# taz.de -- Umfrage zur Landtagswahl Brandenburg: Wenigstens kein Wachstum bei … | |
> Die Rechtsaußen-Partei liegt vorn – aber nicht, weil sie ansteigt, | |
> sondern weil SPD, Linke, CDU und Grüne gleichauf bei 15 bis 17 Prozent | |
> liegen. | |
Bild: Die AfD – hier ihr Landeschef Andreas Kalbitz – liegt in der neuesten… | |
Drehen wir es mal ins Positive: Vier von fünf Brandenburgern würden | |
weiterhin nicht AfD wählen, aller örtlichen Kritik am Tagebau-Aus in der | |
Lausitz zum Trotz. Immer noch würde nur rund jeder Fünfte für jene Partei | |
stimmen, die ihr Verhältnis zum Rechtsradikalen nicht geklärt hat, vor | |
allem nicht in Brandenburg. Denn die 21 Prozent, die eine aktuelle Umfrage | |
der AfD zuweist, hatte sie in einer anderen Umfrage schon Mitte Juni. Und | |
vor zehn Monaten waren es sogar 23 Prozent. | |
Und doch stimmt es traurig, dass die AfD bei diesem Ergebnis als stärkste | |
Partei aus der Landtagswahl am 1. September hervorginge. Denn die seit 1990 | |
regierende SPD, Anfang 2017 noch bei 30 Prozent, würde aktuell nur noch 17 | |
Prozent bekommen – aber auch die CDU als vermeintlich direkte Konkurrenz | |
nur 16 Prozent. | |
Das bedeutet leider: Für jene Wähler jenseits des Grünen-Lagers, die über | |
die aktuelle rot-rote Landesregierung verärgert sind, stellt offenbar nur | |
die AfD eine – sprichwörtliche – Alternative dar. Ein Kompromiss, wie ihn | |
die CDU böte, scheint nicht attraktiv genug. | |
Das eingangs geschilderte Kräfteverhältnis ist nur in der Theorie | |
tröstlich. Denn zwei Parteien reichen künftig nicht mehr zur | |
Regierungsbildung aus. SPD, Linkspartei, CDU und Grüne liegen fast | |
gleichauf zwischen 17 und 15 Prozent. Die jetzige Koalition hat | |
angekündigt, dass sie gern weitermachen will, bräuchte aber dafür einen | |
dritten Partner. Also Rot-Rot-Grün wie in Berlin und Bremen? Oder etwas | |
Neues? CDU-Chef Ingo Senftleben hatte Parteifreunde damit aufgebracht, dass | |
er eine Koalition mit der Linkspartei nicht ausschloss. Die aber hat diese | |
Idee Mitte Juni abgelehnt. | |
Auch wenn die Koalitionsbildung schwierig werden könnte – sie ist weiterhin | |
ohne die AfD möglich. Und doch wäre es sehr wünschenswert, wenn bis zum | |
Wahltag noch eine andere Partei vor sie rückte und ihr den Triumph nähme, | |
sich als Nummer 1 in Brandenburg feiern zu können. | |
18 Jul 2019 | |
## AUTOREN | |
Stefan Alberti | |
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