# taz.de -- Vor der Wahl in Bangladesch: Wo Wahl Kampf bedeutet | |
> Wer wie Student Arman den Regierenden widerspricht, läuft Gefahr, Prügel | |
> zu beziehen. In Bangladesch kämpft die Awami League um die Macht. | |
Bild: Anhänger der regierenden Awami League im Wahlkampf | |
Dhaka taz | Arman hält sich die Ohren zu. Er ist zu nahe an die Rikscha mit | |
dem Lautsprecher geraten, die inmitten der Wahlkämpfer durch die Straßen | |
Dhakas ruckelt. „Wenn die Wahlen frei und fair sind, dann werden wir | |
gewinnen“, erklärt der 20-Jährige, der mit vollem Namen Armanul Hoque | |
heißt, schreiend bei ohrenbetäubendem Lärm. Mit freien und fairen Wahlen | |
rechnet am [1][Wahltag am Sonntag] in Bangladesch allerdings niemand. Auch | |
nicht Arman mit seinem Lockenkopf, der nichtsdestotrotz seine Ferien | |
unterbrochen hat, um in der Hauptstadt für seinen Kandidaten Junaid Saki | |
auf die Straße zu gehen. | |
Saki, 45, hat das Format eines Mannes, zu dem man aufschaut. Wortwörtlich. | |
Sein graumelierter Strubbelkopf ragt über die Menge, die ihn umgibt. Er ist | |
mindestens zwei Köpfe größer als Arman. Saki kandidiert im hektischen | |
Bezirk Dhaka 12 gegen keinen Geringeren als den amtierenden Innenminister. | |
Weil die Wahlkommission seine eigene Partei nicht registrieren wollte, | |
macht Saki das auf dem Ticket einer linken Parteienallianz. Sein Symbol ist | |
der Spaten. | |
Seit zehn Jahren ist in Bangladesch die Awami League an der Macht. Deren | |
Symbol – wichtig bei den vielen Analphabeten im Land – ist ein Boot. Die | |
Awami League sei illegal an der Macht, wie Arman meint. Denn die Wahlen | |
2014 seien weder frei noch fair gewesen. | |
Dennoch: Unter Sheikh Hasina, der Tochter des Gründungsvaters von | |
Bangladesch, hat sich das Land aus der Armut hochgestemmt und kann | |
inzwischen beeindruckende Wirtschaftszahlen vorweisen. Trotz der Awami | |
League, nicht wegen ihr, wie Kritiker sagen, die auch gleich auf die | |
wachsende Ungleichheit im überbevölkerten Bangladesch hinweisen. „Die | |
Regierung interessiert sich nur für ihr Geld und nicht für unsere Sorgen. | |
Und unter der Oppositionspartei wäre das auch nicht anders“, schimpft | |
Arman. Saki hingegen stehe für Gleichberechtigung für Frauen, Umweltschutz | |
und Gleichheit für alle, heißt es. | |
## Auf dem Weg in den Einparteienstaat? | |
In Bangladeschs Politik allerdings gewinnt man Wahlen weder mit Ideologien | |
noch mit Problemlösungen. Stattdessen geht es seit Generationen nur darum, | |
wer der Stärkere ist: die Awami League (Volksbund) oder die BNP | |
(Nationalpartei Bangladesch). Da sich die Awami League schon seit einem | |
Jahrzehnt an der Macht gehalten hat, sagen viele Kritiker, beweise dies, | |
dass sie die Überhand gewonnen hat. Manche sprechen gar von einem | |
Einparteienstaat. Im Februar wurde die Chefin der rivalisierenden BNP wegen | |
Korruptionsvorwürfen zu einer Haftstrafe verurteilt. | |
„Kampf der Gladiatoren“, nennt es Junaid Saki, der quasi von der | |
Auswechselbank aus zuschaut und nicht damit rechnet, in absehbarer Zeit in | |
den Ring steigen zu dürfen. Awami League und BNP sind Todfeinde, und das im | |
wörtlichen Sinne. Die Sheikh-Familie, die hinter der Awami League steht, | |
wirft der Familie, die die Oppositionspartei dominiert, den Mord am | |
