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# taz.de -- „Gelbwesten“ in Frankreich: Protest hält an
> In Paris kommt es zu Zusammenstößen zwischen „Gelbwesten“ und der
> Polizei. Von ihrer Stärke im Herbst 2018 ist die Protestbewegung aber
> weit entfernt.
Bild: Gelbwesten im Visier: Polizist in Paris am 5. Januar 2019
Paris afp/dpa | Mit deutlich weniger Teilnehmern als in den vorangegangen
Wochen ist [1][die „Gelbwesten“-Protestbewegung] in Frankreich am Samstag
ins neue Jahr gestartet. Fernsehbilder zeigten, wie die Polizei während
einer kurzen Konfrontation in Paris Tränengas auf Demonstranten abfeuerte.
Diese hätten zuvor Wurfgeschosse in Richtung Polizei geworfen, meldete die
Nachrichtenagentur afp.
In der Hauptstadt hatten sich einige hundert Demonstranten auf den
Champs-Élysées versammelt, wo es Ende vorigen Jahres zu heftigen
Zusammenstößen mit der Polizei gekommen war. Der Nachrichtensender
„FranceInfo“ berichtete von Ansammlungen von einigen Dutzend bis zu 1.200
„Gelbwesten“ in anderen Städten der Republik.
Wie ein afp-Reporter berichtete, wurden aus den Reihen der zunächst
friedlich marschierenden Demonstranten in der Nähe des Pariser Rathauses
Flaschen und Steine in Richtung der Polizisten geworfen. Die Polizei setzte
Tränengas ein und wurde später durch Bereitschaftspolizisten verstärkt.
Nach dem Vorfall setzten die Demonstranten ihren Protestmarsch vom Rathaus
bis zum Parlament fort.
Eine Kundgebung gab es am späten Vormittag auch auf den Champs-Élysées,
einige Meter vom Triumphbogen entfernt. Dort sagte eine Rednerin der
„Gelbwesten“, die bisherigen Zugeständnisse der Regierung reichten nicht
aus. Es werde noch das ganze Jahr über Protestaktionen geben. Kundgebungen
der „Gelbwesten“ gab es den achten Samstag in Folge unter anderem auch in
Bordeaux, Grenoble, Lyon, Nantes, Rouen und Toulouse.
Die „Gelbwesten“-Bewegung setzt der Regierung von Staatschef Emmanuel
Macron seit November zu. Bei ihren landesweiten Kundgebungen demonstriert
sie gegen Steuer- und Preiserhöhungen sowie für eine verbesserte Kaufkraft
der Franzosen.
Ursprünglich hatte sich die Bewegung gegen hohe Spritpreise und die
geplante Ökosteuer auf Diesel gerichtet. Später mischte sich in den Protest
allgemeiner Unmut über die Politik der Regierung. Deren milliardenschweren
Zugeständnisse, die unter anderem mehr Geld für Mindestlohnbezieher und
Entlastungen für Rentner vorsehen, [2][weisen die Demonstranten als
ungenügend zurück]. Viele fordern weitere Steuersenkungen,
Volksabstimmungen nach schweizerischem Vorbild sowie den Rücktritt Macrons.
Bei den Protesten gab es mehrfach – auch auf den Champs-Elysées –
gewaltsame Zusammenstöße mit der Polizei. Am 17. November beteiligten sich
nach Angaben der Behörden landesweit 282.000 Menschen an den Kundgebungen.
Mittlerweile sind die Proteste [3][deutlich abgeflaut]. Ihren Namen haben
die Demonstranten von den gelben Warnwesten, die sie während ihrer
Kundgebungen und Straßenblockaden tragen.
5 Jan 2019
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