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# taz.de -- EM-Qualifikation der Männer: Nachhaltig abgestürzt
> Gegen die Niederlande hat die DFB-Elf viel verloren. Die Spieler hoffen
> auf das Match gegen Nordirland. Dort gibt es aber nicht viel zu gewinnen.
Bild: Danke und ciao: Toni Kroos (links) und DFB-Maskottchen Paule (schimmernde…
Der Terminplan der Uefa scheint der deutschen Nationalmannschaft
entgegenzukommen. Schon am Montagabend gibt es in Belfast (20.45/RTL) in
der EM-Qualifikation gegen Nordirland die Möglichkeit, [1][das hilflose
Bild], das das Team beim 2:4 gegen die Niederlande abgab, zu übermalen.
Bundestrainer Joachim Löw sehnte das Spiel bereits am Freitagabend herbei.
„Da werden wir, da bin ich mir sicher, eine Reaktion zeigen.“
Auch Julian Brandt war sichtlich froh, dass nach einem intensiven Verhör
zum ungewohnt fehlerhaften Spiel der DFB-Elf mal eine Frage gestellt wurde,
auf die er etwas Positives sagen konnte: „Ich glaube, dass es sehr
stimmungsvoll wird, auch wenn das Stadion, wie ich gehört habe, sehr klein
ist.“ Und er ergänzte: „Wir müssen jetzt umswitchen, dass es am Montag mit
positiver Energie wieder auf den Platz geht.“
So einfach wird im Fußball gern Vergangenheitsbewältigung verkauft. Aber
dass der Schaden, der da in Hamburg entstanden ist, sich in den nächsten
Pflichtspielen gegen Nordirland, Estland und Weißrussland nicht so leicht
übertünchen lässt, werden die nächsten Monate zeigen. Die Gefahr ist groß,
dass die Erinnerungen an den Freitag bei der EM wieder wach werden, wenn
das nächste Mal ein stärkerer Gegner auf dem Platz steht.
Denn besorgniserregender als Löws Feststellung, dass das Team weit unter
seinen Möglichkeiten geblieben sei, [2][sind die strukturellen Probleme in
der Defensive], die bereits in den Spielen zuvor sichtbar wurden. Dem
DFB-Kader fehlt es an Verteidigern internationaler Klasse. Insbesondere im
Aufbauspiel zeigten sich die begrenzten Möglichkeiten etwa von Jonathan
Tah, Matthias Ginter und Nico Schulz.
## Die Sympathien sind hin
Julian Brandt sprach von einem „Entwicklungsschritt, der noch nicht
vollzogen ist.“ Er glaube an die Mannschaft. Herausforderungen ähnlicher
Art, um sich weiterzuentwickeln, werden allerdings erst bei der
EM-Auslosung aus den Glaskugeln gezogen.
Ein anderes Ende der vorerst letzten Folge der Oranje-Serie, viermal traf
die DFB-Elf in den letzten elf Monaten auf die Niederlande, wäre eminent
wichtig gewesen. Nach dem grauen Herbst 2018, als Löw und seine Elf noch
mit den Nachwehen der [3][verpatzten WM in Russland] beschäftigt waren und
das Team vor allem im ersten Duell bei der 0:3-Niederlage in Amsterdam
seine letzten Sympathien verspielte, folgte nach einem Remis im Frühjahr
dann mit neuem Personal und ohne die ausgemusterten Thomas Müller, Jerome
Boateng und Mats Hummels ein spektakulärer 3:2-Erfolg. Die
Nationalmannschaft schien einen Wendepunkt erreicht zu haben.
Das erneute Scheitern gegen die Niederlande hat die sehr spekulativ hoch
gehandelten DFB-Aktien weit in die Tiefe stürzen lassen. Auf den Stand vom
Frühjahr wird man allerdings bis zum Beginn der EM kaum mehr steigen
können.
## Die Qualifikation könnte wanken
Gegen Nordirland, das machte Löw deutlich, wartet auf die Deutschen ohnehin
ein ganz anderes Spiel, eines, das nicht mehr auf Augenhöhe ausgetragen
wird. „Taktisch werden wir auf jeden Fall umstellen. Nordirland spielt
einen völlig anderen Fußball als die Niederlande. Da sind ganz andere
Attribute, ganz andere Eigenschaften im Spiel.“
Doch es gilt, einen weiteren Kursverfall aufzuhalten. Eine Niederlage am
Montag gegen Spitzenreiter Nordirland könnte gar noch die Qualifikation für
das aufgeblähte EM-Turnier in Gefahr bringen. Ein zusätzlicher Druck, dem
das deutsche Team nach der emotionalen Talfahrt gegen die Niederlande
standhalten muss. Zu gewinnen gibt es dabei nicht mehr als ein Spiel.
9 Sep 2019
## LINKS
[1] https://www.youtube.com/watch?v=rAhtKU4o30k
[2] /Kommentar-Umbau-des-DFB-Teams/!5578740
[3] /Kommentar-Deutsche-Elf-in-Russland/!5516750
## AUTOREN
Johannes Kopp
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