Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kein Nelly-Sachs-Preis an Kamila Shamsie: Solidarität von 200 Auto…
> Weil Shamsie der BDS-Bewegung nahesteht, verleiht Dortmund ihr den
> Literaturpreis nicht. KollegInnen wie Teju Cole und Naomi Klein
> kritisieren das.
Bild: Es sei empörend, dass ihr der Preis verweigert werde, sagt Kamila Shamsie
BERLIN taz | Mehr als 200 AutorInnen protestieren gegen die Entscheidung
der Stadt Dortmund, der britisch-pakistanischen Autorin Kamila Shamsie aus
politischen Gründen nicht den Nelly-Sachs-Preis zu verleihen. In dem
Aufruf, [1][veröffentlicht in der renommierten Zeitschrift London Review of
Books], heißt es Kunst werde so „zu bedeutungslosem Luxus“.
Der Hintergrund: Shamsie sollte den mit 15.000 Euro dotierten
Nelly-Sachs-Preis der Stadt Dortmund erhalten. Doch die Jury unter Vorsitz
der SPD-Bürgermeisterin Birgit Jörder nahm ihre eigene Entscheidung zurück,
weil Shamsie die Israel-Boykott-Bewegung BDS unterstützt. Das Geschehen
erinnert an die Verleihung des [2][Göttinger Friedenspreises 2018 an die
Jüdische Stimme (JS)]. Auch dort machte die Stadt wegen Nähe der JS zum in
Deutschland marginalen BDS einen Rückzieher.
Der Protest gegen die Dortmunder Entscheidung liest sich wie ein Who is Who
der internationalen Literatur: Neben erwartbaren Namen wie Naomi Klein,
Noam Chomsky und Roger Waters erheben auch Rachel Kushner, Richard Ford, A.
L. Kennedy, Yann Martel, Teju Cole, Michael Ondaatje und J. M. Coetzee
Einspruch.
Shamsie [3][kritisierte die Dortmunder Entscheidung]. Israel wolle
völkerrechtswidrig „bis zu einem Drittel des Westjordanlandes“ annektieren.
Es sei empörend, dass ihr „in diesem politischen Kontext“ der Preis
verweigert werde und die friedliche BDS-Bewegung, die gegen die
Diskriminierung der Palästinenser kämpfe, „als etwas Schändliches und
Ungerechtes“ gelte.
26 Sep 2019
## LINKS
[1] https://www.lrb.co.uk/blog/2019/september/the-right-to-boycott
[2] /Umstrittene-Preisverleihung/!5593506
[3] https://www.aljazeera.com/news/2019/09/author-kamila-shamsie-stripped-liter…
## AUTOREN
Stefan Reinecke
## TAGS
BDS-Movement
Kamila Shamsie
Literatur
Dortmund
Antisemitismusbeauftragter
BDS-Movement
BDS-Movement
BDS-Movement
BDS-Movement
BDS-Movement
## ARTIKEL ZUM THEMA
Palästinaausstellung und Antisemitismus: BaWü streitet über die Nakba
Der Antisemitismusbeauftragte Michael Blume fordert die Überarbeitung der
umstrittenen Ausstellung „Die Nakba“. Er greift deren Kuratorin scharf an.
BDS und der Nelly-Sachs-Preis: Nicht die Hater salonfähig machen
BDS als vielstimmige Initiative für Freiheit zu verharmlosen, verkennt ihr
Kalkül. Kamila Shamsie den Nelly-Sachs-Preis nicht zu geben, ist richtig.
BDS und der Nelly-Sachs-Preis: Deutsche Reflexe
Die BDS-Aktivistin Shamsie bekommt den Nelly-Sachs-Preis nicht. Das ist
verständlich, doch israelkritische Positionen werden zu oft diskreditiert.
Konflikte mit dem BDS: Geliebt, gehasst, ausgenutzt
Die BDS ruft zum Boykott gegen den Leipziger Club Conne Island auf. An dem
Club kann man politische Debatten unter dem Brennglas beobachten.
BDS boykottiert drei deutsche Clubs: Kopfschütteln galore
Die antiisraelische Lobby BDS ruft zum Boykott gegen die drei Musikclubs
Golden Pudel, Conne Island und ://about blank auf. Das ist drollig, aber
hilflos.
Debatte um BDS: Es geht um 1948, nicht um 1967
Die BDS-Kampagne ist geschickt darin, ihr Ziel zu verbrämen: ein Staat, in
dem Juden in der Minderheit sein werden.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.