# taz.de -- Transatlantische Beziehungen: US-Außenminister Pompeo in Berlin | |
> Vor dem Gespräch mit Mike Pompeo zählt Angela Merkel Probleme zwischen | |
> den Staaten auf. Iran kritisiert Saudi-Arabien wegen der Erklärung von | |
> Mekka. | |
Bild: US-Außenminister Mike Pompeo (r.) zu Besuch im Bundeskanzleramt bei Ange… | |
BERLIN/TEHERAN dpa | Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die engen und | |
wichtigen Beziehungen Deutschlands zu den USA betont. Vor einem Gespräch | |
mit dem amerikanischen Außenminister Mike Pompeo am Freitag in Berlin | |
zählte die Kanzlerin jedoch eine ganze Reihe von Problemen auf, die zum | |
Teil sehr strittig sind zwischen beiden Seiten, voran das Atomabkommen mit | |
dem Iran. „Die Vereinigten Staaten sind und bleiben der wichtigste Partner | |
für Deutschland außerhalb Europas.“ | |
Merkel zählte neben dem Iran als weitere Konfliktregionen Afghanistan, | |
Syrien sowie die „fragile Situation“ in Libyen auf und schließlich die | |
deutsch-amerikanische Zusammenarbeit mit Blick auf Russland und die | |
Ukraine. Sie schloss ihr Statement mit den Worten: „Also Sie sehen, für 45 | |
Minuten haben wir eine Vielzahl von Dingen zu besprechen, die wir im Geiste | |
der Partnerschaft besprechen werden und sicherlich auch weitere intensive | |
Kontakte in der Zukunft haben werden.“ | |
Pompeo seinerseits sagte: „Deutschland ist ein großer, wichtiger Partner | |
und Verbündeter für die Vereinigten Staaten.“ Er freue sich sehr auf das | |
Gespräch. Er habe zuvor schon eine gute Unterhaltung mit Außenminister Maas | |
gehabt. Er fügte hinzu: „Es gibt wichtige Arbeit zu tun für unsere beiden | |
Länder, gemeinsam mit unseren Nato-Partnern und mit all unseren | |
Verbündeten, um Sicherheit für unsere Länder zu erreichen und Frieden und | |
Stabilität in der Welt, so gut es irgend geht.“ | |
Am Donnerstagabend hatte sich [1][Merkel an der US-Eliteuniversität | |
Harvard] in Cambridge erneut scharf von der nationalistischen und | |
protektionistischen Politik von US-Präsident Donald Trump abgegrenzt, ohne | |
seinen Namen zu nennen. | |
Pompeo holte seinen vor gut drei Wochen kurzfristig abgesagten | |
Deutschlandbesuch nach. Damals war er wegen der Iran-Krise in den Irak | |
gereist und hatte damit für Irritationen in der Regierungskoalition in | |
Berlin gesorgt. | |
Auf einem Krisengipfel zum Iran berieten auch die Staaten des | |
Golf-Kooperationsrates und der Arabischen Liga in der Nacht von Donnerstag | |
auf Freitag in Mekka. Saudi-Arabien und seine Verbündeten forderten den | |
Iran dabei unmissverständlich auf, die Souveränität arabischer Staaten zu | |
achten. „Der Iran sollte (…) aufhören, sich in die Angelegenheiten von | |
Ländern einzumischen, denn dies bedroht die Sicherheit und Stabilität in | |
der Region“, hieß es in der Abschlusserklärung. | |
Iran kritisierte am Freitag die Erklärung. Saudi-Arabien habe den Ramadan | |
politisch ausgenutzt, um grundlose Behauptungen über Iran in die Welt zu | |
setzen. Das Hauptziel der islamischen und arabischen Welt solle die | |
Befreiung Palästinas von illegaler israelischer Besetzung sein – und nicht, | |
sich gegenseitig aufzuhetzen, so der iranische Außenamtssprecher Abbas | |
Mussawi. | |
31 May 2019 | |
## LINKS | |
[1] /Angela-Merkel-an-Harvard-Universitaet/!5599414 | |
## TAGS | |
Iran | |
Schwerpunkt Angela Merkel | |
Mike Pompeo | |
Verhältnis Iran - Israel | |
Schwerpunkt Angela Merkel | |
Schwerpunkt Angela Merkel | |
Schwerpunkt USA unter Donald Trump | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Debatte Iranpolitik der USA und der EU: Wenn Trump mal recht hat | |
Der Atomdeal hat Irans Expansionsstreben nicht gemäßigt. Europa sollte | |
deshalb statt des Regimes lieber die iranische Opposition unterstützen. | |
Kolumne Liebeserklärung: Kanzlerin zum Träumen | |
Angela Merkel wird bei einer Preisverleihung an der US-Universität Harvard | |
für Errungenschaften geehrt, die nicht unbedingt sie errungen hat. | |
Angela Merkel an Harvard-Universität: Für humanistische Haltung geehrt | |
Harvard hat Merkel die Ehrendoktorwürde verliehen. Die Kanzlerin | |
kritisierte in ihrer Rede Mauern und Protektionismus und erhielt tosenden | |
Beifall. | |
Waffenverkäufe an Saudi-Arabien: US-Regierung umgeht Kongress | |
Das Weiße Haus rechtfertigt Waffenexporte an den Golf mit der Gefahr, die | |
vom Iran ausgeht. So will es das Mitspracherecht des Parlaments aushebeln. |