Gründungsvater der Nation, Sheikh Hasinas Vater, vor. | |
Wahlen stürzen Bangladesch in Gewaltkrisen. Die Einschüchterung beginnt | |
schon lange vor dem Wahltag. Seit Tagen sind die Zeitungen in Bangladesch | |
voll mit Fotos und Nachrichten über Kandidaten der Opposition, deren Autos | |
demoliert oder deren Unterstützer blutig geschlagen wurden. „Sogar die | |
Leute von Saki wurden attackiert“, erzählt Arman. „Ausgerechnet Saki, der | |
allen immer sagt, habt keine Angst.“ | |
## Gewalt als Mittel des Wahlkampfs | |
Die Gewalt eskaliert regelmäßig am Wahltag. Die Menschen, denen Saki sein | |
Wahlpamphlet in die Hand drückt, fragen ihn, ob sie denn wählen werden | |
können. „Habt keine Angst, habt einfach keine Angst“, sagt er dann. „Geht | |
zu den Wahllokalen!“ Sakis Leute trommeln an Busse, an denen sie sich im | |
chaotischen Verkehr vorbeischieben. | |
Dhakas Straßen sind überspannt mit Schnüren, an denen wie an Girlanden die | |
immer selben schwarz-weißen Wahlplakate nebeneinander hängen. Die meisten | |
zeigen Kandidaten der Regierungspartei. Auf manchen Stricken im Wahlbezirk | |
Dhaka 12 kann man noch sehen, wo die Plakate von Junaid Saki abgerissen | |
wurden. | |
Um möglichst wenig Aufsehen zu erregen, waren seine Helfer vor ein paar | |
Tagen gegen Mitternacht ausgeschwärmt. Geholfen hat es nicht. Sakis Leute | |
wurden angegriffen. Das seien Leuten der Regierung gewesen, sagen sie. Saki | |
könne hier keine Poster aufhängen, schließlich sei das hier der Bezirk des | |
Innenministers, hieß es. Sie haben es trotzdem gemacht. Am nächsten Tag. | |
Der Demonstrationszug kollidiert mit einer Rikscha der Awami League. Der | |
riesige schneckenförmige Lautsprecher auf dem Gefährt weist die Wähler an, | |
ihren Wahlschein abzuholen – und zwar im Büro der Awami League. „Das muss | |
doch die Aufgabe der Wahlkommission sein, nicht der Regierungspartei“, | |
echauffiert sich Arman. | |
## Politik gilt als schmutziges Geschäft | |
Arman studiert an der Universität von Dhaka Internationale Beziehungen. | |
Weil er sich so „in Rage redet“, wie er sagt, und deshalb nicht mit dem | |
Tempo der anderen Wahlkämpfer mithält, endet er immer wieder ganz hinten im | |
Zug. Ein anderer Aktivist reißt ihm deshalb im Vorbeisprinten die Tafel mit | |
dem Wahlplakat aus der Hand. | |
Wissen seine Eltern, dass er hier ist? „Um Himmels Willen, nein. Die würden | |
mir das nie erlauben.“ Politik ist ein schmutziges Wort in Bangladesch. | |
Politik bringe junge Leute dazu, zu Messern zu greifen. „Meine Eltern | |
wollen, dass ich mich auf meine Ausbildung konzentriere und dann einen | |
guten Job finde.“ Und im Grunde genommen mache er ja auch keine Politik. | |
„Ich beobachte das ja alles nur“, sagt er. „Ich bin ja nur ein Junge vom | |
Dorf. Wer könnte mich denn beschützen?“, fragt er. | |
Es hallt durch die engen Gassen. Vor einem Straßenstand, an dem süßer | |
Milchtee ausgeschenkt wird, brüllen ein paar amüsierte Kinder den | |
Wahlkämpfern nicht „Spaten, Spaten“ – das Zeichen von Junaid Saki am | |
Wahlzettel – sondern „Boot, Boot“, das Symbol der Regierungspartei, | |
entgegen. 30 Prozent der erwachsenen Bevölkerung Bangladeschs kann weder | |
lesen noch schreiben. | |
Abends um sieben Uhr hält der Demonstrationszug an, um die muslimische | |
