# taz.de -- Russisches Dorf wehrt sich: Müll macht mobil | |
> In Urdoma, so dachten sich Putins Bürokraten wohl, werde es keinen Ärger | |
> geben, wenn man den Abfall ablädt. Sie haben sich getäuscht. | |
Bild: Eisig und widerständig: Das Dorf Urdoma wehrt sich gegen den Moskauer M�… | |
URDOMA taz | „Eine Minute zum Aussteigen!“ mahnt der Schaffner, hüpft aus | |
dem Waggon und versackt bis weit über die Knie im Schnee. 1.250 Kilometer | |
nördlich von Moskau zeigt der Winter keine Allüren. Auf dem Bahnsteig der | |
kleinen Station an der Strecke von Moskau nach Workuta räumt abends niemand | |
den Schnee weg. Drei Reisende verschlägt es an diesem Tag hierher. Den Weg | |
durch die Wehen müssen sie sich selbst bahnen. | |
Ur-do-ma nennt sich der kleine Ort. „Ur“ steuerten die finnisch-ugrischen | |
Urbewohner bei. Doma – das Haus – stammt aus dem Russischen. Ur-doma | |
bedeutet so viel wie Heimat des Eichhörnchens. | |
Der Name verspricht himmlische Ruhe. Im Winter verstecken sich die Nager in | |
den verschneiten Wipfeln der Nadelbäume. Dort halten sie ihre Winterruhe. | |
Diese Idylle ist bedroht. Es war im letzten Sommer, da entdeckten die | |
Urdomaer, fast beiläufig, dass die Zentralgewalt in Moskau mit ihnen etwas | |
ganz Großes vorhat. In der Umgebung und hinter ihrem Rücken wurde daran | |
schon gearbeitet. Eine gigantische Mülldeponie, die einen Teil der Abfälle | |
aus der Hauptstadt Moskau auffängt, soll hier entstehen. Die Bauarbeiten an | |
der Bahnstation Schies mitten in der Taiga haben schon begonnen, 30 | |
Kilometer von Urdoma entfernt. | |
## Erst ahnungslos, dann umso lauter im Protest | |
Inzwischen ist Urdoma so etwas wie ein Ort der Bewegung geworden. Von den | |
4.500 Bürgern der Ortschaft nimmt ein Drittel regelmäßig an Demonstrationen | |
teil. Bei der ersten Aktion im Dezember kamen 30.000 Menschen, auch aus der | |
Umgebung. Am letzten Sonntag sind es bei krachender Kälte von mindestens 20 | |
Minusgraden über 20.000. | |
„Wir hatten keine Ahnung“, sagt Swetlana Babenko. Die rüstige Rentnerin ist | |
die Seele des Komitees „Sauberes Urdoma“, das seit August den Widerstand | |
der Einwohner organisiert. Früher arbeitete Babenko in der kommunalen | |
Hauswirtschaft. Noch immer sei sie in der Welt der Ämter und Funktionäre | |
gut vernetzt, lacht die freundliche Aktivistin. Sie sitzt zusammen mit | |
Dutzenden Gleichgesinnten in einem kleinen Büro im Kulturhaus, das ihnen | |
die Eisenbahn kostenlos zur Verfügung gestellt hat. Die Mitglieder des | |
Komitees sind schon etwas älter. | |
Die Nachricht von der Mülldeponie schlug im Juli ein wie ein Blitz, sagt | |
Babenko. Zwei Männer seien damals durch die Taiga gestreift, hätten gejagt | |
und Beeren gesammelt wie die meisten Menschen in dieser Jahreszeit. Bei | |
Schies seien sie auf einen Bautrupp gestoßen, der die Taiga rodete. Die | |
machten gar kein Hehl daraus, dass Moskau eine Müllkippe anlegen wollte“, | |
berichtet Babenko. „Wir haben noch im August 800 Unterschriften gegen die | |
Deponie gesammelt.“ Doch das habe nichts gebracht. „Vor allem konnten wir | |
zu den Betreibern des Abfallgeschäfts in Moskau keinen Kontakt herstellen“, | |
