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# taz.de -- Bahntrasse von Hannover nach Bielefeld: Zwei Milliarden für 40 Min…
> Die Bahn will Fahrgäste schneller von Berlin nach Köln bringen. Von der
> geplanten Hochgeschwindigkeitsstrecke sind nicht alle begeistert.
Bild: Zwei Milliarden zahlen, 40 Minuten sparen: Die Deutsche Bahn will schnell…
Ein Traum wird wahr für alle Südwestniedersachsen und Nordostwestfalen.
Davon ist zumindest Enak Ferlemann überzeugt. Der Traum manifestiert sich
für den Bahnbeauftragten der Bundesregierung in Form einer
ICE-Hochgeschwindigkeitsstrecke von Hannover nach Bielefeld. Es ist ein
teurer Traum, und nicht alle finden ihn erfreulich.
Mit 300 Stundenkilometern sollen die Fernzüge künftig durchs Weserbergland
rollen, im Halbstundentakt und ohne jeden Zwischenhalt, sagt Ferlemann. Das
Ganze ist Teil des [1][Projekts „Deutschland-Takt“], dessen Kernanliegen
ist, Menschen möglichst schnell durch die ländlichen Regionen des Landes zu
bringen. So soll die Bevölkerung der Großstädte vom Flugzeug in den Zug
gelockt werden.
In vier Stunden sollen Fahrgäste der Bahn dann von Berlin nach Köln kommen,
und nach Amsterdam wird es auch ein bisschen schneller gehen. Die
Zeitersparnis gegenüber der aktuellen Fahrtzeit würde enorme 40 Minuten
betragen. Das ist den Verantwortlichen Milliarden wert – laut Planung derer
zwei. Jüngere Erfahrungen mit [2][deutschen Großbauprojekten] lassen
vermuten – rein spekulativ –, dass es dabei nicht bleiben dürfte, wenn die
Strecke kommt.
Und sie soll schnell kommen – so schnell es hierzulande eben geht, wenn ein
Großprojekt ansteht. Kommendes Jahr soll ein Dialogforum organisiert
werden, um mit den Menschen in der Region zu sprechen. Die werden Bahn und
Beauftragtem einiges zu sagen haben. Denn in den ländlichen Regionen,
welche die Bahn möglichst schnell zu durchqueren gedenkt, ist man wenig
begeistert von Enak Ferlemanns Traum. Sechs Bürgermeister haben in der
[3][„Nenndorfer Erklärung“] deutlich gemacht, dass sie von einer neuen
Bahntrasse quer durch ihre Gemeinden herzlich wenig halten.
In Barsinghausen, Bückeburg, Lindhorst, Nienstädt, Porta Westfalica und
Seelze fürchten sie, gänzlich undankbar für die Aussicht auf eine schöne
neue Hochgeschwindigkeitstrasse entlang der A2, dass sie von der Trasse vor
allem Lärm haben werden. Dafür müssen sie sich künftig weniger Zughalte
merken. Die Region würde durch die Streichung der Zwischenhalte ihren
Fernverkehrsanschluss an die große weite Welt (Hannover, Bielefeld)
verlieren. Kein guter Deal für die Südwestniedersachsen und
Nordostwestfalen.
18 Mar 2019
## LINKS
[1] /Vor-Gipfel-im-Verkehrsministerium/!5564842
[2] /Der-Flughafen-BER/!5576388
[3] https://www.schaumburger-wochenblatt.de/artikel/2019-02-02-die-zerschneidun…
## AUTOREN
Tammo Kohlwes
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Bielefeld
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Engelbert Lütke Daldrup
Bahn
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