Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Deutscher Sachbuchpreis: Ganz groß rauskommen
> Das deutschsprachige Sachbuch soll raus aus seinem Schattendasein und
> Debatten anstoßen. Der erste Schritt: ein neuer Buchpreis.
Bild: Bisher fokussiert sich die Preiskultur eher auf Belletristik
Deutschland hat einen neuen Sachbuchpreis, den Deutschen Sachbuchpreis. Das
mag Sie jetzt nur als Sachbuchautor*in interessieren und als solche*r, wenn
Sie bei einem großen Verlag unter Vertrag sind, weil Sie ansonsten wenig
Chancen haben werden, den Preis zu bekommen. Ausnahmen gibt’s, klar. Es
könnte Sie aber vielleicht trotzdem interessieren, weil mit dem Preis
nämlich Debatten angestoßen werden sollen.
So zumindest will es der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, der den
Preis auslobt und damit ein Pendant zum belletristischen Deutschen
Buchpreis schafft. Die „politische Relevanz des Preises“ stehe im
Vordergrund, so Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins.
Damit grenzt man sich von einem anderen gerade erfundenen Sachbuchpreis ab,
dem wbg-Wissen-Preis der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft, der erstmals
in eineinhalb Wochen verliehen wird und mit 40.000 Euro der höchstdotierte
ist. Der Deutsche Sachbuchpreis ist insgesamt zwar mit 42.500 Euro dotiert,
der Preisträger erhält jedoch nur 25.000 Euro, sieben weitere Nominierte je
2.500 Euro.
Am 16. Juni 2020 soll der neue Deutsche Sachbuchpreis erstmals in einer
Abendveranstaltung im neuen Berliner Humboldt Forum verliehen werden und
damit das deutschsprachige Sachbuch also einen großen Auftritt kriegen. Den
braucht es auch, denn bislang hat die Preiskultur eher die Belletristik
fokussiert, im angelsächsischen Raum ist das längst anders.
## Politische Relevanz
Der Knackpunkt dürfte allerdings das Kriterium „politische Relevanz“ sein.
Schon wurde bemängelt, dass damit beispielsweise das historische Sachbuch
hinten runterfallen könnte. Dieses Genre findet jedoch beim Preis der
Leipziger Buchmesse stets große Berücksichtigung, das politische Buch
hingegen kaum.
Doch viel grundsätzlicher stellt sich die Frage, ob die ganze Preiskultur
tatsächlich geeignet ist, Debatten anzustoßen oder bloß den allgemeinen
Trend auf dem Buchmarkt verstärkt, dass es zwar noch viele Leser gibt, aber
nur wenige Bücher gelesen werden.
27 May 2019
## AUTOREN
Tania Martini
## TAGS
Buchpreis
Sachbuch
Deutscher Buchpreis
Deutscher Buchpreis
Literatur
Schwerpunkt Frankfurter Buchmesse 2024
## ARTIKEL ZUM THEMA
Leipziger Buchpreise im Radio: In die Küche statt auf die Messe
Die Leipziger Buchpreise wurden in diesem Jahr auf Deutschlandfunk Kultur
verkündet. Pieke Bierman, Bettina Hitzer und Lutz Seiler gewannen.
Preis der Leipziger Buchmesse: Berserkerhaftes Buddy-Business
Für den Preis sind ein Ex-Jurymitglied und Journalistenkollegen der Jury
nominiert. Zufall? Wohl eher Buddy-Business.
Auszeichnung in Leipzig für Karl Schlögel: Der Duft des Imperiums
Den langen Atem gesucht: Der Sachbuchpreis der Leipziger Buchmesse geht an
Karl Schlögels „Das sowjetische Jahrhundert“.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.