meint Babenko. Sie bleibt dabei sachlich und verliert nie die Ruhe. | |
Zunächst war von 300 Hektar die Rede, die für den Abfall in Schies gerodet | |
werden sollten. Inzwischen kursieren Gerüchte, dass die Deponie die größte | |
Entsorgungseinrichtung Europas werden sollte, mit rund 5.000 Hektar Fläche. | |
Das entspricht der Größe von mehr als 7.000 Fußballfeldern. Schon im | |
nächsten Jahr soll die Anlage in Betrieb gehen. | |
## Versprechen, die die Bewohner nicht glauben | |
„Niemand will mit uns reden“, klagt Nikolai Wiktorow. Er ist einer der | |
aktivsten Gegner des Müllvorhabens. Eigentlich arbeitet der zähe, | |
hochgewachsene Mann als Unternehmer. Er handle mit allem Möglichen, | |
schmunzelt Wiktorow. Die Arbeit an der Heimatfront schlucke jetzt schon | |
mehr Zeit als früher, sagt er. | |
„Keiner von uns will hier wegziehen“, sagt er entschlossen. Die Gefahren | |
für das Ökosystem seien groß. Was passiere mit dem Trinkwasser, fragt er. | |
Überhaupt keine Klarheit gebe es über die Verpackung der Müllbriketts, die | |
auf der Anlage gelagert werden sollen. | |
Bereits in Moskau, so heißt es offiziell, werde der Müll vor der Verladung | |
in Abfallpakete verschweißt. Unter der Erde sollen die Folien 30 Jahre lang | |
halten. Das geht zumindest aus einem Faltblatt hervor, das diese Methode | |
anpreist. Es handelt sich um eine Werbebroschüre, die auf die Einzelheiten | |
des Bauplatzes nicht eingeht. | |
„Was passiert, wenn vorher schon Gifte austreten?“, will Nikolai Wiktorow | |
wissen. Den Antworten der Betreiber vertraut er nicht. Wo sollte Vertrauen | |
auch herkommen? | |
Der Millionen-Einwohner-Moloch Moskau kämpft seit Langem mit Abfallbergen. | |
Im gesamten Umland der Hauptstadt scheuchten die übel riechenden Kippen im | |
letzten Sommer Politiker auf. Die Stadt entschied deshalb, die Rückstände | |
zu entsorgen, und zwar möglichst weit weg, wo es weniger auffällt. | |
## Mal sehen, wer den längeren Atem hat | |
Je weiter sich der Protest in Urdoma entwickelte, desto klarer wurde: | |
Entwürfe und seriöse Pläne gibt es nicht. Es haben weder ökologische noch | |
geologische Voruntersuchungen stattgefunden, es liege auch keine | |
Verträglichkeitsstudie vor, die sonst zum Standard gehöre, meint Nikolai | |
Wiktorow. Er ist auch Betreiber der Website urdoma.info. Die hält nicht | |
nur die Region auf dem Laufenden, sie macht die Heimat des Eichhörnchens | |
auch russlandweit bekannt. | |
Die Sumpflandschaft um Schies mit zusammen mehr als 150 Bächen liegt in | |
unmittelbarer Nähe der Anlage. Diese Sümpfe liegen höher als die Waldwege, | |
manchmal thronen sie mehr als einen Meter über dem Pfad. Sie versorgen | |
Bäche mit Wasser, die in die Flüsse Wytschegda und Sewernaja Dwina fließen. | |
Später mündet die Dwina ins Weiße Meer. Das Meer und die Barentssee mischen | |
sich. Daher besteht die Gefahr, dass Finnland, Schweden und Norwegen am | |
Ende in Mitleidenschaft gezogen werden könnten. „Vor der Küste von | |
Archangelsk macht das Problem nicht halt“, darin sind sich alle | |
AktivistInnen einig. | |
Ludmila Marina nimmt ihre beige Kopfbedeckung anscheinend nie ab. Auch auf | |
