# taz.de -- Krise und Machtkampf in Venezuela: USA ziehen Botschaftsmitarbeiter… | |
> Wegen fortgesetzter Stromausfälle erklärt Präsident Nicolás Maduro auch | |
> Dienstag und Mittwoch für arbeits- und unterrichtsfrei. | |
Bild: Die US-Botschaft in Caracas: Die Anwesenheit von US-Diplomaten schränke … | |
WASHINGTON/CARACAS dpa/taz |Die USA werden diese Woche ihr noch | |
verbliebenes Botschaftspersonal aus Venezuela abziehen. Das kündigte | |
Außenminister Mike Pompeo am späten Montagabend auf Twitter an. | |
Die Entscheidung spiegele die sich verschlechternde Situation in dem | |
südamerikanischen Land wider. Außerdem schränke die Anwesenheit von | |
US-Diplomaten in der Botschaft die US-Politik ein. Letzteres könnte auch | |
als versteckte Drohung mit einer militärischen Intervention verstanden | |
werden. | |
Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hatte im Januar die diplomatischen | |
Beziehungen zu den USA abgebrochen. Er reagierte damit auf die | |
Unterstützung Washingtons für seinen Widersacher Juan Guaidó, der sich am | |
23. Januar zum Interimspräsidenten erklärt hatte. | |
Ein Großteil des US-Botschaftspersonals hatte daraufhin bereits Venezuela | |
verlassen, eine kleine Besetzung blieb aber in der Botschaft in Caracas | |
bestehen. | |
## Maduro spricht von „elektrischem Coup“ | |
Angesichts der andauernden Stromausfälle in Venezuela hat Maduro auch den | |
Dienstag und den Mittwoch zu arbeits- und unterrichtsfreien Tagen erklärt. | |
In diesen 48 Stunden solle weiter daran gearbeitet werden, die Versorgung | |
mit Elektrizität wiederherzustellen, sagte er in einer Ansprache am späten | |
Montagabend in Caracas. | |
Der sozialistische Staatschef bekräftigte, das südamerikanische Land sei | |
Opfer eines „elektrischen Coups“ geworden, für den er die USA und die | |
Opposition im Land verantwortlich machte. | |
Seit Donnerstagabend gibt es in Teilen des Krisenlandes keinen Strom. Die | |
Wiederherstellung der Versorgung geht nur schleppend voran und erleidet | |
immer wieder Rückschläge. | |
## Schon der Montag war als „arbeitsfrei“ erklärt worden | |
Bereits der Montag war zum arbeitsfreien Tag deklariert worden. Die | |
Opposition um den selbst ernannten Übergangspräsidenten Guaidó macht | |
fehlende Wartung, Korruption und Missmanagement für den Stromausfall | |
verantwortlich. | |
Stunden vor Maduros Ansprache hatte die von der Regierung nicht anerkannte | |
und entmachtete Nationalversammlung wegen des Stromausfalls den Notstand in | |
dem rund 31 Millionen Einwohner zählenden Land erklärt. Die Abgeordneten | |
stimmten mehrheitlich für die von Guaidó vorgelegte Initiative. | |
In dem Beschluss des Parlaments werden unter anderem die Streitkräfte | |
angewiesen, das Stromnetz zu schützen und Proteste gegen den Stromausfall | |
nicht zu unterdrücken. Zudem sollen die Behörden Treibstoff für Generatoren | |
zur Stromerzeugung zur Verfügung stellen. Öllieferungen an das mit Maduro | |
verbündete Kuba sollten sofort eingestellt werden. | |
## Berichte über Plünderungen | |
Doch haben Guaidó und das Parlament keine faktische Macht, das Militär | |
steht bisher zu Maduro. | |
Aus einiger Regionen des Landes wurde von Plünderungen berichtet. „Ohne | |
Strom, Wasser und Essen, kann die Verzweiflung unser Volk an die Grenze | |
treiben“, sagte Guaidó. „Diese Berichte über Plünderungen in verschieden… | |
Städten sind die Konsequenz, weil das unrechtmäßige Regime eine Beilegung | |
der Krise verhindert.“ | |
Für Dienstag kündigte Guaidó neue Proteste gegen die Regierung an. Er will | |
den Moment nutzen und die Wut vieler Venezolaner über den Stromausfall in | |
einen Volksaufstand gegen seinen Kontrahenten Maduro verwandeln. „Das wird | |
der Beginn einer großen nationalen Mobilisierung“, sagte er. | |
12 Mar 2019 | |
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