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# taz.de -- Feier am Frankfurter Flughafen: Den Grünen ist der Flughafen peinl…
> Der Beginn des Baus von Terminal 3 am Frankfurter Flughafen wird
> gefeiert. Wirtschaftsminister Al-Wazir bleibt lieber weg.
Bild: „Wir sind schneller als Berlin“, versprach der Architekt des Flughafe…
Frankfurt taz | In einem eigens aufgestellten Festzelt feierten am Montag
Hunderte geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft die
Grundsteinlegung für das neue Terminal 3. Es soll die Kapazität des
Frankfurter Flughafens von jetzt 70 auf 91 Millionen Fluggäste jährlich
steigern.
Eingeladen, aber nicht erschienen waren der grüne Wirtschafts- und
Verkehrsminister Tarek Al-Wazir und Frankfurts Oberbürgermeister Peter
Feldmann, SPD. Sie hatten den Bau des neuen Terminals [1][eigentlich
verhindern wollen], sich aber nicht durchsetzen können.
Nicht eingeladen, aber zum Flughafen angereist waren dagegen zahlreiche
Aktivisten der [2][Bürgerinitiativen gegen den weiteren Ausbau des
Flughafens]. In Terminal 1, einen Kilometer Luftlinie vom Festzelt
entfernt, hatten sie sich zu einer Mahnwache eingefunden. Mitten im Trubel
des Flughafens errichteten sie einen symbolischen Grabstein.
Mit dem Baubeginn von Terminal 3 werde der Grundstein für die negativen
Folgen gelegt, die die Erweiterung des Flughafens mit sich bringe, so die
Ausbaugegner: „Mehr Lärm, mehr Schadstoffe, mehr Treibhausgase, Krankheiten
und Umweltschäden“ seien voraussehbar, so Thomas Scheffler, Sprecher des
BBI, eines Bündnisses von Bürgerinitiativen.
Die Ausbaugegner kritisierte vor allem Al-Wazir, auch wenn der der
Jubelfeier fernblieb. Im Wahlkampf 2013, als grüner Oppositionspolitiker,
habe der noch versprochen, den Bau des Terminals zu verhindern. [3][Als
Minister habe er den Neubau genehmigt] und zugelassen, sodass
Flughafenbetreiber Fraport mit einem Rabattsystem auch Billigflieger
anlocke.
„Namens der Landesregierung“ widersprach Hessens Finanzminister Thomas
Schäfer, CDU, allen Kritikern. Der Tag der Grundsteinlegung zu der „derzeit
wohl größten privat finanzierten Investition in Europa“ sei im Gegenteil
„ein guter Tag für die Region und für Deutschland“, sagte der Minister. D…
Ausbau beruhe auf einem Konsens nach demokratischer Willensbildung, mit dem
sich auch die abgefunden hätten, die anderer Meinung gewesen seien.
Architekt Christoph Mäckler pries die Gestaltung des geplanten
Gebäudekomplexes, für den bereits Baugruben ausgehoben und Teerflächen der
früheren U.S. Air Base im Süden des Flughafengeländes aufgebrochen wurden.
Fraport baue „funktional, schön und schnell“, sagte Maeckler. Das neue
Terminal werde mit „warmen Naturmaterialien und viel Glas“ ausgestattet,
„nicht grau in grau, wie so viele andere Flughäfen.“
Bei der launigen Grundsteinlegung brachte der Architekt die Lacher auf
seine Seite: „Wir sind schneller als Berlin“, versprach er. Schon 2022 soll
der neue Flugsteig H in Betrieb gehen, der zunächst vor allem für die
Billigfluggesellschaften vorgesehen ist, mit einer Kapazität von jährlich
bis zu fünf Millionen Fluggästen.
## Zusätzlicher Autoverkehr programmiert
2023 soll das ganze Projekt fertiggestellt sein. Gute Aussichten für die
Wettbewerbsfähigkeit von „Deutschlands Tor zur Welt“, seien das, sagte
Fraport-Chef Stefan Schulte.
„Ein Sargnagel für die Rhein-Main-Region“, in der Kontinuität der ruinös…
Klima- und Wirtschaftspolitik, sei das neue Terminal, kritisierten die
Umweltverbände und Bürgerinitiativen, die weiter regelmäßig bei
Montagsdemonstrationen in Terminal 1 gegen den weiteren Ausbau
demonstrieren.
Es ist zwar geplant, das Personentransportsystem „Skytrain“ bis zum neuen
Terminal zu verlängern, bislang ist aber keine Anbindung an das S-und
U-Bahn vorgesehen. Damit sei neben dem zunehmenden Fluglärm auch
zusätzlicher Autoverkehr programmiert, kritisierte das BBI.
29 Apr 2019
## LINKS
[1] /Neues-Terminal-fuer-Frankfurter-Flughafen/!5237456
[2] /Protest-gegen-Frankfurter-Flughafen/!5548746
[3] /Gruene-bei-der-Landtagswahl-in-Hessen/!5541085
## AUTOREN
Christoph Schmidt-Lunau
## TAGS
Grüne Hessen
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Wald
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