| # taz.de -- Ferienwohnungen in Hamburg: Senat sucht schwarze Schafe | |
| > Auf 16 Plattformen, die Wohnungen als Ferienunterkünfte anbieten, hat die | |
| > Stadtentwicklungsbehörde Verstöße gegen das Wohnraumschutzgesetz | |
| > gefunden. | |
| Bild: Von Tourist*innen begehrt: Hamburger Altbauwohnungen | |
| Hamburg taz | 16 Vermittlungsplattformen für Ferienwohnungen sind der | |
| Stadtentwicklungsbehörde seit Einführung der Registrierungspflicht am 1. | |
| Januar negativ aufgefallen. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine | |
| Kleine Anfrage des CDU-Abgeordneten Carsten Ovens hervor. | |
| Darin teilte der Senat mit, dass gegen acht Plattformen ein | |
| Anhörungsverfahren eingeleitet wurde, in dem sie sich zu den Vorwürfen | |
| äußern können. In einem Fall sei ein Ordnungswidrigkeitsverfahren anhängig. | |
| Weitere Angaben zum Verfahren verweigert der Senat. | |
| Das gilt auch für die Namen der betroffenen Vermittlungsplattformen. Diesen | |
| wird vorgeworfen, Inserate zu hosten, die keine Registrierungsnummer | |
| tragen. Denn seit dem 1. Januar brauchen private Anbieter*innen, die auf | |
| einer Vermittlungsplattform für Ferienunterkünfte ihre Wohnung oder einen | |
| Teil davon zur kurzzeitigen Vermietung anbieten möchten, eine Kennnummer | |
| ([1][taz berichtete]). | |
| Diese können sie kostenlos auf dem Internetportal der Stadt beantragen. | |
| Nach Auskunft des Bezirksamts Altona waren es bisher 4.065, die meisten | |
| davon in Eimsbüttel. Gewerbliche Anbieter wie etwa Hotels benötigen solch | |
| eine Nummer nicht. | |
| ## Zusätzliche Mitarbeiter im Bezirksamt | |
| Die Vermietung einer privaten Wohnung ist nur bis zu acht Wochen im Jahr | |
| zulässig. Dadurch möchte das Wohnraumschutzgesetz verhindern, dass | |
| Wohnungen überwiegend an Touristen anstatt an Wohnungssuchende vermietet | |
| werden. Ziel ist es auch, gegen steigende Mieten zu kämpfen. Für die | |
| Kontrolle der Vermittlungsplattformen ist das Bezirksamt Altona zuständig. | |
| Zu diesem Zweck wurden bereits im März acht zusätzliche Stellen geschaffen. | |
| Grundsätzlich befürworten Politiker*innen aus unterschiedlichen politischen | |
| Lagern die Einführung des Registrierungssystems – so auch der | |
| CDU-Abgeordnete Ovens und die Vorsitzende der Linksfraktion, Heike Sudmann. | |
| Das Gesetz biete der Teilzeitvermietung von Zimmern oder Wohnungen einen | |
| kontrollierten Rahmen, lobt Ovens. „Aber es wurde nicht vernünftig | |
| durchdacht.“ | |
| Insbesondere das Einziehen der Tourismussteuer, die bei jeder Übernachtung | |
| in Hamburg anfällt, sei bürokratisch und aufwendig. „Anstatt diese zu | |
| automatisieren, müssen Vermieter*innen den Betrag noch selbst ausrechnen | |
| und dann der Stadt überweisen“, kritisiert Ovens. | |
| ## Airbnb kein schwarzes Schaf | |
| Weil sich der Senat weigert, die Namen der auffällig gewordenen | |
| Internetplattformen offenzulegen, wirft ihm Ovens Intransparenz vor. „Wir | |
| wissen inzwischen, dass 16 Plattformen betroffen sind – aber wir wissen | |
| nicht, welche es sind und wie gravierend das Problem ist“, ärgert sich der | |
| CDU-Abgeordnete. Außerdem kritisiert Ovens die ausschließlich zum Zweck der | |
| Überwachung geschaffenen Stellen. Eine Weiterentwicklung des Gesetzes sei | |
| notwendig. | |
| Die in der Debatte über Homesharing umstrittene Plattform Airbnb gehöre | |
| nicht zu den Verdächtigen, versichert Isabelle von Klot, Sprecherin für | |
| Airbnb in Deutschland. Airbnb habe mit der Stadt Hamburg kooperiert. Weil | |
| das Online-Verfahren „digital, kostenfrei und unbürokratisch“ sei, lasse es | |
| sich einfach auf der Airbnb-Plattform umsetzen. | |
| Inzwischen sei dafür ein Pflichtfeld eingerichtet worden: Kein Gegenstand | |
| könne auf Airbnb inseriert werden, ohne dieses Kästchen auszufüllen. Von | |
| dort führe ein Link zum Registrierungsportal der Stadt. Dieses digitale | |
| System ermögliche es auch Airbnb, gegen Verstöße auf der eigenen Webseite | |
| vorzugehen. | |
| Zwischen 7.000 und 8.000 Inserate seien bis zum 1. April deaktiviert | |
| worden. Davon habe sich die Hälfte bereits mit einer Registrierungsnummer | |
| erneut angemeldet. „Airbnb hofft, dass andere Plattformen dem Beispiel | |
| folgen“, sagt von Klot. | |
| 20 Jul 2019 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Hamburger-Wohnraumschutzgesetz/!5579470&s=kn%C3%B6dler+airbnb/ | |
| ## AUTOREN | |
| Julika Kott | |
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