überhaupt, nur bei Großveranstaltungen | |
| und nicht von Privatpersonen eingesetzt werden“, so Gotzen. Das Abbrennen | |
| von Feuerwerk sei eine „sehr alte Tradition, die vielen Menschen Freude | |
| bereitet“, so Gotzen. Er könne nicht nachvollziehen, warum seine Branche | |
| von einer anderen industriellen, der Lasertechnik-Industrie, ersetzt werden | |
| solle. | |
| Auch von der FDP wird die Forderung der DUH kritisiert. Die DUH versuche | |
| „in immer mehr Lebensbereichen die Freiheit der Deutschen zu beschränken“, | |
| so die umweltpolitische Sprecherin der FDP Judith Skudelny in Berlin. | |
| 24 Oct 2019 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://www.duh.de/home/ | |
| [2] /Umwelthilfe-gegen-Boellern-an-Silvester/!5563021 | |
| ## AUTOREN | |
| Leonie Asendorpf | |
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