# taz.de -- US-Präsident Trump hat sich entschieden: Neuer Nationaler Sicherhe… | |
> Der Jurist Robert O'Brien war bislang US-Sondergesandter für | |
> Geiselangelegenheiten. Nun hat ihn Präsident Donald Trump befördert. | |
Bild: Wie lange hält er sich wohl? Robert O'Brien ist schon der vierte Sicherh… | |
WASHINGTON dpa | Eine Woche nach dem Rauswurf des Hardliners John Bolton | |
hat [1][US-Präsident Donald Trump] die Ernennung des Diplomaten Robert | |
O'Brien zum neuen Nationalen Sicherheitsberater angekündigt. O'Brien sei | |
bislang „sehr erfolgreich“ als Sondergesandter für Geiselangelegenheiten im | |
Außenministerium tätig gewesen, erklärte Trump am Mittwoch auf Twitter. Der | |
Jurist wird der vierte Nationale Sicherheitsberater in Trumps Amtszeit. | |
Eine wichtige Rolle spielt der Nationale Sicherheitsberater insbesondere | |
bei der Ausarbeitung der amerikanischen Außen- und Sicherheitspolitik. Er | |
ist dem Präsidenten direkt unterstellt. Trump hatte am Dienstag auf einem | |
Flug von Albuquerque nach Mountain View nach Angaben mitreisender | |
Journalisten [2][die Namen von fünf Kandidaten für den Job genannt], die in | |
der engeren Auswahl waren. | |
Darunter war auch O'Brien, über den der US-Präsident den Angaben zufolge | |
sagte: „Ich denke, dass er fantastisch ist.“ Nach dem Rauswurf Boltons | |
hatten mehrere US-Medien übereinstimmend berichtet, dass auch der | |
US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, als möglicher Nachfolger | |
gehandelt werde. Trump hatte Grenell am Dienstag allerdings nicht als | |
möglichen Kandidaten erwähnt. | |
O'Brien war im Sommer einem breiterem Publikum bekannt geworden, weil Trump | |
ihn zur Beobachtung eines Verfahrens gegen den amerikanischen Rapper Asap | |
Rocky nach Schweden geschickt hatte. Der Einsatz O'Briens hatte für | |
Erstaunen gesorgt, da der Musiker wegen Körperverletzung angeklagt wurde | |
und zeitweise inhaftiert war – sich aber keineswegs in einer | |
Geiselsituation befand. Der Musiker wurde im August wegen Körperverletzung | |
verurteilt. Inzwischen ist er wieder auf freiem Fuß. | |
## Den Vorgänger hatte Trump gefeuert | |
Trump hatte Bolton am Dienstag vergangener Woche überraschend wegen | |
inhaltlicher Meinungsverschiedenheiten gefeuert. Trump sagte anschließend, | |
Bolton habe „einige sehr schwere Fehler“ gemacht – etwa als er ein | |
„libysches Modell“ zur nuklearen Abrüstung für Nordkorea vorgeschlagen | |
habe. Der libysche Machthaber Muammar al-Gaddafi hatte 2003 unter | |
internationalem Druck zugestimmt, sein Programm für | |
Massenvernichtungswaffen aufzugeben. Wenige Jahre später wurde Gaddafi | |
entmachtet und getötet. | |
Bolton lag bei mehreren außenpolitischen Themenfeldern über Kreuz mit | |
Trump. So gab es etwa Differenzen bei der Frage, ob die USA mit den Taliban | |
in Afghanistan ein Abkommen schließen sollte. Er war zudem einer der | |
glühendsten Verfechter des US-Einmarsches in den Irak, den Trump als | |
schweren Fehler kritisiert hat. Bolton verfolgte auch eine unversöhnliche | |
Haltung im Iran-Konflikt. Irans Außenminister Sarif warf Bolton vor, Trump | |
in eine militärische Konfrontation mit seinem Land verwickeln zu wollen. | |
Hoffnungen, nach dem Rauswurf Boltons könnten die Spannungen zwischen den | |
USA und dem Iran abnehmen, erfüllten sich allerdings nicht. Trump kündigte | |
erst am Mittwoch an, die Sanktionen gegen den Iran weiter zu verschärfen. | |
US-Außenminister Mike Pompeo wirft dem Iran vor, Urheber der Angriffe auf | |
saudische Ölanlagen am vergangenen Samstag gewesen zu sein. Der Iran weist | |
das zurück. Pompeo hatte nach dem Rauswurf Boltons deutlich gemacht, dass | |
Personalwechsel keine grundlegende Änderung von Trumps Außenpolitik | |
bedeuteten. | |
O'Brien wird Trumps vierter Nationaler Sicherheitsberater. Nach Boltons | |
Abgang hatte dessen bisheriger Stellvertreter Charlie Kupperman das Amt | |
geschäftsführend übernommen. | |
18 Sep 2019 | |
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