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# taz.de -- Unruhe nach schlechten Wahlergebnissen: Bremens AfD vor dem Bruch
> Bei den Rechtspopulisten rumort es. Nun wollen mehrere Abgeordnete aus
> der Fraktion austreten, unter ihnen auch der Vorsitzende Frank Magnitz.
Bild: Sogar unter AfDlern nicht besonders beliebt: Frank Magnitz
Bremen dpa | Gut drei Monate nach der Bürgerschaftswahl steht die
AfD-Landtagsfraktion in Bremen vor dem Bruch. Drei der fünf Mitglieder
wollen am Montagvormittag ihren Austritt aus der Fraktion bekanntgeben, wie
die Abgeordneten am Sonntagabend mitteilten. Fraktionsvize Frank Magnitz
begründete die Entscheidung mit organisatorischen Problemen.
So habe die AfD-Fraktion keinen eigenen Büroraum, keine Angestellten, und
sie sei nicht in der Lage, sich auf gemeinsame Texte zu einigen. „Die
Entscheidung ist über einen längeren Zeitraum gereift“, sagte der
67-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. In der Bremischen Bürgerschaft
sind fünf Abgeordnete zur Bildung einer Fraktion notwendig.
Neben dem AfD-Landesvorsitzenden wollen demnach auch Uwe Felgenträger und
Mark Runge die Fraktion verlassen. Runge hatte zunächst in einer knappen
Mitteilung über eine Pressekonferenz am Montag informiert, auf der die drei
Politiker ihre Entscheidung erklären wollen. Ihre Bürgerschaftsmandate
wollen sie laut Magnitz aber behalten und dem Landtag im kleinsten
Bundesland als Gruppe weiter angehören.
Bei der Bürgerschaftswahl am 26. Mai hatte die AfD 6,1 Prozent erreicht.
Wegen dieses vergleichsweise schlechten Ergebnisses [1][rumort es im Bremer
Landesverband seit längerem].
## Kaum versteckte Rücktrittsforderungen
Magnitz' Stellvertreter als Parteichef, der Fraktionsvorsitzende Thomas
Jürgewitz, hatte vor einer Woche die hohe Unzufriedenheit im Landesvorstand
mit dem Abschneiden der AfD bei der Bürgerschaftswahl bekräftigt. „Die
Mitglieder erwarten von Frank Magnitz Erklärungen und die Übernahme der
Verantwortung als Spitzenkandidat für dieses Ergebnis“, hieß es am
vergangenen Montag in einer Pressemitteilung. Auf die Nachfrage, ob dies
als Rücktrittsforderung zu verstehen sei, hatte Jürgewitz der dpa gesagt:
„Das kann man so sehen.“ Klarheit soll am 15. September ein Parteitag
bringen. Jürgewitz (60) schloss nicht aus, dass er dabei für den Posten des
Landesvorsitzenden kandidieren werde.
Der AfD-Bundesvorstand hatte Magnitz zuletzt aufgefordert, sich zwischen
seinem Bundestagsmandat und seinem Mandat als Abgeordneter der Bürgerschaft
zu entscheiden. Nach einem Vorstandsbeschluss soll er eines der beiden
Mandate niederlegen. [2][Magnitz war Anfang Januar in Bremen von
Unbekannten hinterrücks angegriffen worden.]
2 Sep 2019
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[1] /Machtkampf-in-Bremen/!5619174
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Andreas Kalbitz
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