jedem Foto ist sie mit diesem Turban zu sehen. Marina war jahrelang | |
kommunale Abgeordnete und spricht wie gedruckt. Jeder Einwand, den sie | |
formuliert, klingt wie eine schriftliche Eingabe. Minutiös liefert sie | |
Begründungen für jegliches Anliegen. Forderungen und Auflagen der | |
Bürokratie würde sie nichts schuldig bleiben. Es bereitet ihr schon | |
Genugtuung. Mal sehen, wer den längeren Atem hat. | |
## Keine Namen, keine Autokennzeichen: Die Geisterbaustelle | |
Eigentlich sei die Lage, auch wenn sie unübersichtlich zu sein scheint, | |
ziemlich eindeutig, meint Marina. Die gesetzlich vorgeschriebenen Vorgaben | |
für ein derartiges Bauvorhaben seien nicht nur nicht eingehalten worden, | |
man hätte sie einfach übergangen. Öffentliche Anhörungen fanden nicht | |
statt. | |
Russische Verhältnisse gestatten gelegentlich individuelle Lösungen. Das | |
hängt davon ab, wer hinter einem Projekt steht. Das Vorgehen des | |
„Ekotechnoparks“, der als Betreiber fungiert, sei aber der Gipfel der | |
Dreistigkeit, meint Ludmila Marina. | |
Nach einem halben Jahr steht auf der Baustelle bei Schies noch immer keine | |
Tafel, die Bauvorhaben, Träger und beteiligte Firmen ausweist. Dass in den | |
ersten Monaten die Baulastwagen ohne Nummernschilder herumfuhren, passt in | |
dieses Bild. | |
## Der Gouverneur will etwas „Seriöses“ aufbauen | |
Die russischen Verwaltungsgebiete Twer, Wologda und Jaroslawl waren bereits | |
zuvor gefragt worden, ob sie Moskaus Müll beherbergen wollten. Alle sagten | |
ab. Bis in den Oktober gab auch der Gouverneur von Archangelsk, Igor Orlow, | |
das Müllvorhaben noch nicht öffentlich zu. | |
Danach trumpfte er umso lauter auf: „Gott hat uns diesen Ort gegeben, damit | |
wir etwas Seriöses bauen“, sagte er. Das Seriöse entpuppte sich als die | |
Deponie und wurde schnell zum geflügelten Wort. Fast jeder Aktivist erwähnt | |
den gottgegebenen Ort einmal im Gespräch. | |
Inzwischen wurde mehr über die Firma bekannt, die hinter dem Vorhaben | |
steckt. Moskaus „avtomobilnije dorogi“, Moskaus Straßenverbund und das | |
Wassernetz der Hauptstadt „wodokanal“ gehören dazu. Igor Tschaika, der Sohn | |
des Generalstaatsanwalts Tschaika, hat auch seine Finger im Spiel. | |
Sechs Monate zieht sich die Auseinandersetzung bereits hin. Längst ist | |
daraus ein Kampf geworden, in den sich eine ganze Region eingeschaltet hat. | |
Die Menschen fühlen sich betrogen. Daran ändert auch nichts, dass der | |
Gouverneur den Bürgern einiges im Tausch anbieten kann. 10 Milliarden Rubel | |
Investitionen etwa, Hilfen für Schulen und Krankenhäuser. | |
## Wie aus Putin-Freunden Rebellen werden | |
In Urdoma ist der Energiekonzern Gazprom der größte Arbeitgeber. Der | |
Gasproduzent unterhält eine Kompressorstation, die den Druck in der Röhre | |
Richtung Westen kontrolliert. Alle 200 Kilometer gibt es so eine | |
Kontrolleinrichtung. „Wir verdienen keine Reichtümer“, meint Alexander, der | |
als Facharbeiter für Gazprom arbeitet. Aber es reiche. Mit seiner Frau | |
wohnt er in einem großen Haus, ein neuer Wagen steht vor dem Tor. Auf dem | |
