# taz.de -- Kolumne Pflanzen essen: Kein Fisch? Kein Problem! | |
> Thunfisch aß unsere Kolumnistin früher mehrmals die Woche. Heute freut | |
> sie sich über ein schwermetallfreies Leben und ihren „Gutes-Thun-Salat“. | |
Bild: Gehören unter Wasser und nicht auf den Tisch: Thunfische | |
Eine der schwierigsten kulinarischen Herausforderungen bei der Umstellung | |
auf eine rein pflanzliche Ernährung war für mich nicht das Weglassen von | |
Steaks, Würstchen und Spare-Ribs – sondern von Fisch. Früher habe ich | |
Unmengen von Sushi vertilgt, am liebsten Thunfischrollen, Pizza Tonno gab | |
es zweimal die Woche, und mein absoluter Lieblingssnack war Thunfischsalat. | |
Insofern trug ich sowohl aktiv zur Überfischung der Weltmeere bei | |
(Thunfisch ist in Sachen Beifang besonders problematisch) als auch zu | |
etlichen meiner über die Jahre auftretenden körperlichen und geistigen | |
Zipperlein. Denn leider sind in vielen Meerestieren Schwermetalle enthalten | |
– und deren jahre- oder sogar jahrzehntelanger Verzehr kann uns | |
sprichwörtlich das Leben schwer machen. | |
Er führt zu Brain Fog, Autoimmunerkrankungen, Unfruchtbarkeit, Demenz, | |
Depressionen, Hautproblemen oder erhöhtem Krebsrisiko, um nur einige zu | |
nennen. Deshalb habe ich vor einiger Zeit bei mir testen lassen, wie stark | |
ich belastet bin. Das Ergebnis: erhöhte Werte von Quecksilber, Blei und | |
Aluminium. | |
Seit einigen Monaten mache ich nun eine Schwermetallausleitung. Unter | |
ärztlicher Aufsicht und nach genauer Anleitung nehme ich diverse | |
Detoxmittel wie Chlorella-Algen, Korianderextrakt, Taurin, Alpha-Liponsäure | |
und Dimercaptobernsteinsäure ein – und freue mich auf die Laboranalysen | |
meiner Werte jedes Mal wie auf Geburtstag und Weihnachten zusammen. Denn | |
sie bestätigen, dass diese Schwermetallaltlasten so langsam komplett aus | |
meinem Körper verschwinden. Heavy Metal gibt’s bei mir jetzt nur noch aus | |
den Lautsprechern, nicht in den Lymphknoten. | |
Thunfischsalat vermisse ich übrigens schon lange nicht mehr. Inzwischen | |
verwende ich ein Alternativrezept, das mir sogar besser schmeckt: den | |
Gutes-Thun-Salat. | |
Dafür muss man 950 Gramm Kichererbsen aus der Dose (Flüssigkeit vorher | |
abgießen) mit einer Gabel zerdrücken oder in einer Küchenmaschine kurz | |
mixen (aber keinesfalls pürieren!) und anschließend in einer Schüssel | |
vermengen mit, jeweils fein gehackt: 60 g Sellerie, 40 g Essiggurken, 30 g | |
roter Paprika, einer halben kleinen roten rote Zwiebel, 1 EL Olivenöl, 1,5 | |
EL frischem Dill, 2 EL grob gehackten Kapern, 2,5 EL Dijonsenf, je einem | |
Teelöffel Oregano und Thymian, dem Saft einer halben Zitrone und 100 g | |
veganer Mayonnaise. | |
Das Ganze noch mit Salz und Pfeffer abschmecken und danach eine Stunde | |
kaltstellen. Ich esse meinen Gutes-Thun-Salat am liebsten zwischen zwei mit | |
Salatblättern belegten Scheiben Brot oder als Füllung einer halbierten und | |
entkernten Avocado. Bon appétit, und bleiben Sie gesund! | |
6 Apr 2019 | |
## AUTOREN | |
Ariane Sommer | |
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