# taz.de -- Amnesty-Bericht zu Myanmar: Neue Gewalt gegen Minderheiten | |
> In Myanmar gibt es weiter Menschenrechtsverletzungen, berichtet Amnesty. | |
> Das Militär habe Dörfer beschossen und die Menschen von Essenslieferungen | |
> abgeschnitten. | |
Bild: Ein niedergebranntes Rohingya-Dorf in Rakhine (Archivbild 2017) | |
FRANKFURT A.M./LONDON epd | Das Militär in [1][Myanmar] verübt laut | |
Menschenrechtlern weiter Verbrechen gegen Minderheiten. Sicherheitskräfte | |
hätten Dörfer beschossen und die Bevölkerung des Bundesstaates Rakhine von | |
Essenslieferungen und anderer Hilfe abgeschnitten, erklärte Amnesty | |
International am Montag in London. Zudem würden die Menschen daran | |
gehindert, die Region zu verlassen. Dieses Vorgehen zeige, dass sich das | |
Militär in Myanmar nicht im Geringsten um die Menschenrechte kümmere, sagte | |
die Amnesty-Expertin Tirana Hassan. | |
Amnesty hat nach eigenen Angaben Informationen, dass Armee-Einheiten, die | |
im August und September 2017 an den Gräueltaten gegen Rohingya beteiligt | |
waren, erneut in den Rakhine-Staat verlegt worden seien. „Trotz aller | |
internationaler Verurteilung der Gewalt legen die Beweise nahe, dass das | |
Militär Myanmars schamlos weiter gravierende Verbrechen verübt“, sagte | |
Hassan. | |
Die muslimische Minderheit der Rohingya lebt vorwiegend in Rakhine. Nach | |
der Militäroffensive vor anderthalb Jahren flohen etwa [2][700.000 | |
Angehörige der Minderheit ins benachbarte Bangladesch], wo sie teilweise | |
unter menschenunwürdigen Bedingungen in einem Lager in der Grenzregion | |
leben. | |
Bei den jüngsten Angriffen durch das Militär wurden laut Amnesty vorwiegend | |
Angehörige einer buddhistischen ethnischen Minderheit angegriffen. Mehr als | |
5.000 Menschen mussten fliehen. Zahlreiche Dorfbewohner wurden verletzt, | |
darunter auch mehrere Kinder. Auch wenn nicht bei jeder Attacke bewiesen | |
werden könne, dass Soldaten sie verübt haben, sei das Vorgehen typisch für | |
das Militär. | |
Am Freitag hatten sich bereits Experten der Vereinten Nationen besorgt | |
geäußert über die erneute zunehmende Gewalt gegen Minderheiten in einigen | |
Regionen Myanmars, darunter dem westlichen Rakhine-Staat. Die Folgen der | |
Gewalt für die humanitäre Lage der Menschen seien gravierend. | |
11 Feb 2019 | |
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