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# taz.de -- Berliner Landesbedienstete im Streik: Viel zu wenige Engel auf der …
> Verwaltungsmitarbeiter, Feuerwehrleute & Co. demonstrieren für mehr Lohn.
> Die Verhandlungen sollen weiter gehen.
Bild: Mitte Januar 2019: Protest zum Auftakt der Tarifverhandlungen
Hätten es nicht auch etwas mehr sein müssen? Das Wetter am Montag verhieß
Gutes: Bei herrlichen Sonnenstrahlen, musikalischer Begleitung wie „Blurred
Lines“ von Robin Thicke und Bockwurst mit Kartoffelsuppe begann die
Kundgebung an der Ecke Klosterstraße/Rolandufer vor dem Dienstsitz des
Finanzsenators. Denn „wenn Engel streiken, lacht der Himmel“, sagt Roland
Tremper, Verdi-Fachbereichsleiter für Bund und Länder, bei der Kundgebung.
Es sei wichtig, darauf aufmerksam zu machen, dass die Stellen im
öffentlichen Dienst attraktiver werden müssen, so ein Vertreter der
Landeszentrale für politische Bildung. Bei ihnen gebe es zu wenige
Arbeitskräfte und immer häufiger Ausfälle, krankheitsbedingt. Doch die
Stadt wächst, und dafür brauche man mehr Personal. Er selbst protestiere
auf Kosten seiner Überstunden und ist als Einziger hier. Nächstes Mal seien
mehr von der Landeszentrale dabei, meinte der Mann.
Verdi hatte alle Landesbediensteten zum Streik aufgerufen: Polizei und
Feuerwehr, Verwaltungen, Lehrkräfte und Erzieher. Ihre Forderungen sind
unter anderen bessere Arbeitsverhältnisse und „wettbewerbsfähige Entgelte�…
und „das zügig“, so die Gewerkschaft. Unter anderem deswegen, weil Tausende
von Beschäftigte in den nächsten Jahren in Rente oder Pension gehen werden
und es nicht genug nachkommende Fachkräfte gebe. So werden auch weitere
Bedingungen für Auszubildende gestellt: mehr Lohn, 30 Urlaubstage und
unbefristete Verträge nach der Ausbildung.
## „Ihr Kinderlein, kommet“
Für die Demo hatte sich die Gewerkschaft was einfallen lassen: Bekannte
Märchen und Lieder wurden umgeschrieben und vorgetragen. Zum Beispiel das
Lied „Ihr Kinderlein, kommet“, das sich in ihrer Version auf die aktuelle
Lage der ErzieherInnen in Kitas bezieht. So hieß es am Ende der ersten
Strophe: „Und seht, was in dieser unglaublichen Stadt der Vater des Geldes
für Kummer uns macht!“
So viel Mühe sollte eigentlich belohnt werden, doch sind es nur rund 150
Menschen, die sich beteiligen. Laut Senatsverwaltung für Finanzen hat das
Land Berlin mehr als 110.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. „Da müssten
doch mehr demonstrieren!“, ruft ein Teilnehmer.
„Ich möchte, dass der Landesdienst sich mal richtig in Bewegung setzt“,
sagt Tremper. Am 6. und 7. Februar sollen die Tarifverhandlungen
fortgesetzt werden. Falls es zu keinem Angebot vonseiten der Arbeitgeber
komme, werden wir die Streikaktionen ausweiten, droht Verdi.
4 Feb 2019
## AUTOREN
Sarah Schroth
## TAGS
Verdi
Warnstreik
Tarifverhandlungen
Verdi
Lohnerhöhung
Kita-Streik
Tarif
Tarifstreit
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