Gebetspause nicht zu stören. Junaid Saki schüttet sich einen Schluck Wasser | |
in den Mund. Er wird noch mindestens zwei Stunden winken, Hände schütteln | |
und die Menschen in seinem Wahlbezirk ermuntern, keine Angst zu haben und | |
wählen zu gehen. | |
## Studenten sehen sich als Avantgarde | |
Arman wird bis zum Ende dabei sein. Er ist erst vor einem Jahr aus Cox’s | |
Bazar, einem Ort in der südlichen Provinz, in die 9-Millionen-Metropole | |
Dhaka gezogen, um hier zu studieren. Er war erst ein paar Wochen in der | |
Stadt, als sich eine Gruppe von Studenten formierte, die das Land | |
monatelang mit ihren Protesten auf Trab halten sollte. Arman interessierte | |
sich für die Bewegung. Ihm wurde damals klar, wie viele Probleme sein Land | |
habe, sagt er heute. „Unsere Bürger sind nicht gebildet genug, um politisch | |
zu sein.“ Deshalb müssten das Studenten wie er übernehmen. | |
Arman lebt mit seinen Geschwistern in einer Wohnung fünf Fahrradminuten von | |
der Uni entfernt. Auf dem Campus möchte er lieber nicht leben. Zu | |
gefährlich. Denn dort regiere die Chhatra League, die Studentenorganisation | |
der regierenden Awami League. Ihre Schlägertrupps sollen es gewesen sein, | |
die vor den Augen der Polizei, die tatenlos zusah, die jugendlichen | |
Protestierenden im Sommer krankenhausreif prügelten. | |
Nachdem Arman Anrufe bekam, die ihm für sein Engagement den Tod androhten, | |
hörte er auf, seine Meinung auf Facebook kundzutun. „Aber als ich mitbekam, | |
wie Nurul angegriffen wurde, habe ich mich so sehr aufgeregt, dass ich | |
wieder damit angefangen habe.“ | |
Dieser Nurul heißt eigentlich Nurl Haque und ist einer der Anführer der | |
Studentenbewegung. Er hätte dieses Jahr eigentlich mit seinem Studium der | |
englischen Literatur fertig werden sollen. Eigentlich. Denn dann kamen die | |
Proteste. | |
## Gut ausgebildet, aber ohne Chance auf einen Job | |
Der Schnauzbart lässt den 25-Jährigen älter aussehen, als er ist. In | |
braunen Slippern und dunkelblauem Sakko sitzt er in einem Park im Norden | |
von Dhaka und hält mit beiden Händen sein Telefon im Schoß fest. Zu jedem | |
Ereignis, von dem er ausführlich berichtet, liefert er penibel das Datum | |
mit. Der seriöse junge Mann würde einen prima Bürokraten abgeben. „Wir sind | |
keine Feinde der Regierung. Alles, was wir wollen, ist, uns einbringen zu | |
dürfen“, sagt er. | |
Die Studentenbewegung begann langsam und friedlich. Im Februar hingen sich | |
junge Leute Kopien ihrer Zertifikate um den Hals und gingen zum Kehren auf | |
die Straße. „Während gut ausgebildete Leute keine Jobs bekommen, reicht es | |
für andere, mit den Männern verwandt zu sein, die 1971 für Bangladeschs | |
Unabhängigkeit gekämpft haben“, sagt Nurul. | |
Bangladeschs Bevölkerung ist extrem jung. Mit der Entwicklung des | |
südasiatischen Landes strömen immer mehr gut ausgebildete junge Menschen | |
auf den Arbeitsmarkt, der nicht genug Arbeitsplätze für sie bereithält. | |
Dass den Nachkommen der Freiheitskämpfer eine Quote für Regierungsjobs | |
freigehalten wird, sorgt deshalb für besonderen Unmut. | |
Auf einen Brief an die Premierministerin gab es keine Antwort. „Die | |
Regierung interessiert sich nicht für ihr Volk, sondern nur für sich | |
selbst“, sagt Nurul mit fester Stimme. Er hat das schon oft gesagt. Man | |
