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# taz.de -- Ermittlungen zum Mord an Lübcke: „Rechtsextremistischer Hintergr…
> Die Bundesanwaltschaft übernimmt die Ermittlungen zum Mord an
> CDU-Politiker Lübcke. Der Tatverdächtige fiel mit rechtsextremen
> Straftaten auf.
Bild: Das Porträtfoto des erschossenen Walter Lübcke auf einem Platz der Ehre…
Berlin taz | Der Mord an dem CDU-Politiker Walter Lübcke bekommt eine neue
Wendung. Die ermittelnde Bundesanwaltschaft geht von einem
„rechtsextremistischen Hintergrund“ der Tat aus. Als Basis dafür nannte ein
Bundesanwaltschaft-Sprecher am Montagnachmittag in Karlsruhe das Vorleben
und frühere Äußerungen des Festgenommenen. Am Vormittag hatte die
Bundesanwaltschaft der taz bestätigt, dass sie den Fall an sich zieht.
Lübcke, Regierungspräsident in Kassel, war [1][Anfang Juni] vor seinem Haus
im hessischen Wolfhagen-Istha mit einem Kopfschuss aus nächster Nähe
erschossen worden. Der Täter entkam unerkannt. Die Polizei hatte zunächst
einen Bekannten der Familie festgenommen – und wegen mangelnden
Tatverdachts wieder freigelassen. In der Nacht zum Samstag erfolgte nun
[2][die Festnahme eines 45-Jährigen aus Kassel], der inzwischen unter
„dringendem Tatverdacht“ in Untersuchungshaft sitzt.
Nach taz-Informationen ist der Tatverdächtige Stephan E. – ein Mann, der in
der Vergangenheit mit rechtsextremen Straftaten auffällig wurde. Dazu soll
die Beteiligung an einem Angriff von rund 300 Neonazis 2009 auf eine
DGB-Kundgebung in Dortmund gehören. [3][Medien berichten] auch über einen
Bezug zum militanten Neonazi-Netzwerk „Combat 18“.
Die Ermittler sollen über eine DNA-Spur an der Kleidung von Lübcke auf
Stephan E. gestoßen sein. Eine von der Staatsanwaltschaft Kassel für den
Montagnachmittag geplante Presseinformierung zu der Festnahme wurde wieder
abgesagt, nachdem die Bundesanwaltschaft den Fall am Vormittag übernahm.
Die Behörde ließ zunächst offen, ob es noch am Montag weitere Informationen
geben wird.
Stephan E. soll bisher zu den Vorwürfen schweigen. Nach taz-Informationen
versuchen die Ermittler deshalb momentan das genaue Tatmotiv und auch das
Umfeld des Festgenommenen aufzuklären.
Lübcke war in der Vergangenheit von Rechtsextremen bedroht worden. 2015
hatte er sich offensiv zur Aufnahme von Geflüchteten bekannt – und war
dafür aus der rechten Szene massiv beleidigt worden. Auf einem Blog wurde
seine Privatadresse veröffentlicht. Das LKA hatte zunächst mitgeteilt, dass
es keinen Bezug zwischen diesen Vorfällen und dem Mord sehe. Nun sieht die
Lage offenbar anders aus.
Die Oppositionsparteien FDP, Grüne und Linke wollen im Bundestag eine
Sondersitzung des Innenausschuss zu dem Fall beantragen. Es brauche nun
eine entschlossene Aufklärung, ob und wie rechtsextreme Strukturen in dem
Mordfall involviert seien, sagte der Grünen-Innenexperte Konstantin von
Notz der taz.
Anmerkung der Redaktion: Der Beitrag wurde um 16:30 Uhr aktualisiert.
17 Jun 2019
## LINKS
[1] /Kasseler-Regierungspraesident-tot/!5599800
[2] /Ermordeter-CDU-Politiker-in-Kassel/!5600469
[3] https://www.tagesspiegel.de/politik/tatverdaechtiger-ist-rechtsextremist-bu…
## AUTOREN
Konrad Litschko
## TAGS
Schwerpunkt Mordfall Walter Lübcke
Rechtsextremismus
Mord
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