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# taz.de -- Chipperfield-Haus an Stiftung: Geschenk für alle
> Die Sammlerfamilie Bastian übergibt der Stiftung Preußischer Kulturbesitz
> den Schlüssel zu ihrem Galeriehaus am Kupfergraben.
Bild: Schickes Haus in bester musealer Umgebung am Kupfergraben
Wim Wenders ist da, es gibt beschwingte Musik des Berliner Stegreif
Orchesters, rosafarbene Getränke und am Ende sehr viele Gesichter, die
mindestens erleichtert wirken, einige sogar begeistert. Lange genug hat das
Ringen um das Galeriehaus Bastian am Kupfergraben mit Blick aufs
Pergamonmuseum ja auch gedauert. Nun ist es an diesem Dienstag doch
vollbracht: Der charismatische Kunstsammler Heiner Bastian und seine
Familie schenken mit der Übergabe eines symbolischen goldenen Schlüssels
das Haus der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK).
Die SPK will das Haus dann schon im August als Zentrum für kulturelle
Bildung einweihen, wie man heutzutage die Museumspädagogik nennt.
Schulklassen und Familien sollen sich vor und nach ihren Expeditionen auf
die Museumsinsel und ins Humboldt Forum treffen und austauschen können, wie
Hermann Parzinger, Präsident der SPK, erklärt.
2002 haben die Bastians das Haus beim britischen Stararchitekten David
Chipperfield in Auftrag gegeben. Der hat auch die gegenüberliegende
James-Simon-Galerie auf der Museumsinsel gebaut – die „teuerste Garderobe
der Welt“, wie die Berliner gern spotten, denn 134 Millionen Euro für einen
bloßen Eingangsbereich sind ja auch wirklich kein Pappenstiel. Trotzdem
sieht die Garderobe natürlich gut aus, genauso wie das Haus Bastian: ein
puristischer Kasten mit riesigen Fenstern, ein gutes Statement gegen große
Teile der eher mutlosen neueren Berliner Architektur.
2017 eröffneten die Bastians ihre Galerie mit einer
Damien-Hirst-Ausstellung, es folgten weitere mit Werken von Anselm Kiefer,
Robert Rauschenberg und Wim Wenders.
2016 dann das große Hin und Her: Zuerst hieß es, der schwäbische
Unternehmer und Kunstsammler Reinhold Würth, mit dessen Hilfe zuletzt das
Pergamonpanorama ein paar Häuser weiter gebaut wurde, werde das Haus
kaufen. Dann teilte die Familie Bastian mit, sie wolle der SPK das Haus
doch lieber schenken. Schließlich zogen die Eigentümer „aus emotionalen
Gründen“ das Angebot wieder zurück – um es sich einige Monate darauf wied…
anders zu überlegen.
Nun, endlich, fügen sich also die Dinge, und alle haben etwas davon: Heiner
Bastian steht tatsächlich als der Vertreter „großartigen Mäzenatentums“
(Parzinger) da, der er sein will. Und die SPK kann so tun, als hätte sie
sich die Öffnung ihrer Museen fürs breite Publikum via kulturelle Bildung
schon seit je auf die Fahnen geschrieben.
12 Mar 2019
## AUTOREN
Susanne Messmer
## TAGS
Museumsinsel
Stiftung Preußischer Kulturbesitz
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