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# taz.de -- Berliner Drugstore und Potse: Frust macht sich breit
> Das Bezirksamt reicht Räumungsklage gegen das autonome Jugendzentrum
> Potse ein. Der Stadtrat hofft aber weiterhin auf eine Lösung.
Bild: Transparent vor der gekündigten Etage in der Potsdamer Straße 180
Es könnte so einfach sein: Das Drugstore-Kollektiv zieht in leerstehenden
Räume der früheren Post in der Potsdamer Straße 134-136. Das
Potse-Kollektiv kommt in der Potsdamer Straße 140 unter, in dem einst die
Deutsche Bank war. Aber aus dem Plan wird nichts, obwohl das Gebäude von
der landeseigenen Immobilienmanagement-Gesellschaft (BIM) verwaltet wird,
die dem Finanzsenator untersteht. Dessen Sprecher erklärte am Freitag auf
Nachfrage: Die Räume sind für die Unterbringung eines Jugendclubs nicht
geeignet.“ Grund seien Sicherheitsanforderungen des Brandschutzes.
Und so geht die Suche nach Probe- und Konzerträumen für die autonomen
Jugendzentren Potse und Drugstore weiter. Den Projekten waren die Etage in
der Potsdamer Straße 180 wie berichtet zum Ende des vorigen Jahres
gekündigt worden. Der Drugstore kam provisorisch im Tommy-Weisbecker-Haus
in Kreuzberg unter, das Potse-Kollektiv indes verweigert den Auszug nach
wie vor. Erst wenn für beide Projekte eine Lösung gefunden sei, werde man
die Räume freigeben.
Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg – offizieller Mieter der Etage – hat
nun beim Landgericht Räumungsklage eingereicht. Der Privateigentümer hatte
den Mietvertrag nicht verlängern wollen. Dass er wegen der Räumungsklage
nun in einem Flugblatt namentlich genannt wird, gefällt dem zuständigen
Jugendstadtrat Oliver Schwork (SPD) gar nicht. Mehr als 10.000 Euro
Mietkosten liefen jeden Monat an, so Schwork. „Was soll ich machen?“ Er
hoffe aber, dass sich in nächster Zeit doch noch eine Lösung finde. Der
Nutzungsvertrag für die frühere Post sei unterschriftsreif. Dass die
Potsdamer Straße 140 an Sicherheitseinwänden scheitere, so Schork, „ist mir
unverständlich“.
„Das ist der totale Frust,“ schimpfte Domi, Sprecherin des Drugstore, bei
einem Treffen mit der taz. Paul, Sprecher der Potse, nickte. „Man fordert
und kämpft jahrelang, und dann kommen die mit Sachzwängen.“ Da wundere sich
noch jemand über Politikverdrossenheit.
17 May 2019
## AUTOREN
Plutonia Plarre
## TAGS
Tempelhof-Schöneberg
Finanzsenator Matthias Kollatz
Jugendarbeit
Potse
Wirtschaft
Freiräume
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