merkt das. | |
Den Sommer über eskalierte die Situation dann. Dutzende Demonstranten | |
wurden von Schlägern der regierungsnahen Studentenvereinigung der Chhatra | |
League verletzt. Die Proteste breiteten sich im ganzen Land aus. Die | |
deutsche Botschaft äußerte öffentlich „große Sorge“ über die „brutal… | |
Attacken“. | |
## Wie der Protest eskalierte | |
Nurul wurde verletzt, als er eine Pressekonferenz veranstalten wollte. Die | |
Krankenhäuser, in die er aufgenommen werden wollte, verweigerten eine | |
Behandlung. Auf Druck der Regierung, wie er sagt. Seitdem Studenten der | |
Chhatra League in sein Wohnheim kamen und ihn mit einer Waffe bedrohten, | |
lebt Nurul nicht mehr auf dem Campus. Das wäre zu gefährlich. | |
Dabei war Nurul nicht immer gegen die Regierung. 2014 hat er seine Stimme | |
bei den Wahlen sogar für die Awami League abgegeben. „Aber inzwischen geht | |
es der Partei nur noch darum, um jeden Preis an der Macht zu bleiben“, sagt | |
er. | |
Zwei junge Männer, die im Park spazieren gehen, bleiben stehen und bitten | |
um ein Selfie. Sie kennen Nurul aus dem Fernsehen und unterstützen seine | |
Bewegung. „Wir sind froh, dass er das für uns alle tut“, sagen sie. | |
Im August entzündete sich die Wut der Jugend dann an einem Verkehrsunfall. | |
Zwei Schüler starben, weil Busfahrer sich ein Wettrennen lieferten. Der | |
Straßenverkehr ist so stark von Bangladeschs zügelloser Korruption | |
verseucht wie kaum ein anderer Sektor. Lizenzen von Behörden bekommt, wer | |
Schmiergelder bezahlt. Bußgelder werden nur direkt in die Taschen von | |
Polizisten gezahlt. | |
Als ein Minister die Schüler auslachte, so beschreiben es viele junge | |
Bangladescher, trieb das [2][Zehntausende auf die Straße]. Jugendliche | |
errichteten Straßenblockaden und kontrollierten Fahrzeugpapiere. Die | |
Polizei versuchte die Proteste unter Einsatz von Schlagstöcken, Tränengas | |
und Gummigeschossen zu zerschlagen. | |
## Kampf der allgegenwärtigen Korruption | |
„Es ging nicht um einen Verkehrsunfall, es ging darum, dass die Menschen | |
die Nase voll haben von diesem Regime“, sagt der international renommierte | |
Fotograf und Menschenrechtsaktivist Shahidul Alam. Nachdem er dem | |
Nachrichtensender Al Dschasira im August dasselbe gesagt hatte, wurde er | |
nachts von Polizisten in Zivil aus seinem Haus entführt. Der Fall sorgte | |
international für Schlagzeilen. Man misshandelte ihn im Gefängnis so sehr, | |
dass er nicht ohne Hilfe vor Gericht erscheinen konnte. Shahidul ist | |
inzwischen auf Kaution frei. | |
„Bauern protestieren für eine bessere Wasserversorgung. Was haben die | |
Regierungen in diesem Land getan? Statt das Problem zu lösen, lassen sie | |
auf ihr Volk schießen.“ Fast jeden Tag hat er Oppositionelle ins Gefängnis | |
kommen sehen. „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das nächste Feuer | |
ausbricht. Und irgendwann wird die Regierung es nicht mehr schaffen, sie | |
alle zu ersticken.“ | |
Auch weite Teile der Zivilgesellschaft hätten ihre Seele verkauft, beklagt | |
sich Alam. „Hundert Leute hätten im August sagen sollen, was ich gesagt | |
habe. Aber wir leben inzwischen in einem Polizeistaat“, sagt er. „Es liegt | |
jetzt an der Jugend, ob sie uns aus dieser Situation befreien kann“, sagt | |
