# taz.de -- Wanderarbeiter in Europa: Ein Münchner aus Pasardschik | |
> Der Bulgare Vasil Damyanov lebt in Deutschland, putzt in Kitas und | |
> Ministerien. Trotzdem ist er obdachlos, denn sein Geld schickt er nach | |
> Hause. | |
Bild: Drei Jahre lebte Damyanov unter der Reichenbachbrücke, ein Brand zerstö… | |
München taz | Die Schlange am Kiosk ist länger als 50 Meter. Das Anstehen | |
ist zum Event geworden an der Reichenbachbrücke. Schauen, wie die anderen | |
ausschauen. Tuscheln über die Tusse des Typen, der seine Sonnenbrille im | |
Genick trägt, weil er meint, das sähe gut aus. Selber gockeln und die Brust | |
rausstrecken. Sehen und sich anschauen lassen. München eben. Und wenn man | |
endlich dran ist, kauft man sich ein Bier. | |
Ist das Wetter schön, geht kaum jemand ohne Flasche Bier in der Hand über | |
die Reichenbachbrücke. Die Auenwiese auf der anderen Isarseite ist die | |
angesagteste Liegewiese der Stadt. Im Sommer, wenn es heiß ist und das | |
Isarwasser nicht mehr ganz so kalt, stehen edle, handgenähte Halbschuhe am | |
Ufer des Flusses. Die Füße, die dazu gehören, werden gerade gekühlt. | |
Einige Kinder toben durch die Mittagspause eines Businessmünchners. Auch | |
der schlürft an einer Flasche Radler. Wenn er geht, lässt er die Flasche | |
einfach stehen. Kommt schon weg, wird er sich denken. Sie kommt weg. | |
„Das Geld, das ich verdiene, schicke ich zu meiner Familie nach Bulgarien. | |
Alles.“ Vasil Damyanov erzählt das. „Dann sammle ich Flaschen, davon kaufe | |
ich mir zu essen und zu trinken.“ Er zuckt mit den Schultern. So ist das | |
eben. Es ist sein Leben. | |
Die Reichenbachbrücke kennt er besser als die Schönwetterflaneure, die zum | |
Händchenhalten oder Sonnenbad an die Isar kommen. Drei Jahre lang hat er | |
dort gewohnt. Zusammen mit um die 30 Landsleuten aus Bulgarien hatte er | |
sich eingerichtet, so gut man sich eben einrichten kann unter einem | |
Brückenbogen. Decken gespannt, ein paar Bretterverschläge | |
zusammengezimmert. Aus Sperrmüll waren wieder Möbel geworden. | |
Ein leerer Einkaufswagen stand vor dem Brückenbogen, für die Pfandflaschen | |
vom Kultkiosk an der anderen Brückenseite. Man kannte sich zwar nicht, | |
hatte sich aber aneinander gewöhnt. Die Freizeitler wussten, was sie an den | |
Flaschensammlern hatten. [1][Die Flaschensammler hatten jede Menge | |
Flaschen]. | |
Das ist vorbei. Im November wurde der Brückenbogen geräumt. Der Boden unter | |
dem Brückenbogen ist mit einer Plane abgedeckt. Vasil Damyanovs zugiges | |
Asyl von ehedem ist nun mit Bauzäunen abgeriegelt. Der Stadt ist es ernst. | |
Die Räumung im November ließ sich gut begründen. Kälteschutz. Und jetzt? | |
Die vertriebenen Bulgaren haben die Möglichkeit, die | |
Notübernachtungseinrichtung in der ehemaligen Bayernkaserne zu nutzen. | |
Für Damyanov ist das keine Alternative. Er mag die Alkoholiker nicht, die | |
dort übernachten, es gebe Probleme mit dem Wachschutz, sagt er. Damyanov | |
übernachtet unter freiem Himmel. Wo er in der vergangenen Nacht geschlafen | |
hat, möchte er nicht sagen. „Draußen.“ Mehr als seinen Namen ist er nicht | |
bereit preiszugeben. Natürlich würde er gerne in einer Wohnung leben. | |
