Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Verfahren gegen Iraker eingestellt: Tatbeteiligung nicht nachweisbar
> Im Fall der tödlichen Messerstiche in Chemnitz ist eins von drei
> Ermittlungsverfahren eingestellt worden. Ein Beschuldigter ist noch
> flüchtig.
Bild: Nach der Messerattacke: Rechte Demonstranten am Karl-Marx-Denkmal in Chem…
Chemnitz epd | Knapp fünf Monate nach der [1][tödlichen Messerattacke in
Chemnitz] ist das Ermittlungsverfahren gegen einen von drei Männern
eingestellt worden. Dem Iraker Yousif I. A. (23) sei eine Tatbeteiligung
weder anhand der objektiven Spurenuntersuchungen noch aufgrund von
Zeugenaussagen nachzuweisen, teilte die Staatsanwaltschaft Chemnitz am
Freitag mit. Den beiden anderen Männern werden gemeinschaftlicher Totschlag
und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.
Gegen den 23-jährigen Syrer Alaa S. (23) hatte die Staatsanwaltschaft
Chemnitz vor kurzem Anklage erhoben. Sein mutmaßlicher Komplize, der Iraker
Farhad R. A. (22), ist noch immer flüchtig und wird mit internationalem
Haftbefehl gesucht.
Auch der Iraker Yousif I. A. sei zur Tatzeit am Tatort gewesen hieß es. Er
habe nach der Auseinandersetzung gemeinsam mit dem Angeschuldigten Alaa S.
und dem noch flüchtigen beschuldigten Farhad R. die Flucht ergriffen. Dass
er jedoch auch an der Auseinandersetzung beteiligt war, die zum Tod von
Daniel H. (35) geführt hatte, habe sich nicht mit der für eine
Anklageerhebung notwendigen Sicherheit bestätigt.
Zwei unmittelbare Tatzeugen hatten zunächst eine Tatbeteiligung
beschrieben, jedoch ihre Angaben im Laufe der mehrmaligen Vernehmungen
nicht mehr aufrechterhalten. Da sich der Betroffene wegen des Haftbefehls
des Amtsgerichts Chemnitz vom 26. August bis 18. September 2018 in
Untersuchungshaft befunden hatte, könne er nun binnen eines Monats einen
Antrag auf Entschädigung wegen der erlittenen Strafverfolgungsmaßnahme
stellen, hieß es.
Am 26. August 2018 war es am Rande des Chemnitzer Stadtfestes zu einer
verbalen Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen gekommen, die eskalierte.
Der Deutschkubaner Daniel H. wurde dabei erstochen. Der tödliche Vorfall
löste eine Reihe [2][ausländerfeindlicher Proteste] in der Stadt aus, die
bundesweit für Aufsehen sorgten.
Laut Anklage soll Alaa S. am 26. August während eines Streites „ohne
rechtfertigenden Grund mit einem mitgeführten Messer im bewussten und
gewollten Handeln“ auf das Opfer mehrfach eingestochen haben. Laut Anklage
verübte er die Tat gemeinsam mit dem noch flüchtigen Farhad R. A.
18 Jan 2019
## LINKS
[1] /Rechte-Aufmaersche-in-Chemnitz/!5528188
[2] /Ausschreitungen-in-Chemnitz/!5532079
## TAGS
Chemnitz
Stadtfest
Messerstiche
Ermittlungsverfahren
Prozess
Lesestück Interview
Hans-Georg Maaßen
Pro Chemnitz
Rechtsextremismus
## ARTIKEL ZUM THEMA
Verfahren wegen Tötung von Daniel H.: Chemnitz-Prozess in Dresden geplant
Der Tod von Daniel H. sorgte im Sommer für Schlagzeilen. Bald soll der
Prozess starten. Über einen Antrag auf Verlegung wurde noch nicht
entschieden.
DDR-Sexualforscher über den Osten: „Die meisten Menschen sind zärtlich“
Kurt Starke spricht darüber, warum die Leute in der DDR früh Eltern wurden.
Außerdem erklärt er das mangelnde Selbstbewusstsein im ehemaligen Osten.
Dinge des Jahres 2018: „Unschärfen am Rand“
Hans-Georg Maaßen konnte in Chemnitz keine Hetzjagden erkennen. Lag es an
seiner Brille? Wir haben bei der Optikerin Katharina Pech nachgefragt.
Bundeskanzlerin in Chemnitz: Merkel rät Chemnitzern zur Lockerheit
Den Besuch mit ausgewählten Gesprächspartnern meistert die Bundeskanzlerin
souverän. Sie äußert Verständnis und verteilt Sachsenlob.
„Feine Sahne Fischfilet“ in Chemnitz: Bombendrohung unterbricht Konzert
Ein Konzert in Chemnitz wurde am Donnerstagabend unterbrochen. Rechte
mobilisierten im Vorfeld gegen die linke Punkband, die das Konzert aber zu
Ende spielte.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.