Tisch dampft das frische Fleisch eines selbst erlegten Hirschs. | |
Und doch ist er enttäuscht wie so viele andere. „Warum betrügen sie uns?“, | |
fragt er. Er meint den Gouverneur, die Regierung und die reichen | |
Mülloligarchen aus Moskau. Spiele mit verdeckten Karten, Halb- und | |
Unwahrheiten machen die Urdomaer wütend. Hinzu kommt: Sie fürchten, einem | |
unkalkulierbaren Gesundheitsrisiko ausgesetzt zu werden. Nichts sei mehr | |
wie früher, meinen viele. | |
Die Urdomaer sind keine Hinterwäldler. Sie haben Mülltrennung bei sich | |
schon eingeführt, als der Staat noch nicht einmal daran dachte. Sie sammeln | |
Plastikflaschen zur Wiederverwertung und haben Dutzende Ökopreise gewonnen. | |
Sei es nicht ein Treppenwitz, dass ihnen ein Müllkippe vor die Tür gesetzt | |
werde?, fragt Marina Pachtusowa, eine umtriebige Ökoaktivistin. | |
Sollten etwa ausgerechnet Angestellte von Gazprom eine Keimzelle von Unruhe | |
und Protest begründen? Noch vor Monaten wäre das undenkbar gewesen. Bislang | |
hält sich der Energiegigant aus dem Zwist heraus. Die Mutation der ruhigen | |
Jäger und Sammler zu Bürgern, die Rechte einfordern, vollzog sich in | |
Windeseile ausgerechnet in diesem Krähwinkel. | |
Schies ist in diesen Tagen nur über eine zugefrorene Trasse aus Eis, | |
Schotter und Schnee zu erreichen. Die Welt drumherum ist tief verschneit. | |
Eine Märchenlandschaft. Die Temperaturen fallen auf knapp 40 Grad unter | |
Null. Gas und Ölleitungen verlaufen parallel zur Straße. Sie stammen aus | |
Sibirien und sind Russlands Lebensader. Deren Fluss kontrolliert Gazprom im | |
Schaltwerk in Urdoma. | |
Die Bauarbeiten in Schies gehen in rasantem Tempo voran. Die Arbeiter | |
stammen nicht aus der Umgebung. Zurzeit legen sie neben den | |
Eisenbahngleisen Betonplatten für die Weiterverladung des Mülls aus den | |
Zügen auf Lastwagen. | |
Riesige Sandberge sind aufgeworfen, die den sumpfigen Boden trocken legen | |
sollen. Früher wurden hier wegen des Wassers und der Feuchtigkeit nicht | |
einmal Tote bestattet. Dennoch liegen hier die Gebeine jener Opfer, die in | |
den Gulags lebten und die in den 1930er Jahren die Gleise in arktischer | |
Kälte durch Taiga und Tundra bis nach Workuta treiben mussten. Wer umfiel, | |
blieb auf dem Damm liegen. | |
## Der Bauwagen als Beobachtungsstation | |
Vor der Baustelle haben die AktivistInnen einen eigenen Bauwagen in | |
Stellung gebracht, 150 Meter neben der Bude, wo ein Aufseher die Zufahrt | |
kontrolliert. Die Taiga ist fast eben. Von einer kleinen Anhöhe von einem | |
Meter aus lässt sich weit schauen. | |
Der Bauwagen mit den freiwilligen Wächtern ist rund um die Uhr besetzt. | |
Jeder kann sich einteilen lassen. Die Wächter stammen aus verschiedenen | |
Teilen des Archangelsker Gebiets, das nur ein wenig kleiner als Frankreich | |
ist. | |
Die Innenausstattung im Wagen ist spartanisch. Warm und trocken muss es | |
sein. Das Holz für den Ofen liefert das Komitee aus Urdoma. Vor Ort das | |
Holz zu schlagen sei verboten. Zehn bis vierzehn Tage dauert eine Schicht. | |
Gerade teilen sich Andrei Jermalow und Igor Kutschinsky die Arbeit. | |