So wie die befreundete Familie, die wie er aus dem bulgarischen Pasardschik | |
kommt, bei der er sich zwei Mal in der Woche duschen kann. Er möchte raus | |
aus der Obdachlosigkeit. Er möchte arbeiten und leben. In München. Er weiß, | |
dass ihm das zusteht. Er nutzt die Arbeitnehmerfreizügigkeit in der | |
Europäischen Union. | |
## „Da war das Wappen“ | |
Jahre der Obdachlosigkeit liegen hinter ihm. Ist er gescheitert? Er | |
bestreitet das. Er arbeitet regelmäßig. Stolz erzählt er, dass er bei einer | |
Putzfirma schon ein eigenes Profil hat. Seine Stärke: Fenster putzen. | |
[2][Regelmäßig bekommt er Jobs. Minijobs.] Mal nur eine Woche, mal arbeitet | |
er ein oder zwei Monate am Stück. Er hat in Bürogebäuden geputzt, in | |
Schulen, in Kindergärten. Das saubere München wird auch von Wohnungslosen | |
keimfrei gehalten. Darauf ein Bier an der Isar. | |
„Ich habe sogar beim Präsidenten geputzt“, sagt Damyanov. „Da war das | |
Wappen“. Nun ja, einen Präsidenten gibt es in Bayern nicht. Aber mit dem | |
Wappen hat er schon recht. In der von ihm genannten Adresse am | |
Oskar-von-Miller-Ring unweit der edlen Ludwigstraße hat sich das | |
Digitalministerium des Freistaats Bayern eingemietet. Wohnungslose | |
schrubben für die digitale Zukunft. Die Reiningungsfirmen in der Stadt sind | |
angewiesen auf die Arbeitskraft, die ihnen unter anderem die Bulgaren aus | |
Pasardschik anbieten. | |
Auch auf dem Bau sind Hilfskräfte gefragt, und wer in München abends | |
ausgeht, der wird an so mancher Kneipentür einen Aushang finden: Aushilfen | |
für Küche und Service gesucht! Die Arbeitslosenquote in München liegt bei | |
3,2 Prozent. Bei der Arbeitsagentur hier spricht man von einem hohen | |
Personalbedarf, von dem „alle Personengruppen profitieren würden“. Kein | |
Wunder, dass einer wie Damyanov sich etwas verspricht von München. | |
In seiner Heimat wissen sie, dass er lange unter der Brücke gelebt hat. Er | |
erzählt, wie schwer es war, davon zu erzählen. Regelmäßig hat er seine | |
Familie besucht, ist immer wieder zurückgekehrt nach München unter die | |
Brücke. Hat sich im Sommer morgens in der Isar gewaschen und im Winter | |
Flaschen gesammelt, um sich die 2,20 Euro für eine Dusche im Müllerschen | |
Volksbad zusammenzukratzen. Der gewaltige Jugendstilbau direkt am Isarufer | |
mit seinem zum Wahrzeichen taugenden Turm ist eine der schicksten | |
Saunalandschaften der Stadt. | |
Münchnerinnen und Münchner schwitzen sich da ihren Wohlstandstress weg oder | |
tun in den Schwimmbecken unter eindrucksvollen Tonnengewölben etwas für | |
ihre Fitness. Ist das Becken geschlossen, kommen die Kunden fürs Dusch- und | |
Wannenbad. Für sie gibt es gesonderte Öffnungszeiten. Man muss sich nicht | |
begegnen. | |
## Mehr Offenheit von Arbeitgebern | |
Vasil Damyanov sitzt im Infozentrum Migration und Arbeit, das die | |
Arbeiterwohlfahrt (Awo) im Zentrum Münchens betreibt, als er über sein | |
Leben erzählt. Zwischen 12 und 14 Uhr werden die Büroräume zum | |
[3][Treffpunkt für die wohnungslosen Bulgaren], von denen etliche bis zur | |
Räumung unter der Reichenbachbrücke gelebt haben. Sie können einen Kaffee | |
