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# taz.de -- Studie zu psychischen Problemen: Fehltage mehr als verdreifacht
> In den vergangenen 20 Jahren nahm die Zahl der Krankschreibungen wegen
> psychischer Leiden deutlich zu. Frauen sind häufiger betroffen als
> Männer.
Bild: Laut einer Studie kamen 2018 auf 100 Versicherte 236 Fehltage
Hamburg epd | Die Zahl der Krankschreibungen in Deutschland wegen
psychischer Probleme hat sich in den vergangenen 20 Jahren mehr als
verdreifacht. [1][Dies geht aus dem „Psychoreport 2019“ der DAK-Gesundheit
hervor], den die Krankenkasse am Donnerstag in Hamburg veröffentlichte.
Danach kam im vergangenen Jahr jeder 18. Arbeitnehmer wegen einer
psychischen Erkrankung zeitweilig nicht zur Arbeit. Am häufigsten fehlen
Arbeitnehmer mit der Diagnose Depression.
Der DAK-Psychoreport ist eine Langzeit-Analyse, für die anonymisierte Daten
von rund 2,5 Millionen erwerbstätigen Versicherten ausgewertet wurden.
Demnach erreichten die Krankschreibungen von Arbeitnehmern aufgrund von
psychischen Leiden im Jahr 2017 mit 250 Fehltagen pro 100 Versicherte einen
Höchststand. 2018 gingen sie den Angaben zufolge um 5,6 Prozent auf 236
Fehltage pro 100 Versicherte zurück.
Seelenleiden lagen damit im vergangenen Jahr bundesweit auf dem dritten
Platz der Krankheitsarten. DAK-Vorstandschef Andreas Storm appellierte an
Arbeitgeber, „psychische Belastungen und Probleme aus der Tabuzone zu holen
und ihren Mitarbeitern Hilfe anzubieten“.
Nach dem DAK-Report nahmen Ausfalltage wegen Anpassungsstörungen rasant zu:
Seit 2000 haben sie sich fast verdreifacht – auf jetzt 51 Fehltage je 100
Versicherte. Als Anpassungsstörung wird laut DAK die krankhafte Reaktion
auf ein belastendes Ereignis bezeichnet. Anpassungsstörungen können zu
vorübergehenden Depressionen führen sowie Herz-Kreislauf- oder
Magen-Darm-Erkrankungen auslösen.
## Weniger Fehltage wegen chronischem Stress
Burnout-Symptome haben der DAK zufolge seit 2012 hingegen „deutlich an
Relevanz verloren“. So habe sich die Anzahl der Fehltage in den vergangenen
sechs Jahren nahezu halbiert. Burn-out führte im Jahr 2018 zu 5,3 Fehltagen
je 100 Versicherte. Burn-out entsteht laut der Weltgesundheitsorganisation
aufgrund von chronischem Stress am Arbeitsplatz, der nicht erfolgreich
verarbeitet wird.
Wie der DAK-Report zeigt, nimmt die Zahl der Fehltage für psychische
Erkrankungen bei beiden Geschlechtern mit dem Alter kontinuierlich zu.
Frauen waren 2018 knapp doppelt so oft wegen Seelenleiden krankgeschrieben
wie ihre männlichen Kollegen (298 Fehltage je 100 Versicherte gegenüber 183
Fehltagen bei Männern). Bei der DAK-Gesundheit sind 5,7 Millionen Menschen
versichert.
25 Jul 2019
## LINKS
[1] https://www.dak.de/dak/bundesthemen/dak-psychoreport-2019-dreimal-mehr-fehl…
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