Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Digitale Krankmeldung kommt: Aus für „gelbe Scheine“
> Die Bundesregierung will Krankschreibungen bald digital an Arbeitgeber
> und Krankenkassen übermitteln lassen. So soll Bürokratie abgebaut werden.
Bild: Schlechte Diagnose: Mit den „gelben Scheinen“ soll es bald zu Ende ge…
Berlin dpa | Die Bundesregierung will bei Krankmeldungen von Beschäftigten
den „gelben Schein“ im Papierformat abschaffen – und durch eine digitale
Bescheinigung ersetzen. Das sieht ein Gesetzentwurf von Wirtschaftsminister
Peter Altmaier (CDU) für weniger Bürokratie vor, der am Mittwoch vom
Kabinett beschlossen werden soll.
Wer sich bisher vom Arzt krankschreiben lässt, bekommt eine Bescheinigung
auf gelbem Papier – daher der Name „gelber Schein“. Die Krankmeldung
besteht aus mehreren Bescheinigungen. Eine muss an den Arbeitgeber
geschickt werden, eine an die Krankenkasse, eine ist für die persönlichen
Akten bestimmt. Bei der Techniker Krankenkasse gibt es bereits ein
Pilotprojekt für eine digitale Krankmeldung.
Dies soll in Zukunft für alle gesetzlich Versicherten gelten – die
Krankmeldung soll digital übermittelt werden. Künftig sollen die
Krankenkassen den Arbeitgeber elektronisch über Beginn und Dauer der
Arbeitsunfähigkeit seines gesetzlich versicherten Arbeitnehmers
informieren.
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte bereits eine Neuregelung auf den
Weg gebracht, dass die Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigungen ab 2021 von den
behandelnden Ärzten an die Krankenkassen nur noch digital übermittelt
werden sollen.
## Weitere Projekte für weniger Bürokratie
Diese Regelung soll nun dadurch ergänzt werden, dass die Bescheinigung auch
an den Arbeitgeber digital übermittelt wird. Die Regelungen sollen zum 1.
Januar 2021 in Kraft treten.
Im Jahr 2017 wurden rund 77 Millionen Bescheinigungen ausgestellt – diese
Angaben des Spitzenverbands der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV)
werden im Entwurf des Wirtschaftsministeriums zitiert.
Die Koalition plant neben der digitalen Krankmeldung weitere Gesetze für
weniger Bürokratie. So soll es künftig bei elektronisch gespeicherten
Steuerunterlagen Erleichterungen geben. Bei Hotelübernachtungen ist ein
digitaler Meldeschein vorgesehen.
Spitzenverbänden der Wirtschaft gehen die Pläne nicht weit genug. „Eine
Schwalbe macht noch keinen Sommer und ein digitaler gelber Schein noch kein
Bürokratieentlastungsgesetz“, sagte der Hauptgeschäftsführer des
Arbeitgeberverbandes BDA, Steffen Kampeter, der dpa. „Wie spürbar
bürokratische Entlastung von Unternehmen wirklich ist, zeigt sich in der
Gesamtschau.“
18 Sep 2019
## TAGS
Gesundheitspolitik
Bürokratie
Digitalisierung
Krankenkassen
Peter Altmaier
CDU
E-Zigaretten
Pflege
Verhütung
## ARTIKEL ZUM THEMA
CDU-Politikerin über Entbürokratisierung: „Einzelne Reförmchen reichen nic…
Dafür bin ich nicht zuständig, lautet ein typischer Behördensatz. Nadine
Schön fordert einen Radikalumbau von Staat und Verwaltung.
E-Zigarette, Tabakerhitzer und Co.: Weniger ist weniger
Tabakkonzerne für eine rauchfreie Welt? Philip Morris erntet für seinen
Werbekampagne #Unsmoke vor allem Kritik – zu Recht.
Pflege-Ausbildung in Bremen: Ein fauler Kompromiss
Die Finanzierung für die generalistische Pflege-Ausbildung in Bremen steht.
Die ausgehandelten Pauschalen sind allerdings viel zu niedrig.
Sichere Verhütung für Frauen: Eine Frage des Einkommens
Ein vom Familienministerium gefördertes Modellprojekt in sieben Städten
zeigt: Frauen mit wenig Geld können sich Pille und Spirale kaum leisten.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.