trinken oder Wasser, sich auf den Toiletten frisch machen. Es ist laut. Es | |
gibt Streit. Eine Frau schreit in ihr Telefon. Männer brüllen sich an. | |
„Als wir angefangen haben, wollten wir keine Security in unseren Räumen | |
dulden“, sagt Savas Tetik, der Leiter der Einrichtung. Jetzt steht doch ein | |
zurückhaltender Sicherheitsmensch in Uniform auf dem Flur. „Die Menschen | |
hier stehen unter extremem Druck, sie sind nicht ausgeschlafen. Viele haben | |
psychische Probleme“, sagt Tetik. Es geht nicht anders. „Schscht, leise | |
bitte“, sagt einer. Die Männer schreien weiter. Den jungen Mann, der vier | |
Stühle zusammengeschoben hat, um sich darauf ausstrecken zu können, stört | |
das nicht. Er schläft. | |
Das Gespräch mit Damyanov findet in Tetiks Büro statt. Er übersetzt aus dem | |
Türkischen, wenn dem Bulgaren, der zur türkischsprachigen Minderheit in | |
seinem Land gehört, die deutschen Worte fehlen. Damyanov erzählt ruhig, | |
scheint seine Worte zu wägen, bevor er spricht. Wenn ihm etwas besonders | |
wichtig ist, wechselt er ins Deutsche. Er kann es besser, als ihm das | |
selbst bewusst ist. | |
Savas Tetik ist oft als Übersetzer gefragt. Gerade hat er ein Projekt | |
angeschoben, mit dem die wohnungslosen Arbeiter mit möglichen Arbeitgebern | |
zusammengebracht werden sollen. Auch wenn sich Tetik mehr Offenheit von so | |
manchem Arbeitgeber wünscht, ist er doch glücklich, dass sich schon etliche | |
Firmen gemeldet haben. Aus dem Baugewerbe und dem Reinigungsgewerbe kommen | |
die meisten. Aber auch ein Fischzuchtunternehmen sei dabei gewesen. | |
Aber auch Tetiks Klientel muss erst noch vorbereitet werden auf ein | |
normales Bewerbungsverfahren. „Wenn sie einen Fragebogen zu ihrem Leben und | |
ihrer Ausbildung ausfüllen sollen, dann halten das viele für | |
Zeitverschwendung. Die wollen probearbeiten, zeigen, was sie können, und | |
einfach loslegen“, sagt Tetik. Und wenn es dann doch nicht klappt mit einem | |
Job, dann seien viele nicht nur sauer auf den Arbeitgeber, sondern auch auf | |
ihn. Er habe ihnen Zeit gestohlen, in der sie vielleicht einen | |
Tagelöhnerjob bekommen hätten. | |
„Wegen dir habe ich 100 Euro verloren, sagen sie dann.“ Er kann sie | |
verstehen. Auch Vasil Damyanov interessiert sich für das | |
Job-Matching-Programm der Awo und gibt Tetik seine Telefonnummer. | |
## Er trägt immer alles bei sich | |
Dienstags kommen Aktivisten der Initiative für Zivilcourage in die Räume in | |
der Sonnenstraße. Sie helfen den Menschen, die sie darum bitten, bei der | |
Behördenpost, rufen bei Arbeitgebern an, die wieder einmal keine Löhne | |
gezahlt haben, schreiben Widersprüche, wenn sie feststellen, dass wieder | |
einmal eine Kündigung nicht formgerecht ausgestellt worden ist. | |
Ein Mann mit wettergegerbtem Gesicht und Händen, die nur aus Hornhaut zu | |
bestehen scheinen, muss für das Jobcenter seine letzten drei Kontoauszüge | |
vorlegen. Er bekommt einen Zettel, auf dem das Anliegen steht. Die | |
Sprachkenntnisse des Mannes reichen nicht, um sich dem Schalterangestellten | |
bei der Postbank verständlich zu machen. | |
Ein anderer braucht Nachweise über seine Beschäftigung im letzten Jahr. | |
