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# taz.de -- Fahrradtour für Klimagerechtigkeit: Critical Mass gegen Gas
> Gas ist nicht weniger umweltschädlich als Kohle, warnt die Organisation
> Gastivists. Sie machen am 28. September eine Fahrradtour zur
> Gas-Pipeline.
Bild: Die Eugal-Pipeline führt durch Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und S…
Berlin taz | Die Organisation Gastivists ruft zur Critical Mass gegen
Erdgas auf. Am 28. September werden etwa 30 Interessierte von Königs
Wusterhausen am südöstlichen Stadtrand von Berlin [1][zur neuen
Gas-Pipeline Eugal fahren], die gerade gebaut wird. Auf dem etwa zwanzig
Kilometer langen Weg ins brandenburgische Zeesen kreuzen die Aktivist:innen
die Eugal-Pipeline mehrere Male. Im Boden wird man unverschweißte Rohre
sehen.
[2][Eugal] ist eine Pipeline, die die Firma Gascade seit 2018 baut. Die
zwei Stränge der Leitung führen auf 480 Kilometern durch
Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen an den bereits bestehenden
Gas-Pipelines Opal und Jagal entlang. Sie läuft von der Ostsee bis zur
deutsch-tschechischen Grenze und ist mit anderen Leitungen vernetzt.
Wenn die Gastivists und andere Interessierte am 28. September ins
brandenburgische Königs Wusterhausen fahren, werden sie auf Waldwegen und
Straßen fahren. In den Pausen werden Redner:innen sprechen, unter anderem
der deutsche Journalist Malty Heynen, der gegen die Eugal-Pipeline klagt,
die Klima-Aktivistin aus Bangladesh Tonny Nowshin, der Gründer von EcoLeaks
Esteban Servat und Clara Mayer von Fridays for Future.
Die Gastivists verstehen sich als „Gruppe gegen Erdgas und für
Klimagerechtigkeit“ und sind Teil eines globalen Netzwerks – es gibt unter
anderem Ortsgruppen in Nigeria, Italien und Chile. Sie wollen das Thema Gas
in die Umweltdebatte bringen.
Anfang 2020 soll das Gas fließen
Ende 2020 soll die Pipeline fertig sein. Durch die Eugal-Pipeline wird ein
europaweites Netz erweitert, „das fossiles Gas aus Russland über die Ostsee
nach Deutschland und Tschechien verteilt“, schreiben die Gastivists auf
ihrer Homepage. Der erste Strang ist fast fertig verschweißt, Anfang 2020
soll dort Gas fließen.
Das zuständige Bundeswirtschaftsministerium akzeptiert Erdgas als
Brückentechnologie: „Es ist nicht frei von CO2-Emissionen, aber
klimafreundlicher als andere fossile Energieträger“, sagt eine Sprecherin
des Wirtschaftsministeriums. Damit sei es eine Brückenenergie ins Zeitalter
der Erneuerbaren Energien. Auch Gascade-Sprecher George Wüstner verteidigt
Erdgas als Energieträger: „Erdgas ist der Rohstoff unter den fossilen mit
den geringsten CO2-Emissionen.“
Allerdings enthält es besonders klimaschädliches Methan – ein Problem bei
Leckagen. „Wir arbeiten kontinuierlich daran, die ohnehin schon sehr
geringen Methanemissionen im Fernleitungsnetz noch weiter zu reduzieren“,
sagt der Gascade-Sprecher: „Unsere Leitungen sind dicht.“
„Es kommt oft vor, dass Gas entlang der Lieferkette entweicht“, sagt
Sebastian, Aktivist bei Gastivists. „Das nennt man [3][Methanschlupf].“ Der
Methan-Anteil bei Gas sei nicht nur auf den Transport zu beziehen: Es
entweiche an allen Stellen der Gas-Infrastruktur.
28 Sep 2019
## LINKS
[1] https://www.facebook.com/events/411640099544632/
[2] https://www.eugal.de/
[3] /Archiv-Suche/!5088186&s=methanschlupf/
## AUTOREN
Nicole Opitz
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
Eugal
Pipeline
Methan
Schwerpunkt Fridays For Future
Schwerpunkt Klimawandel
Kohleausstieg
Klima
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