Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Neue Parteivorsitzende der CDU gewählt: Kramp-Karrenbauer folgt au…
> Nach 18 Jahren hat die CDU eine neue Parteivorsitzende. Annegret
> Kramp-Karrenbauer gewinnt das Rennen und folgt auf Angela Merkel.
Bild: AKK führt jetzt die Christdemokraten
Berlin dpa | Annegret Kramp-Karrenbauer ist die neue Bundesvorsitzende der
CDU. Die Delegierten des Parteitages in Hamburg wählten die bisherige
CDU-Generalsekretärin am Freitag in Hamburg mit knapp 52 Prozent der
Stimmen zur Nachfolgerin von Angela Merkel, die aber Bundeskanzlerin
bleiben wird. Für den früheren Unionsfraktionsvorsitzenden Friedrich Merz
entschieden sich gut 48 Prozent der Delegierten.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn war im ersten Wahlgang ausgeschieden.
Er erhielt 157 Stimmen und damit deutlich weniger als Kramp-Karrenbauer
(450 Stimmen) und Merz (392 Stimmen).
Kramp-Karrenbauer hatte [1][in ihrer Bewerbungsrede] erklärt, die CDU müsse
eine Partei sein, die Mut hat – anstatt „ängstlich nach rechts und nach
links zu schauen“. Die CDU müsse sich mutig gegen Populisten, Egoisten und
Autokraten stellen. Sie gab sich betont fair und sagte: „Keiner von uns
drei Kandidaten wird der Untergang für diese Partei sein.“ Merz forderte,
von diesem Parteitag müsse „ein Signal des Aufbruchs und der Erneuerung“
ausgehen. Er sagte: „Ohne klare Positionen bekommen wir keine besseren
Wahlergebnisse.“ Spahn sagte, Deutschland sollte „Digitalweltmeister“
werden und endlich wieder in der Lage sein, Brücken rechtzeitig zu sanieren
und funktionstüchtige Flughäfen zu bauen.
Kramp-Karrenbauer wollte noch auf dem Parteitag verkünden, mit wem sie als
Generalsekretär der CDU zusammenarbeiten will. Sie reagierte gerührt auf
das Vertrauen, das ihr die Delegierten mit dem Wahlergebnis ausgesprochen
haben.
## „Danke, Chefin“
Merkel rief ihre Parteifreunde [2][in ihrer letzten Rede] als Vorsitzende
zur Geschlossenheit auf. Sie sagte, die CDU könne auch in Zeiten von
Polarisierung und AfD gute Ergebnisse erringen, „wenn wir geschlossen und
entschlossen kämpfen“. Sie sagte: „Wohin uns nicht enden wollender Streit
führt, dass haben CDU und CSU in den letzten Jahren bitter erfahren.“
Merkel, die nach mehr als 18 Jahren an der CDU-Spitze nicht mehr für den
Vorsitz antreten wollte, wurde von den 1001 Delegierten mit knapp zehn
Minuten Applaus verabschiedet. Viele hielten Schilder mit der Aufschrift
„Danke, Chefin“ hoch.
Merkel hatte Ende Oktober nach Kritik und Wahlschlappen in Bayern und
Hessen ihren Rückzug von der CDU-Spitze erklärt. Den Parteitag nutzte sie
auch für eine Blick zurück. Sie sagte, die CDU habe nach der
Parteispendenaffäre unter Bundeskanzler Helmut Kohl nicht klein beigegeben,
sondern „wir haben es allen gezeigt“. Sie betonte, die Aussetzung der
Wehrpflicht 2011 sei richtig gewesen, und verteidigte ihre Entscheidung von
2015, Flüchtlinge von der sogenannten Balkanroute in Deutschland
aufzunehmen.
## Erstmals seit 1971 mehrere Kandidaten
Es war das erste Mal seit 1971, dass die CDU-Delegierten bei der Wahl ihres
Vorsitzenden [3][zwischen mehreren Kandidaten entscheiden] konnten. Angela
Merkel hatte diesen Wettbewerb begrüßt: „Das ist Demokratie pur, wenn
Auswahl besteht.“ Sie wird weiter Kanzlerin bleiben.
Die Stimmung zwischen Merz und Kramp-Karrenbauer hatte sich kurz vor dem
Parteitag verschärft – vor allem nachdem sich Bundestagspräsident Wolfgang
Schäuble öffentlich hinter Merz gestellt hatte. Kramp-Karrenbauer erhielt
kurz vor der Wahl noch Schützenhilfe von Armin Schuster aus
Baden-Württemberg, einem der schärfsten innerparteilichen Kritiker Merkels
während der Flüchtlingskrise. Der Bundestagsabgeordnete kündigte auf
Twitter an, er wolle „AKK“ wählen.
Neben dem Vorsitzenden, den fünf Stellvertretern, dem Schatzmeister und
fünf weiteren Präsidiumsmitgliedern werden in Hamburg auch 26 Mitglieder
des Bundesvorstands sowie 19 Beisitzer gewählt.
Außerdem soll der Parteitag nach dem Willen des Bundesvorstands einen
Beschluss zum umstrittenen UN-Migrationspakt fassen. Dazu wird es aber
voraussichtlich erst am Samstag kommen. Die Wähler reagierten zunächst
positiv auf die Wechselstimmung bei den Christdemokraten. Im neuen
ARD-Deutschlandtrend gewannen CDU und CSU vier Prozentpunkte hinzu und
kamen somit auf 30 Prozent.
7 Dec 2018
## LINKS
[1] /Parteivorsitz-Wahl-beim-CDU-Parteitag/!5557543
[2] /Merkels-Rede-auf-dem-Parteitag/!5557289
[3] /Kommentar-zum-Machtkampf-in-der-CDU/!5553617
## TAGS
Annegret Kramp-Karrenbauer
Jens Spahn
Friedrich Merz
CDU-Parteitag
CDU
CDU
Friedrich Merz
CDU-Parteitag
CDU
Annegret Kramp-Karrenbauer
## ARTIKEL ZUM THEMA
Parteitag in Hamburg: CDUnd nun?
Annegret Kramp-Karrenbauer ist die neue Parteichefin. Paul Ziemiak neuer
Generalsekretär. Fragen und Antworten zur CDU nach der Wahl.
Kommentar neue CDU-Chefin: Merkels letzter Sieg
Die CDU will keine Neunzigerjahre in Aspik. Das hat sie mit der Wahl von
Annegret Kramp-Karrenbauer bewiesen. Doch durch die Partei geht ein Riss.
Parteivorsitz-Wahl beim CDU-Parteitag: Die Reden vor der Wahl
Im Machtkampf um die Nachfolge von Angela Merkel als CDU-Chefin haben sich
Merz, Spahn und Kramp-Karrenbauer ein letztes Rededuell geliefert.
Merkels Rede auf dem Parteitag: Die perfekte Welle
Angela Merkel hält ihre letzte Rede nach 18 Jahren als CDU-Parteichefin.
Dabei wird es im Saal plötzlich viel wärmer.
Kramp-Karrenbauer und die „Ehe für alle“: Die heteronormative AKK
CDU-Vorsitz-Kandidatin Annegret Kramp-Karrenbauer betont ihre Ablehnung der
Eheöffnung. Eine Kulturkriegerin von katholischen Gnaden?
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.