Alle seine Unterlagen sind verbrannt, als im vergangenen Herbst unter der | |
Reichenbachbrücke ein Feuer ausgebrochen ist. Viel mehr als sein Leben hat | |
er nicht mehr, auch keine Ausweispapiere. Ein Dritter zeigt die Kündigung, | |
die er von der Bavaria Cleaning erhalten hat, während er im Krankenhaus | |
war. | |
Aus seinem Rucksack zieht er eine Stapel von Klarsichthüllen. Seine | |
Papiere, seine Korrespondenz. Er trägt immer alles bei sich. Die Taschen, | |
Plastiktüten oder Rucksäcke, mit denen sich die Wohnungslosen durch die | |
Stadt bewegen, sind auch wegen der Dokumente so schwer. | |
Die Aktivistinnen der Initiative für Zivilcourage tun ihr Bestes. Eine | |
spricht Serbokroatisch, was diejenigen, die Bulgarisch sprechen, leidlich | |
verstehen. Die anderen verständigen sich, so gut es eben geht, auf Deutsch | |
mit den Hilfesuchenden. Es funktioniert. Irgendwie. | |
Auch Vasil Damyanov hat ein Anliegen. Er zeigt eine Quittung, aus der | |
hervorgeht, dass er eine Geldstrafe von 1.500 Euro gezahlt hat. Auf der | |
Rückseite steht noch eine Zahl. „Muss ich noch 700 zahlen?“, fragt er. Muss | |
er nicht. Die Zahl ist nur ein allgemeiner Hinweis auf die Höhe eines | |
Tagessatzes. Alles gut. Ein Freiwilliger, der an diesem Dienstag beim | |
Worker’s Café der Initiative als Berater dabei ist, kann Damyanov bald | |
beruhigen. | |
Was er gemacht hat? Er versucht es zu erzählen. Alkohol war im Spiel. Und | |
ein Freund. Der hat ihn beschissen, ihm ein gestohlenes Handy | |
untergeschoben. „Das war nicht gut“, sagt er. Aber seine Strafe hat er | |
gezahlt. | |
Nicht selten haben es die freiwilligen Helfer mit Strafbefehlen zu tun. | |
[4][Häufig geht es ums Schwarzfahren]. Etliche der Wohnungslosen aus | |
Bulgarien sind schon im Gefängnis gelandet, weil sie die Strafen, die sich | |
angesammelt hatten, nicht bezahlen konnten. Vasil Damyanov weiß, wie | |
gefährlich es ist, ohne Ticket in eine U-Bahn zu steigen. Er erkennt viele | |
Kontrolleure. | |
„Ich weiß, wie sie aussehen“, sagt er und erinnert sich an eine Zeit, „in | |
der es mir sehr schlecht ging. Wenn ich nur zwei, drei Euro hatte, habe ich | |
immer überlegt, kaufe ich mir jetzt eine Fahrkarte oder hole ich mir etwas | |
zu essen. Natürlich bin ich zu Aldi gegangen.“ | |
Die Initiative für Zivilcourage leistet nicht nur konkrete Hilfe, sie | |
handelt auch politisch im Sinne der Wohnungslosen. Im Februar hatte das | |
Bundeskabinett einen Gesetzentwurf von Finanzminister Olaf Scholz | |
verabschiedet, in dem es um die Bekämpfung illegaler Beschäftigung geht. | |
Auch die informellen Jobbörsen, für die sich der Ausdruck Arbeiterstrich | |
eingebürgert hat, sollen damit bekämpft werden. | |
Um das Anbahnen von Arbeitsverhältnissen zu verhindern, könnten dann | |
Platzverweise gegen die Jobsuchenden ausgesprochen werden. Im Februar hatte | |
die Initiative zu einer Demo gegen das Gesetz aufgerufen. „Die Repression | |
wird sich so gegen die Arbeitnehmer*innen richten und schränkt die | |
Handlungsmöglichkeiten gerade derjenigen ein, die ohnehin unter besonders | |
prekären Bedingungen leben müssen“, heißt es in dem Aufruf. | |