Kutschinsky ist Rentner mit viel Zeit, Jermalow ist über die 40 und hat | |
Urlaub von seinem Taxifahrerjob in Jarensk genommen. Sie sollen das | |
Geschehen auf der Baustelle überwachen. Draußen am Wagen hängt eine Kamera, | |
die alle Bewegungen ins Innere überträgt. „Pomore ne pomoika“ steht rot a… | |
weiß auf einem Schild draußen an der Tür: „Pomorje (Meeresküste im Norden) | |
ist keine Müllhalde“. | |
Andrej Jermalow und Igor Kutschinsky sind keine typischen Aktivisten, wenn | |
es denn so etwas gibt. Sie vertreten auch keine eigenwillige politische | |
Botschaft. Sie machen sich einfach Sorgen um die Lebensfähigkeit der | |
Heimat, des Wilds, der Fische und Beeren. Bisher war das ihr Leben. Sie | |
sehen aus wie Trapper. Zum Waschen fehlt das Wasser, klagen sie. | |
Kutschinsky schwärmt dafür von der Luft, die so lecker sei, dass man sie | |
sich aufs Brot schmieren müsste. „Ich war früher ein Putin-Mann, | |
unerschütterlich“, sagt er. Der Kremlchef hat bislang auf die Briefe des | |
Komitees nicht reagiert, Swetlana Babenkos Besuch im Föderationsrat der | |
Duma verlief ergebnislos. Andrej Jermalow ist frustriert, er würde die | |
Sache gerne beschleunigen. Auch wenn dabei Späne flögen? | |
Die meisten Männer im Norden gehen auf die Jagd. Sie haben verschiedene | |
Gewehre für Raub- und Federvieh. Unlängst überprüfte die Polizei in Urdoma | |
die Jagdwaffen. | |
Die Begeisterung für Putin lässt nach. Mit der Erhöhung des Rentenalters in | |
Russland fing es an. Die schlechte wirtschaftliche Lage drückt inzwischen | |
auch aufs Vertrauen. Bis dahin wurde der Kremlchef für einfache Belange des | |
Lebens nicht in die Pflicht genommen. Ihn umgab der Nimbus eines | |
Weltenlenkers, über jede Kritik erhaben. | |
## Der Präsident antwortet nicht | |
Urdomas Aktivisten sind tief getroffen: Präsident Wladimir Putin hat nicht | |
eines der vielen Schreiben beantwortet. | |
Sie hätten doch jetzt recht, sich ans Ausland zu wenden!, heißt es auf | |
einer Versammlung. „Ich würde sogar die Amerikaner fragen“, meint Marina. | |
Das gilt in Russland fast schon als ein Frevel! Die USA stehen für das Böse | |
schlechthin. | |
Missachtung, Lüge und Überheblichkeit bringen die Leute auf. Ende Januar | |
haben die angehenden Deponiebetreiber im Kulturhaus Urdomas noch eine | |
Versammlung abzuhalten versucht. Es sei so getan worden, als sollte die | |
Öffentlichkeit informiert werden, beklagen sich die Aktivisten. Die | |
geladenen Gäste stammten indes aus anderen Landesteilen. Für einheimische | |
Besucher blieb der Saal verschlossen. | |
Selbst die Veranstaltung war ein Fake. | |
Die Aktivisten hatten schon vermutet, dass ihnen das Leben noch schwerer | |
gemacht werden könnte. Das war der Grund, warum sie von Anfang an keinen | |
Vorsitzenden wählten. Das Komitee funktioniert „horizontal“, schmunzelt | |
Swetlana Babenko verschmitzt. Keiner darf in Eigenregie entscheiden. Damit | |
schützen sie sich gegen Korruptionsversuche von oben. | |
Sie geben sich siegessicher in Babenko. Bislang hätten sie noch jeden | |
Betrug aufgedeckt. | |
5 Feb 2019 | |
## AUTOREN | |
Klaus-Helge Donath | |
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