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# taz.de -- Verband warnt Blogger vor Türkei-Reisen: Bei Like droht Haft
> Medienschaffende sollten von Türkei-Reisen derzeit absehen, rät der
> Deutsche Journalisten-Verband. Auslöser ist der Fall Sütcü.
Bild: Gefahrenquelle vor dem Türkei-Urlaub: Like-Button
BERLIN epd | Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) warnt Journalisten und
Blogger vor Reisen in die Türkei. Dies gelte auch für private
Urlaubsreisen, erklärte der Verband am Donnerstag in Berlin. „Die schönsten
Wochen des Jahres sollte niemand im Polizeigewahrsam verbringen müssen“,
sagte der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall.
Anlass für die Warnung ist der Fall Adnan Sütcü. [1][Der deutsche
Staatsbürger war in der vergangenen Woche in die Türkei gereist, wo er
vorübergehend inhaftiert wurde]. Wie WDR, NDR und „Süddeutsche Zeitung“ am
Montag berichteten, werfen die türkischen Behörden Sütcü vor, mit
Facebook-Beiträgen eine Terrororganisation unterstützt zu haben. Er dürfe
das Land nun vorerst nicht verlassen.
Vor der Buchung einer Türkei-Reise sollten Journalisten überprüfen, ob sie
sich zu [2][den politischen Entwicklungen in dem Land] in ihren Berichten
wie auch in den sozialen Medien geäußert hätten, sagte Überall. Der DJV
empfiehlt, sich im Zweifel für ein anderes Ziel zu entscheiden.
In den aktuellen Reisehinweisen des Auswärtigen Amtes für die Türkei heißt
es, Festnahmen und Strafverfolgungen deutscher Staatsangehöriger seien
mehrfach im Zusammenhang mit regierungskritischen Stellungnahmen in den
sozialen Medien erfolgt. „Dabei können auch solche Äußerungen, die nach
deutschem Rechtsverständnis von der Meinungsfreiheit gedeckt sind, Anlass
zu einem Strafverfahren in der Türkei geben“, schreibt das
Außenministerium. Ausreichend seien im Einzelfall das Teilen oder „Liken“
eines Beitrags. Im Falle einer Verurteilung drohe eine mehrjährige
Haftstrafe.
3 Jan 2019
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