| # taz.de -- Ergebnis der Bahn-Aufsichtsrats-Sitzung: Keine Verträge mit Ex-Man… | |
| > Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn verbietet Beraterverträge mit | |
| > früheren DB-Managern. Das ist eine Reaktion auf die Berater-Affäre. | |
| Bild: Soll künftig nicht mehr von Ex-Managern beraten werden: die Deutsche Bahn | |
| Berlin rtr | Die Deutsche Bahn will künftig ehemalige Manager nicht mehr | |
| mit Beraterverträgen ausstatten. Wie der Aufsichtsrat nach seiner Sitzung | |
| in Berlin mitteilte, sollen ab sofort Beraterverträge für frühere | |
| DB-Manager grundsätzlich untersagt sein, ebenso entsprechende Verträge mit | |
| „Personen mit politisch exponierter Stellung“. „Für uns steht fest: Die | |
| Praxis der Vergangenheit wird abgestellt“, erklärte Aufsichtsratschef | |
| Michael Odenwald. | |
| Die Bahn hatte [1][seit Anfang Juni auffällige Beraterverträge] untersucht, | |
| die ehemalige Topmanager des Konzerns in den Jahren von 2010 bis 2018 ohne | |
| Beteiligung des Aufsichtsrats erhalten hatten. In einem Fall machte das | |
| Gremium den Weg für Rückforderungen von Honoraren von einem Ex-Vorstand | |
| einer Tochtergesellschaft frei. Er soll für den mit über 300.000 Euro | |
| dotierten Kontrakt keine ausreichenden Leistungen geliefert haben. | |
| Die Untersuchung der Affäre hatte sich vor allem auf Verträge mit | |
| Ex-Vorstand Ulrich Homburg konzentriert. In einem Fall wurde dem | |
| Untersuchungsbericht zufolge ein Vertrag pflichtwidrig am Aufsichtsrat des | |
| Konzerns vorbei geschlossen. Unterzeichnet hatte diesen Kontrakt Homburgs | |
| Nachfolger als Personenverkehrsvorstand, Berthold Huber. Als Konsequenz | |
| wurde ihm daraufhin nach Angaben aus Konzernkreisen die geplante | |
| Zuständigkeit für die Güterbahn DB Cargo doch nicht übertragen. | |
| Aufsichtsratskreisen zufolge befasste sich das Gremium am Mittwoch zudem | |
| mit der milliardenschweren Finanzierungslücke bei der Bahn. Diese soll nun | |
| teilweise mit sogenannten Hybrid-Anleihen über 2 Milliarden Euro | |
| geschlossen werden. Diese werden formal nicht auf die Verschuldung, sondern | |
| auf das Eigenkapital angerechnet. Da die Bahn ihre vom Bundestag | |
| vorgegebenen Verschuldungsgrenze von 20,4 Milliarden Euro praktisch | |
| erreicht hat, wird diese so offiziell nicht überschritten. Faktisch sind | |
| aber auch diese Anleihen Schulden, für die zudem höhere Zinsen fällig sind | |
| als für normale Bonds. | |
| Den Rest der Finanzlücke von insgesamt gut 5 Milliarden Euro will die Bahn | |
| über den Verkauf oder Börsengang der Nahverkehrstochter Arriva schließen. | |
| In Kreisen des Aufsichtsrats hieß es, voraussichtlich im November werde das | |
| Gremium in einer Sondersitzung darüber entscheiden. Als besonders | |
| interessiert gelten die Finanzinvestoren Carlyle und Apollo. | |
| 19 Sep 2019 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Neuer-Skandal-bei-der-Bahn/!5601212/ | |
| ## TAGS | |
| Deutsche Bahn | |
| Aufsichtsrat | |
| Beraterverträge | |
| Bahnreform | |
| Beraterverträge | |
| Großprojekt | |
| Deutsche Bahn | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Wie die Bahn besser werden kann: Die Schiene leben! | |
| In Zeiten der Klimakrise ist eine nachhaltige, effiziente und gern genutzte | |
| Deutsche Bahn wichtiger denn je. Zehn Vorschläge für eine Reform. | |
| Preise im Fernverkehr: Teurer wird's zumindest nicht | |
| Trotz Finanznot könnte die Deutsche Bahn die Ticketpreise bald sogar um 10 | |
| Prozent günstiger anbieten – wenn die Mehrwertsteuer gesenkt wird. | |
| Fernbahntunnel in Frankfurt: Bahn steuert neues Großprojekt an | |
| Eine Studie soll zeigen, ob ein Fernbahntunnel unter dem Frankfurter | |
| Hauptbahnhof machbar und sinnvoll ist. Erinnerungen an Stuttgart21 kommen | |
| auf. | |
| Kommentar Berateraffäre der Bahn: Feine Sache für Minister Scheuer | |
| Der Aufsichtsrat schont im Skandal um viel Geld für Ex-Topmanager den | |
| Bahnvorstand. Dem Verkehrsminister nützt ein angeschlagener Bahnchef. |