Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Journalist zu Unrecht inhaftiert: Schadensersatz für Yücel
> Das türkische Verfassungsgericht gibt „Welt“-Reporter Deniz Yücel recht.
> Seine einjährige Untersuchungshaft war rechtswidrig.
Bild: Deniz Yücel bekommt weniger als 4.000 Euro für ein Jahr Knast
Istanbul/Ankara dpa/epd | Das Verfassungsgericht in Ankara hat die
Untersuchungshaft des ein Jahr in der Türkei inhaftierten Welt-Reporters
Deniz Yücel für rechtswidrig erklärt: „Durch die rechtswidrige Verhaftung
wurde das Recht auf persönliche Sicherheit und Freiheit sowie das Recht auf
Meinungsfreiheit verletzt“, zitiert [1][Die Welt] die türkischen
Verfassungsrichter.
Zudem erhalte Yücel einen Schadenersatz von 25.000 Türkischen Lira (rund
3.800 Euro). Eine getrennte Schadenersatzklage laufe aber noch, sagte
Yücels Anwalt, Veysel Ok, der Deutschen Presse-Agentur. Dazu stehe die
Entscheidung noch aus.
„Leider kommt dieses Urteil sehr spät; es hätte ganz andere Folgen haben
können, wenn sich das Verfassungsgericht mit unserer Beschwerde befasst
hätte, als mein Mandant noch in Haft war“, sagte Yücels Anwalt Veysel Ok
der Welt. Das Gericht habe nun bestätigt, dass sich Yücel „nichts außer
Journalismus“ zuschulden kommen lassen habe, erklärte Ok.
Den [2][von Yücel erhobenen Vorwurf, er sei im Gefängnis gefoltert worde]n,
wies laut Welt das türkische Verfassungsgericht einstimmig zurück. Yücel
saß ein Jahr ohne Anklageschrift in der Türkei im Gefängnis, davon neun
Monate in strenger Einzelhaft. Erst im Februar 2018 kam Yücel nach
politischem Tauziehen zwischen Berlin und Ankara frei und durfte ausreisen.
Gleichzeitig wurde Anklage wegen Terrorpropaganda und Volksverhetzung
erhoben. Der Prozess gegen den Journalisten wird am 16. Juli in Istanbul
fortgesetzt.
Yücel wird ab Juli erstmals seit seiner Inhaftierung wieder regelmäßig
[3][für die Welt berichten]. Von Dresden aus wird der 45-Jährige die
kommenden Landtagswahlen in Ostdeutschland begleiten, wie Ulf Poschardt,
Chefredakteur der Welt-Gruppe, am Donnerstag ankündigte.
28 Jun 2019
## LINKS
[1] https://www.welt.de/politik/ausland/article196023329/Deniz-Yuecel-Tuerkisch…
[2] /Tuerkei-Korrespondent-Deniz-Yuecel/!5594386
[3] /Deniz-Yuecel-berichtet-aus-Dresden/!5603832
## TAGS
Deniz Yücel
Türkei
Verfassungsgericht
Untersuchungshaft
Folter
Deniz Yücel
Max Zirngast
Deniz Yücel
Deniz Yücel
Schwerpunkt Protest in der Türkei
## ARTIKEL ZUM THEMA
Klage von Journalist Yücel abgewiesen: Vorerst kein Schadenersatz für Haft
Reporter Deniz Yücel wird von der Türkei nicht für die Haft entschädigt,
entschied ein Gericht. Sein Anwalt wurde wegen Justiz-Beleidigung
verurteilt.
Max Zirngast freigesprochen: Ende der „juristischen Farce“
Ein türkisches Gericht hat den Journalisten und Aktivisten Max Zirngast
überraschend freigesprochen. Zirngast darf damit zurück nach Österreich.
Deniz Yücel berichtet aus Dresden: Zurück im Job
Deniz Yücel arbeitet wieder, für die „Welt“ geht er nach Dresden. Das
passt, denn der ehemalige taz-Journalist ist erfahrener Sachsen-Reporter.
Deniz Yücel im Frankfurter Literaturhaus: Von der Freiheit in Haft
Der Journalist spricht mehr als ein Jahr nach seiner Freilassung über seine
Zeit in türkischem Knast. Sein Buch soll im Oktober erscheinen.
Kommentar Foltervorwürfe gegen Türkei: Bitten reicht nicht
Die Türkei weist die Vorwürfe des Journalisten Deniz Yücel zurück und
beschuldigt das Folteropfer der Verleumdung. Die Bundesregierung hält
still.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.