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# taz.de -- Kommentar Kritik an Bahnmanagern: Geld statt Flussdiagramme
> Mit seiner Kritik am Bahnvorstand verschleiert Verkehrsstaatssekretär
> Ferlemann nur die eigene Verantwortung für das Bahn-Desaster.
Bild: Investitionsbedarf in Milliardenhöhe: die kaputtgesparte Bahn AG
Wo bleibt das Aufbruchsignal für die Wende zu einer echten BürgerInnenbahn,
zu einer Bahn, die besser und billiger ist als Flugzeug und Auto? Die
zuverlässig fährt und das Herzstück einer klimafreundlichen Verkehrswende
ist? Von dieser Bundesregierung und dem jetzigen Verkehrsminister ist
beides nicht zu erwarten.
Die Deutsche Bahn gehört zu 100 Prozent dem Bund. Die wirklich wichtigen
Entscheidungen über ihre Zukunft werden im Kabinett getroffen und nicht in
der Chefetage im Bahntower am Potsdamer Platz in Berlin. [1][Mit seinem
Angriff auf den Bahn-Vorstand] versucht Staatssekretär Enak Ferlemann (CDU)
das zu verschleiern – und damit die Verantwortung abzuwälzen für das
absehbare Scheitern des nächsten Besserungsversuchs.
In einem Interview hat der Verkehrsstaatssekretär eine grundlegende Reform
der Bahn angemahnt, für die der Vorstand bis März ein Konzept vorlegen
soll. Das ist nicht neu, sondern seit Wochen bekannt – aber die öffentliche
Resonanz ist enorm. Denn das [2][Thema treibt Millionen] um.
Wer von einer Metropole in die andere muss, kommt halbwegs zurecht. Aber
wer in der Provinz unterwegs ist, leidet auch im Normalbetrieb.
Stillgelegte Strecken, ausgedünnte Fahrpläne, fehlende Anschlüsse, abseits
der großen Strecken ist die Bahn für viele eine große Zumutung. In
Krisenzeiten wie jetzt, in denen Züge oft unpünktlich sind und viele
ausfallen, wird das Bahnfahren für viele regelmäßig zum Horrortrip.
Für die Beilegung dieser Krise ist nicht in erster Linie der Bahn-Vorstand
verantwortlich, sondern es sind Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und
seine Staatssekretäre. Sie müssen die [3][Reform der Bahn anpacken,]
Initiativen und Ideen entwickeln – und das nötige Geld dafür auftreiben.
Für die Modernisierung der Bahn sind viele Milliarden erforderlich. Ohne
sie kann der Bahn-Vorstand nicht viel ausrichten, auch wenn er dem
Bundesverkehrsministerium noch so viele Flussdiagramme mit neuen
Managementstrukturen vorlegt.
17 Dec 2018
## LINKS
[1] https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/deutsche-bahn-reform-bundesregierung…
[2] /Deutsche-Bahn-erhoeht-Preise/!5553831
[3] /Sitzung-der-DB-Aufsichtssraete/!5558226
## AUTOREN
Anja Krüger
## TAGS
Andreas Scheuer
Bahn AG
Verkehrspolitik
Infrastruktur
Deutsche Bahn
Bahn AG
Warnstreik
GDL
Deutsche Bahn
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