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# taz.de -- Mega-Waldbrände in Spanien: Feuerwehr in Sorge
> Schon wieder brennen tausende Hektar auf der iberischen Halbinsel. Die
> Brandherde werden immer größer und breiten sich immer schneller aus.
Bild: Wald brennt in der Nähe von Ribera d·Ebre in der spanischen Provinz Tar…
Madrid taz | In weniger als einer Woche haben sieben Waldbrände in Spanien
über 12.000 Hektar Wald zerstört. Der größte Brandherd mit über 6.500
Hektar befindet sich im Ebro-Tal im nordostspanischen Katalonien. [1][Der
Brand war Sonntag früh unter Kontrolle, gelöscht ist er allerdings noch
nicht.]
Auch zwischen Toledo und Madrid hat das Feuer bisher über 3.000 Hektar
verschlungen. In der Nacht auf Montag konnten die Feuerwehrleute zwar
verhindern, dass sich der Brand weiter ausbreitete, doch unter Kontrolle
war die Situation noch nicht. Ein Campingplatz und mehrere Häuser mussten
geräumt werden.
Auch in der Nachbarprovinz Ávila im Osten bei Zaragoza sowie im Süden bei
Huelva brennt es. Alle Jahre wieder, sollte man meinen. Doch die
Entwicklung ist besorgniserregend. Denn die regionalen Feuerwehren und die
Einheit für Katastrophenhilfe der spanischen Armee sprechen von
„Mega-Waldbränden“. Die Brandherde würden immer größer und breiteten si…
immer schneller aus. Die Experten warnen vor einem gefährlichen Sommer.
„Wir kümmern uns seit Jahrzehnten nicht mehr um die Wälder und das
Bergland. Wir haben das Leben auf dem Land aufgegeben“, erklärte der
Spezialist für Waldbrände der katalanischen Feuerwehr, [2][Marc Castellnou]
– das seien die Gründe für [3][immer größere und gefährlichere Waldbrän…
Herabfallendes Holz, absterbende Sträucher und Unkraut liegen überall
herum. Hinzu kommen Monokulturen schnellwachsender Baumsorten. Brennt es
hier erst einmal, breitet sich das Feuer innerhalb weniger Stunden auf
mehrere Quadratkilometer aus.
## Hühnermist entzündete sich selbst
Wenn die dann auch noch die Temperaturen wie derzeit bei 40 Grad und mehr
liegen und Wind weht, ist den Bränden kaum noch beizukommen. „Wenn die
Geschwindigkeit des Feuers größer ist als die unsrige, bekommen wir die
Brände nicht unter Kontrolle, wir können dann nur die Menschen evakuieren
und schauen, dass so wenig Land wie möglich abbrennt“, beschreibt
Castellnou, was im Tal des Ebros passierte.
Oft reicht schon ein kleiner Funke, um ganze Landschaften in Brand zu
stecken. [4][Bei Toledo war es wohl Brandstiftung], im [5][Tal des Ebros]
war es Hühnermist, der sich dank der hohen Außentemperaturen beim
Fäulnisprozess selbst entzündete.
Zu den Folgen der Landflucht der letzten Jahrzehnte kommt nun der
fortschreitende Klimawandel. Spanien ist immer trockener und immer heißer.
Auch das steigert die Brandgefahr. 20 Prozent Spaniens sind bereits Wüste.
75 Prozent des Landes laufen Gefahr in den kommenden Jahrzehnten völlig
auszutrocknen, warnt in einer jüngst veröffentlichten Studie die
Umweltschutzorganisation WWF.
1 Jul 2019
## LINKS
[1] https://www.tagesschau.de/ausland/wetter-europa-hitze-101.html
[2] https://www.ccma.cat/tv3/alacarta/preguntes-frequents/marc-castellnou-cap-d…
[3] https://www.lavanguardia.com/vida/20190628/463141556838/incendio-ribera-ebr…
[4] http://radiocentro977.com/noticias/contienen-fuego-entre-madrid-y-toledo.ht…
[5] https://www.prensa-latina.cu/index.php?o=rn&id=287737&SEO=controlad…
## AUTOREN
Reiner Wandler
## TAGS
Spanien
Waldbrände
Hitze
Schwerpunkt Klimawandel
Gender
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