# taz.de -- Bahrainischer Fußballer in Thailand: Hakim Al-Araibi kommt frei | |
> Glückliches Ende: Der bahrainische Ex-Nationalspieler Hakim Al-Araibi | |
> wird von Thailand nicht an seine Heimat ausgeliefert. | |
Bild: Anfang Februar vor Gericht: Hakeem Al-Araibi in Häftlingskleidung | |
Der Zeitpunkt der Freilassung kam überraschend. Bei einer Anhörung am 4. | |
Februar drückte sich noch das Gericht in Bangkok vor einer Entscheidung, ob | |
der ehemalige bahrainische Fußball-Nationalspieler Hakim Al-Araibi an sein | |
Heimatland ausgeliefert werden soll. Ein neuer Verhandlungstermin wurde für | |
den 22. April angesetzt. Doch am Montag durfte der 25-Jährige [1][nach | |
zweieinhalb Monaten Haft] das Gefängnis verlassen. Das | |
Auslieferungsverfahren gegen Al-Araibi wurde eingestellt. | |
Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft in Thailand wurde das möglich, | |
weil die Regierung von Bahrain signalisierte, dass es an Al-Araibi kein | |
Interesse mehr habe. Erst Ende Januar hatte das autoritär regierte | |
Königreich im Persischen Golf offiziell die Auslieferung beantragt. Al | |
Araibi soll sich 2011 während der arabischen Aufstände an Ausschreitungen | |
beteiligt haben. Der Fußballer erklärte, er könne an den Protesten gar | |
nicht mitgewirkt haben, weil er zum selben Zeitpunkt nachweislich auf dem | |
Fußballplatz stand. | |
Al-Araibi berichtete, er sei damals im Bahrain 45 Tage festgehalten und | |
gefoltert worden. Einer weiteren Haftstrafe entging er durch seine Flucht | |
nach Australien, wo er als politischer Flüchtling anerkannt wurde. In | |
thailändische Haft geriet er, weil er mit seiner Frau in dem | |
südostasiatischen Land seine Flitterwochen verbringen wollte. | |
Ob tatsächlich der nachlassende Druck aus Bahrain zur Freilassung führte, | |
ist unklar. Am Montag teilte das Außenministerium Bahrains mit, es nehme | |
die Entscheidung zur Kenntnis. Al-Araibis Verurteilung bleibe in Kraft, das | |
Königreich behalte sich das Recht vor, alle notwendigen legalen Schritte | |
gegen ihn zu unternehmen. Gegen den Fußballer sei ein internationaler | |
Haftbefehl ausgestellt worden, weil er vor dem Prozess geflohen sei. | |
## Trainingslager aus Protest abgesagt | |
Für eine Rückkehr Al-Araibis nach Australien hatte sich nicht nur die | |
dortige Regierung starkgemacht, sondern auch die Fifa und das | |
Internationale Olympische Komitee. Zuletzt hatte vergangene Woche der | |
australische Fußballverband FFA aus Protest ein Trainingslager seiner | |
U23-Nationalmannschaft in Thailand abgesagt. | |
Al Araibi hatte in thailändischer Haft die Vermutung geäußert, die | |
bahrainische Regierung wolle an ihm Vergeltung üben, weil er 2016 Scheich | |
Salman Bin Ibrahim al-Chalifa, ein Mitglied der Königsfamilie, der | |
Fifa-Präsident werden wollte, angegriffen hatte. Im Vorfeld der Wahlen wies | |
er auf die Menschenrechtsverletzungen, die er selbst erlitten hatte, hin | |
und auf die fehlende Unterstützung durch al-Chalifa. Der ARD sagte er | |
damals: „Wenn Scheich Salman behauptet, dass er zu einer Million Prozent | |
garantieren kann, dass kein Fußballer in Bahrain misshandelt worden ist, | |
dann ist das eine Lüge. Ich bin ein Beispiel dafür.“ Der favorisierte | |
al-Chalifa scheiterte bei Fifa-Wahl an Gianni Infantino. | |
Al-Araibi machte sich am Montag umgehend auf den Weg nach Australien, | |
[2][wo er für den Zweitligisten Pascoe Vale spielt]. Australiens | |
Premierminister Scott Morrison bedankte sich bei Thailand für die Hilfe: | |
„Ich bin zufrieden, dass Hakim nach Hause kommt.“ (mit dpa) | |
11 Feb 2019 | |
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## AUTOREN | |
Johannes Kopp | |
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