er. | |
## Überfall auf die oppositionellen Studenten | |
Die Jugend ist an diesem Morgen noch etwas bedröppelt. Lockenkopf Arman | |
starrt in Junaid Sakis Parteibüro gedankenverloren in die Luft. Er ist | |
blass. Sie haben alle nicht viel geschlafen vergangene Nacht. Ein paar | |
Stunden nachdem die Wahlkämpfer sich auf den Universitäts-Campus | |
zurückzogen, tauchten plötzlich die Schläger der Chhatra League auf. | |
„Russel hat es als Erstes erwischt“, erzählt Arman. „Und der ist auch no… | |
so ein kleines Männchen.“ | |
Es wird viel gehumpelt an diesem Morgen in den grün gestrichenen Gängen der | |
Zentrale in einem heruntergekommenen Hochhaus im Süden von Dhaka. Von unten | |
dringt Baulärm in die geschäftige Zentrale von Junaid Saki. Die Stimmung | |
ist gedrückt. Die Erfahreneren sagen über die Prügel-Attacke: „Die gute | |
Nachricht ist, dass man uns offenbar ernst genug nimmt.“ Die Schläger der | |
Chhatra League seien auf Motorrädern gekommen. Sie brachten Messer und | |
Eisenrohre mit. Zwei Studenten haben jetzt einen gebrochenen Arm. Noch zwei | |
Mal wollen sie mit ihrem Kandidaten Junaid Saki von Haus zu Haus ziehen, | |
Lärm machen, den Leuten Mut machen, ihre Stimme abzugeben. Dann ist es | |
besser, wenn alle sich aus der Öffentlichkeit zurückziehen, heißt es. | |
In einem puristisch-modernen Kongresszentrum in Dhaka veranstaltet der | |
Thinktank CRI wenige Tage vor der Wahl eine lupenreine | |
Propagandaveranstaltung für die Regierungspartei. Man sei unabhängig, | |
„identifiziere“ sich aber mit der „Vision“ der Awami League, heißt es.… | |
man versteht sich auf politische Kommunikation. CRI half den Kinofilm | |
„Hasina – Die Geschichte einer Tochter“ zu produzieren, in dem die | |
amtierende Premierministerin im Mittelpunkt steht. Rechts und links von der | |
Bühne des Kongresszentrums hängen Gemälde von Sheik Mujibur Rahman, dem | |
Gründungsvater der Nation, und seiner Tochter Sheik Hasina. | |
## Alles super: Show im Kongresszentrum | |
Auf der Bühne erzählt ein strahlender Spieler des Cricket-Nationalteams, | |
wie er es in der Regierungszeit der Awami League aus einer armen Familie | |
zum Superstar geschafft hat. Neben ihm schwärmt Hasinas Tochter von ihrem | |
Einsatz für mehr psychologische Angebote in Bangladesch. | |
Am Ende der Veranstaltung schwingt das Publikum, hauptsächlich junge | |
Männer, die grün-roten Nationalflaggen. Die Masse bricht in frenetische | |
„Boot, Boot, Boot“-Rufe aus. Die untergehende Sonne lässt sich hinter der | |
Smog-Glocke, die über der Stadt hängt, kaum erahnen. Die schwarze | |
Sonnenbrille ist dennoch Ehrensache. | |
So auch bei Sharif Ahamed von der Chhatra League. Für den | |
Mathematik-Studenten repräsentieren Sheik Hasina und die Awami League | |
Stabilität. „In ihrer Regierungszeit mussten die Universitäten nie für | |
längere Zeit schließen“, erklärt er. Mit Gewalt habe das nichts zu tun. | |
Kämpfe gebe es nicht, das seien alles Falschmeldungen, sagt er. Dann mischt | |
er sich wieder in die Menge. Zu zweit, zu dritt und unter röhrendem Lärm | |
biegen sie auf Motorrollern auf die Hauptstraße ab und rauschen davon. | |
29 Dec 2018 | |
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## AUTOREN | |
Verena Hölzl | |
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