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# taz.de -- Kommentar Grüne und Gewerkschaften: Kooperation ist keine Einbahns…
> Es ist gut, wenn sich die Grünen stärker sozialen Fragen widmen.
> Umgekehrt sollten sich auch die Gewerkschaften dem Ökologischen öffnen.
Bild: Ihnen ist die soziale Frage wichtiger als die ökologische: Kohlearbeiter…
Es ist ein Bild, dass die Grünen und die Gewerkschaften enger
zusammenarbeiten. Der medial inszenierte [1][Schulterschluss] der Spitzen
von Partei und DGB soll vor allem deutlich machen, dass die Grünen sozialen
Fragen wieder mehr Raum geben wollen. Das ist ohne Frage richtig. Ökologie
kann nur erfolgreich sein, wenn sie die soziale Frage mitdenkt, das zeigen
die massiven Proteste gegen die höheren Spritsteuern in Frankreich. Und
wenn sie statt mit der SPD immer öfter mit der Union regieren, wächst damit
automatisch die Verantwortung der Grünen in der Arbeits- und Sozialpolitik,
um die sich sonst die Sozialdemokraten kümmern.
Doch um wirklich erfolgreich zu sein, darf der intensivere Austausch keine
Einbahnstraße sein. Mindestens ebenso wichtig wie eine Stärkung des
Sozialen bei den Grünen ist eine Stärkung des Ökologischen bei den
Gewerkschaften. Und da gibt es, um es freundlich auszudrücken, noch viel
Potenzial.
Das zeigt sich nicht nur in der Energiepolitik, wo die IG BCE mit großem
Einsatz gegen die deutschen Klimaziele und für einen möglichst späten
Ausstieg aus der klimaschädlichen Kohleverstromung [2][gekämpft hat] – und
dabei von der DGB-Spitze unterstützt wurde. Auch in der Verkehrspolitik
kämpften die Gewerkschaften gegen ambitionierte CO2-Ziele und polemisieren
gegen die Deutsche Umwelthilfe, die Fahrverbote durchsetzt.
Den Umstieg aufs Elektroauto sehen viele ArbeitnehmervertreterInnen nicht
als umweltpolitische Notwendigkeit, die viele Chancen bietet – sondern als
Gefahr für Arbeitsplätze jener KollegInnen, die Diesel- und Benzinmotoren
bauen.
Natürlich gibt es auch innerhalb der Gewerkschaften eine andere Strömung,
die Klimaschutz als Voraussetzung für zukunftsfähige Jobs begriffen hat.
Viele GewerkschafterInnen wollen den notwendigen Strukturwandel nicht
aufhalten, sondern aktiv gestalten, doch sie können sich oft nicht
durchsetzen. Wenn diese Kräfte durch die wachsende Kontakte zu den Grünen
gestärkt werden, wäre das ein großer Gewinn für alle Beteiligten.
6 Mar 2019
## LINKS
[1] /Gruene-und-Gewerkschaften/!5578696
[2] /Kohleausstieg-und-Gewerkschafter/!5563994
## AUTOREN
Malte Kreutzfeldt
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
Ökologie
Gewerkschaft
Bündnis 90/Die Grünen
DGB
Bündnis 90/Die Grünen
Robert Habeck
Kohlekommission
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