Auch in München gibt es einen Arbeiterstrich. Er befindet sich in der | |
letzten, weitgehend trachten- und proseccofreien Zone der Münchner | |
Innenstadt. Unweit des Hauptbahnhofs, wo die Goethestraße auf die | |
Landwehrstraße trifft, finden sich jeden Morgen die Arbeitssuchenden ein, | |
die auf ein schnelles Jobangebot hoffen. Und weil auch dieses letzte | |
Problemquartier der Stadt, zwischen Spielsalons, Imbissbuden und | |
Import-Export-Läden, immer aufgeräumter wird, gibt es längst | |
Anwohnerproteste. | |
Ein Maritim-Hotel, in dem ein Zimmer mehr als 300 Euro kostet, passt nicht | |
so recht zu den zerfurchten Männergesichtern auf der Jobbörse. Auch deshalb | |
ist der Treffpunkt bei der Awo am Rand des Viertels so wichtig. Ein paar | |
Stunden in der Woche gibt es für die Wohnungslosen einen Raum, wo sich | |
keiner an ihrer Existenz stört. | |
## Türkischsprachige Minderheit | |
Die Anwesenden in der Büroetage in der Sonnenstraße kennen sich. Wie Vasil | |
Damyanov kommen die meisten von ihnen aus der bulgarischen Stadt | |
Pasardschik. Sie gehören der türkischstämmigen Minderheit an in der 70.000 | |
Einwohner zählenden Kommune zwischen Plovdiv und Sofia. Das | |
Schwermetall-Kombinat, das den Menschen über Jahrzehnte Arbeit gegeben | |
hatte, gibt es schon lange nicht mehr. | |
Der Autozulieferer, der sich nun dort angesiedelt hat, bietet nicht genug | |
Jobs. Die türkische Minderheit leidet besonders unter dieser Situation. So | |
hat sich Damyanov vor acht Jahren mit seinem Vater in Richtung München | |
aufgemacht. Die beiden wollten arbeiten, um die Familie in der Heimat | |
unterstützen zu können, seine beiden Schwestern und die zwei Brüder. Als er | |
in München eintraf, war er 18. | |
Zunächst hatten sie sogar eine Wohnung. Doch die war weg, als ein | |
Arbeitgeber einfach nicht zahlen wollte. „Erst sollte ich eine Woche | |
probearbeiten, dann habe ich weitergearbeitet. Aber ich bekam kein Geld.“ | |
Sie konnten die Miete nicht mehr zahlen. Eine durchaus typische Geschichte, | |
wie Savas Tetik später bestätigt. Wieder zuckt Damyanov mit der Schulter. | |
Über München möchte er nichts Schlechtes sagen, auch über die Münchner | |
nicht. Freundlich seien sie. Als er unter der Brücke gelebt hat, haben ihm | |
etliche regelmäßig Geld zugesteckt, haben ihm etwas zu essen geschenkt. | |
Auch bei der Arbeit habe er viele freundliche Menschen kennengelernt. | |
Damyanov möchte in München bleiben. Seit einem Jahr hat er eine Tochter. | |
Sera heißt sie, wie Damyanovs Mutter, die gestorben ist, kurz bevor sich | |
der junge Mann mit seinem Vater auf den Weg nach München gemacht hat. | |
Tochter Sera lebt bei seiner Frau in Pasardschik. Vor vier Monaten hat er | |
beide das letzte Mal gesehen. „Das ist lange her.“ | |
Seine Tochter gibt seinem Leben neuen Sinn. Das braucht er für sein Ziel, | |
sich ein Leben in München aufzubauen. „Ich bin doch irgendwie auch in | |
München groß geworden. Das ist doch meine Stadt“, sagt er. „Ich bin | |
Münchner.“ | |
17 May 2019 | |
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## AUTOREN | |
Andreas Rüttenauer | |
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