| # taz.de -- Kommentar Befragung des Ex-Uefa-Chefs: Platzverweis für den Mecker… | |
| > Über mehrere Stunden hinweg verhörten Ermittler Michel Platini. Den Sumpf | |
| > wird das nicht austrocknen, aber er verliert seine Pool-Position. | |
| Bild: Michel Platini muss künftig von weiter hinten Fußball gucken | |
| Michel Platini muss umschulen: Der Meckerrenter Nummer eins unter den | |
| korrupten Ex-Verbandschefs wurde am Dienstag [1][in Polizeigewahrsam | |
| genommen] und bis in die Nacht hinein von Antikorruptionsermittlern | |
| befragt. Bis vor einigen Wochen noch hatte Platini hauptamtlich die | |
| Ex-Saufkumpane von der Fifa und [2][Uefa] attackiert, Fifa-Boss Infantino | |
| hatte er gar vorgeworfen, den Frauenfußball gar nicht ernst zu nehmen. Oh | |
| Schreck, wer hätte das gedacht? Platini wurde für Intrigen glatt zum | |
| Feministen. | |
| „Aktive und passive Korruption“, so lautet jetzt der Verdacht gegen den | |
| ehemaligen Uefa-Chef. Es geht um die Vergabe der WM 2022, von der längst so | |
| viel Dreck bekannt ist, dass nichts mehr überraschen kann. Noch im Frühjahr | |
| war enthüllt worden, dass Katar der Fifa 880 Millionen Dollar für die WM | |
| geboten hat, plus Erfolgsprämie. Dass für Platini auch Schmiergeld nicht | |
| stinkt, weiß die Welt spätestens, seit er von Sepp Blatter kurz vor dessen | |
| Wiederwahl zwei Millionen Schweizer Franken erhalten hatte. Bis Oktober | |
| noch ist Platini wegen dieser Angelegenheit gesperrt, von den eigenen | |
| Amigos. | |
| [3][Die derzeitigen Ermittlungen] sind eine vorsichtige Bestätigung dafür, | |
| dass den Justizbehörden das Gebaren der Fußballverbände seit einigen Jahren | |
| nicht mehr ganz egal ist. Zu viel Weltpolitik machen die | |
| [4][Korruptionäre]. Bei dem Essen im November 2010, um das es wohl jetzt | |
| hauptsächlich geht, soll eine illustre Runde mit Nicolas Sarkozy, Katars | |
| heutigem Emir Tamim Bin Hamad al-Thani und Platini verabredet haben, den | |
| Katarern den Klub Paris Saint-Germain zu verkaufen, im Gegenzug soll | |
| Platini seine Stimme bei der WM-Vergabe versprochen haben. | |
| Auch diesen Verdacht gibt es schon lange. Ob die Beweise ausreichen, bleibt | |
| offen, zu oft schon sind solche Ermittlungen versandet. Eine hohe Strafe | |
| wäre wünschenswert. Aber auch die wäre wohl nicht abschreckend genug, um | |
| den Sumpf auszutrocknen. | |
| Es bliebe allein der Vorzug, dass Platini, der bei der EM 2016 noch mit | |
| absurder Arroganz den Besuch auf der normalen Tribüne verweigerte („ich bin | |
| doch kein Penner“, ist überliefert), die nächsten Turniere nicht im eigenen | |
| Swimmingpool sieht. | |
| 19 Jun 2019 | |
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| Alina Schwermer | |
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