Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Deniz Yücel berichtet aus Dresden: Zurück im Job
> Deniz Yücel arbeitet wieder, für die „Welt“ geht er nach Dresden. Das
> passt, denn der ehemalige taz-Journalist ist erfahrener Sachsen-Reporter.
Bild: Endlich frei, endlich zurück, und endlich wieder im Job: Deniz Yücel
Berlin taz | Es ist lange her, dass wir in der taz über Deniz Yücel mal
geschrieben geschrieben haben, dass er einfach tut, was Journalist*innen so
tun: berichten.
Lange war der Welt-Reporter und ehemalige taz-Redakteur deshalb in den
Schlagzeilen, weil er der prominenteste deutsche politische Gefangene in
der Türkei war. Am vergangenen Donnerstag hat nun der Welt-Chefredakteur
per Twitter vermeldet: Deniz Yücel arbeitet wieder. Er wird zunächst von
Dresden aus über den sächsischen Landtagswahlkampf berichten.
Seit seiner Freilassung und Rückkehr nach Deutschland hatte Yücel eine
Pause von der Öffentlichkeit genommen und [1][ein Buch] über seine Zeit im
türkischen Gefängnis Silivri geschrieben, das im Oktober erscheinen wird.
Im Frühjahr letzten Jahres war er freigekommen und hatte die Türkei
verlassen, nach rund einem Jahr in Haft.
Die türkische Staatsanwaltschaft wirft ihm „Propaganda für eine
Terrororganisation“ und „Aufstachelung des Volkes zu Hass und
Feindseligkeit“ vor, was sie an einigen Texten Yücels festmacht.
Journalistische Texte, die durch die Pressefreiheit gedeckt sein müssten.
Viele sehen in der Inhaftierung Yücels daher ein Druckmittel, wie es in der
Türkei seit dem Putschversuch 2016 gegen viele weitere Journalist*innen
eingesetzt wird. Nach Angaben von Reporter ohne Grenzen sitzen dort
weiterhin ungefähr 100 von ihnen im Gefängnis.
Nun also arbeitet Yücel wieder. Und zwar in Dresden, weil in Sachsen am 1.
September ein neuer Landtag gewählt wird. Das passt, denn Yücel war einer
der ersten Journalist*innen, die sich auf eine Pegida-Demonstration
stellten, um von dort zu berichten – lange, bevor viele Reporter*innen dort
herumwuselten. Ende 2014 schrieb er von dort, [2][damals noch für die taz],
seine Kolumne.
Das Verfahren gegen Yücel in der Türkei ist derweil nach wie vor anhängig.
Weder hat es den geforderten Freispruch gegeben, noch wurde das Verfahren
fallen gelassen. Offiziell wird nach wie vor eine Haftstrafe zwischen vier
und 18 Jahren gefordert, Yücel kann deshalb nicht mehr in die Türkei
einreisen. Auch der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR)
beschäftigt sich mit dem Fall. Yücel hat dort Beschwerde eingereicht.
Stellungnahmen von ihm und der türkischen Regierung liegen dem EGMR vor.
27 Jun 2019
## LINKS
[1] /Deniz-Yuecel-im-Frankfurter-Literaturhaus/!5601132
[2] /Pegida-Demonstration-in-Dresden/!5026039
## AUTOREN
Peter Weissenburger
## TAGS
Deniz Yücel
Die Welt
Dresden
Türkei
Pressefreiheit in der Türkei
Deniz Yücel
Deniz Yücel
Deniz Yücel
Deniz Yücel
Deniz Yücel
taz.gazete
## ARTIKEL ZUM THEMA
Straßburger Urteil gegen die Türkei: Deniz Yücel bekommt Recht
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat die Türkei wegen der
Inhaftierung des Journalisten verurteilt. Ankara muss ihm nun eine
Entschädigung zahlen.
Klage von Journalist Yücel abgewiesen: Vorerst kein Schadenersatz für Haft
Reporter Deniz Yücel wird von der Türkei nicht für die Haft entschädigt,
entschied ein Gericht. Sein Anwalt wurde wegen Justiz-Beleidigung
verurteilt.
Journalist zu Unrecht inhaftiert: Schadensersatz für Yücel
Das türkische Verfassungsgericht gibt „Welt“-Reporter Deniz Yücel recht.
Seine einjährige Untersuchungshaft war rechtswidrig.
Deniz Yücel im Frankfurter Literaturhaus: Von der Freiheit in Haft
Der Journalist spricht mehr als ein Jahr nach seiner Freilassung über seine
Zeit in türkischem Knast. Sein Buch soll im Oktober erscheinen.
Kommentar Deniz Yücels Freilassung: Einer ist frei
Deniz Yücel ist endlich frei, aber die Erpressung läuft weiter. Die Ausrufe
deutscher Politiker vom positiven Signal klingen da nur hohl.
Deniz Yücel kommt frei. Trööt!: Beste Nachricht wo gibt
Der Journalist Deniz Yücel kommt frei. Das bestätigte ein Sprecher des
Außenministeriums am Freitag in Berlin – und dankt der türkischen Justiz.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.