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# taz.de -- Rekordvergütungen für Aufsichtsräte: Ach, Achleitner
> Die Aufsichtsratschefs der im deutschen Aktienindex gelisteten
> Unternehmen verdienen mehr – obwohl die Konzerne weniger Gewinn machen.
Bild: Trotz sinkender Gewinne der DAX-Konzerne: Deutschlands Chefaufseher verdi…
Berlin taz | Ausgerechnet der Aufsichtsratsvorsitzende der strauchelnden
[1][Deutschen Bank], Paul Achleitner, ist der bestbezahlte Chefkontrolleur
eines DAX-Unternehmens. Im vergangenen Jahr hat der frühere
Investmentbanker für seine Tätigkeit als oberster Überwacher des
Frankfurter Konzerns 858.000 Euro verdient – stolze 7 Prozent mehr als im
Jahr zuvor. Das geht aus einer Studie der Unternehmensberatung hkp hervor,
in die Daten von 29 der 30 im deutschen Aktienleitindex gelisteten
Unternehmen eingegangen sind.
Aufsichtsräte sind dafür zuständig, die Arbeit des Top-Managements zu
kontrollieren. Obwohl sie nicht ins Tagesgeschäft eingebunden sind, haben
sie großen Einfluss. „Keine nennenswerte Investition oder sonstige
Entscheidung von größerem Ausmaß kann heute ohne Einbindung des
Aufsichtsratsvorsitzenden getätigt werden“, sagt Nina Grochowitzki von der
hkp-Gruppe.
Achleitner ist seit 2012 Chefaufseher der Deutschen Bank. Das Unternehmen
befindet sich seit Jahren in einer tiefen Krise, weil es mit Tausenden
Verfahren wegen illegaler Machenschaften kämpft, kein überzeugendes
Geschäftsmodell aufweisen kann und der Börsenkurs verfällt. Gerade wurde
die Fusion mit der Commerzbank abgesagt.
Achleitner ist auch Aufsichtsratsmitglied des zweiten großen Krisenkonzerns
im DAX, dem [2][Pharmaunternehmen Bayer]. Außerdem sitzt er im Aufsichtsrat
des Autobauers Daimler. Insgesamt erhielt er für seine Kontrollposten im
vergangenen Jahr 1,25 Millionen Euro.
Auch bei anderen Chefaufsehern ist Erfolg nicht das entscheidende
Kriterium. Im Schnitt sind die Bezüge der DAX-Aufsichtsratschefs um 4
Prozent auf 424.000 Euro im Jahr gestiegen. Der Gewinn der DAX-Unternehmen
ist 2018 um 3 Prozent gesunken.
Deutsche Aufsichtsräte bestehen je zur Hälfte aus Vertretern der
Anteilseigner und der Arbeitnehmer. Beschäftigtenvertreter gehören oft
einer DGB-Gewerkschaft an. In diesem Fall müssen sie bis zu 90 Prozent ihre
Vergütung an die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung abführen.
29 Apr 2019
## LINKS
[1] /Kommentar-Deutsche-Bank/!5587873
[2] /Hauptversammlung-von-Bayer/!5590958
## AUTOREN
Anja Krüger
## TAGS
Aufsichtsrat
Dax-Unternehmen
Vergütungen
Banken
Deutsche Bank
Managergehälter
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