# taz.de -- Umstrittene australische Asyllager: Papua-Neuguinea feuert Betreiber | |
> Die Zustände in den Haftzentren, die Papua-Neuguinea für Australien | |
> betreibt, sind berüchtigt. Nachdem der Betreiber in die Kritik geriet, | |
> kündigte ihm nun der Pazifikstaat. | |
Bild: Berüchtigte Zustände: Protest auf Manus im Jahr 2017 | |
Port Moresby AFP | Papua-Neuguinea kündigt den Vertrag mit einer | |
umstrittenen Sicherheitsfirma, die für Australien Flüchtlingslager in dem | |
Pazifikstaat betreibt. Das Ministerium für Einwanderung und Grenzsicherung | |
bezeichnete diesen Schritt am Montag als „bedeutenden Meilenstein“ hin zur | |
vollständigen Schließung der seit langem kritisierten Lager auf der Insel | |
Manus. Die Haftzentren sind zum Synonym für die [1][international | |
verurteilte, harte Einwanderungspolitik Australiens] geworden. | |
Das Ministerium in Papua-Neuguinea gab bekannt, dass die noch verbliebenen | |
64 Migranten auf Manus in die Hauptstadt nach Port Moresby oder ins Ausland | |
gebracht würden. Seit rund zwei Jahrzehnten lässt Australien Migranten, die | |
mit Booten ins Land kommen wollen, in Lager in Pazifiknachbarländer | |
bringen, darunter auf [2][die zu Papua-Neuguinea gehörende Insel Manus], in | |
den Inselstaat Nauru und auf die Weihnachtsinseln. | |
Immer wieder kam es in den Zentren zu Hungerstreiks, Demonstrationen und | |
Selbstmordversuchen unter den inhaftierten Migranten. Die Vereinten | |
Nationen haben wiederholt die katastrophalen Zustände verurteilt. | |
Zuletzt war die Sicherheitsfirma, die für die Flüchtlingslager auf Manus | |
zuständig ist, auch in Australien ins Interesse der Öffentlichkeit gerückt. | |
Australiens oberster Rechnungsprüfer ermittelt derzeit, wie es dem in | |
Singapur ansässigen Unternehmen Paladin Holdings gelang, einen | |
Regierungsauftrag im Wert von umgerechnet mehr als 258 Millionen Euro zu | |
erhalten. Denn die Firma hatte kaum Erfahrung, wenig Kapital, gleichzeitig | |
aber Verbindungen zu einem hochrangigen Politiker in Papua-Neuguinea. | |
Eine Firma aus Papua-Neuguinea soll sich nun übergangsweise um die Lager | |
auf Manus kümmern. Einige der Anlagen sollen nach Regierungsangaben nun zu | |
einem Bildungszentrum werden. | |
2 Sep 2019 | |
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