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# taz.de -- Ausstellungsempfehlung für Berlin: Künstlerin des Wassers
> Nach langer Fahrt zur Venedig Biennale entlang Europäischer Gewässer ruht
> sich Laure Prouvost in Berlin aus. Die taz spach mit der Künstlerin.
Bild: Laure Prouvost, In Reflection We Rest, exhibition view at carlier | gebau…
Ihr Werk zeichnet sich durch wortspielerische Videokunst aus, textile
Rauminstallationen und den furchtlosen Einsatz malerischer Elemente.
[1][Laure Prouvost] ist aber vor allem eins: eine Künstlerin des Wassers.
Denn ihre Bilder „schwitzen“, wie sie es einmal in einer Videoarbeit
nannte. Was wiederum daran erinnert, dass wir auch beim Schwimmen schwitzen
und so einen Teil der Flüssigkeiten, die unseren Körper durchlaufen haben,
zurück in den Wasserkreislauf geben, diesem Netzwerk planetarischen
Ausmaßes, das uns alle über Zeitschichten und räumliche Distanzen hinweg
verbindet.
Auf eine gut einjährige Reise entlang von Flussarmen und Küstenfelsen begab
sich auch Prouvost 2018 mit ihrer Crew. Sie filmte den Weg von
Südfrankreich zur Stadt des Wassers und bewässerte damit den Französischen
Pavillon auf der diesjährigen Venedig Biennale: der Gang durch verschmutze
Weltmeere führte in eine Neptunhöhle voll tropfender Grotten und
Begegnungen mit flüsternden Textblöcken, die wie Personen agieren und auf
die Besucher_innen einwirken.
Die Galerie [2][carlier | gebauer] dient Prouvost und ihren Begleiter_innen
nun als Ruheort nach dieser Reise. Wobei man auch selbst erst einmal eine
Anstrengung unternehmen muss und die steile Rampe überwinden, die den Raum
hinter sich verborgen hält. Hier setzten die eigenständigen Texte ihre
säuselnde Ansprache fort: „your hands melting into the floor // your feet
in the water // your head levitating above the bed“.
Die Tänzer aus Venedig bewegen sich in Videos weiter, und selbst die Lücken
zwischen den Wänden werden von Wasser umspült. Tatsächlich steht da auch
ein Bett in der Mitte, von einem digitalen Meer bespielt – wer möchte hier
nicht immer tiefer einsinken.
EINBLICK (793): Laure Prouvost, Künstlerin
taz: Was ist Ihr nächstes Projekt?
Laure Prouvost: Eine Ausstellung mit dem Titel „The Obscure Union“ oder
„laube cure union“ bei Mercier Union in Toronto mit Jonas Staal.
Welches Buch begleitet Sie zurzeit durch den Alltag?
„Imagine No Possessions“ von Christina Kiaer – in Vorbereitung auf die
Schau, für die ich mit Jonas Staal kollaboriere.
Welches Konzert oder welchen Klub in Berlin können Sie empfehlen?
Im Monarch auf der Skalitzer Straße kann man Dienstags gut tanzen. Aber ich
weiß nicht so viel über Berlin, ich ruhe nur dort.
Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen am meisten
Freude?
Eine Tasse, die meine Großmutter mir geschenkt hat und aus der ich meinen
Tee trinke.
9 Oct 2019
## LINKS
[1] http://www.laureprouvost.com/
[2] http://www.carliergebauer.com/current
## AUTOREN
Noemi Molitor
## TAGS
Laure Prouvost
Biennale Venedig
Videokunst
Rauminstallation
taz Plan
Einblick
Ölindustrie
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